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Börsen-Zeitung: In der Realität angekommen, Kommentar zum Gewinneinbruch des Allianz-Konzerns von Stefan Kroneck

Geschrieben am 07-08-2008

Frankfurt (ots) - Mit dem abermaligen Ergebnisschwund im zweiten
Quartal ist der Allianz-Konzern endgültig in der trüben Realität
angekommen. Angesichts der mit hohen Belastungen verbundenen
Finanzkrise kam die Gewinnwarnung allerdings nicht überraschend. Mit
dem Einkassieren seines Ergebnisplans befindet sich der
Allfinanzriese in bester Gesellschaft. Zuvor hatten schon die
Dax-Konzerne Daimler, BMW und Münchener Rück wegen der Krise ihre
Prognosen gekappt. Hält die Misere an, werden noch manch andere
börsennotierte Versicherer von ihren Finanzzielen abrücken müssen,
nachdem viele zunächst geglaubt hatten, dass dieses Thema sich
überwiegend auf das Kreditgewerbe beschränke.

Richtig ist im Fall Allianz, dass die Dresdner Bank den
Turbulenzen in Form hoher Wertberichtigungen auf ihr strukturiertes
Kreditportfolio erheblich Tribut zollen muss und damit die
Erfolgsrechnung des Konzerns belastet. Falsch ist aber, dass allein
die Frankfurter Großbank für die Ergebnisflaute bei der Allianz
verantwortlich ist, wie gerne behauptet wird.

Vorstandschef Michael Diekmann und Controllingvorstand Helmut
Perlet hätten vermutlich auch ohne die mittlerweile hochdefizitäre
Banktochter das Konzerngewinnziel nach unten revidiert. Denn
mittlerweile spüren auch die Kernaktivitäten der Gesellschaft, deren
Ergebnisse im zweiten Quartal abstürzten, die Misere - wie viele
Wettbewerber auch. Branchenprimus AIG kann davon ein Lied singen. Bei
der Allianz lag das operative Ergebnis der Versicherungsbereiche
(Schaden/Unfall und Leben/Kranken) und des Asset Management im ersten
Halbjahr mit 5 Mrd. Euro um mehr als 300 Mill. Euro unter dem
Vorjahreswert. Eine Wende zeichnet sich vor Ende 2009 nicht ab, wie
die Konzernführung jetzt einräumt.

Den Kapitalmarkt scheint diese Differenzierung aber nicht mehr zu
interessieren. Allerorten würde eine Trennung von der Dresdner Bank
als Befreiungsschlag gewertet. Schon in Erwartung einer Transaktion
wird die Allianz-Aktie von vielen Analysten trotz schlechter Zahlen
und wachsender Risiken zum Kauf empfohlen. Da spielt es auch keine
Rolle mehr, dass der Allianz im Fall eines Dresdner-Verkaufs wegen
der zurzeit ungünstigen Bankbewertungen ein Buchverlust in
Milliardenhöhe droht. Wie es so schön heißt, hat der Markt dieses
Risiko längst eingepreist.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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