Ärzte im Vereinigten Königreich befürchten, dass neues Revalidierungsverfahren die Moral senken, die Zeit für Patienten verringern und das Ansehen der niedergelassenen Ärzte hinsichtlich ihrer fachlic

London (ots/PRNewswire) -

Die Hälfte der Ärzte im Vereinigten Königreich ist der Meinung,
dass das neue, alle fünf Jahre stattfindende Revalidierungsverfahren
zur Erneuerung der Approbation die fachliche Qualifikation von Ärzten
in Frage stelle; 65 % befürchten, dass dadurch die Moral sinken
könne. Dies ergab eine neue Umfrage von TNS Healthcare, an der über
200 niedergelassene, allgemeinmedizinisch ausgerichtete Ärzte in ganz
Grossbritannien und Nordirland teilnahmen. Laut TNS Healthcare
unterstützen nur wenige Ärzte das neue Verfahren. So glauben 71 % der
Ärzte, dass dadurch weniger Zeit für Patienten übrig bliebe; fast
zwei Drittel erwarten, dass es nur eine Übung im "Ankreuzen von
Kästchen" sein werde. Fast die Hälfte der befragten Ärzte befürchtet,
dass die Revalidierung als ein Instrument dienen soll, um als
schwierig oder unkooperativ geltende Ärzte auszusortieren.

"Die Ärzte sind ganz klar nicht davon überzeugt, dass das neue
Revalidierungsverfahren den von der Regierung ins Feld geführten
Nutzen erbringen wird", so Adam Harris, geschäftsführender Direktor
von TNS Healthcare im Vereinigten Königreich. "Weniger als die Hälfte
stimmen der Aussage zu, dass durch die Revalidierung das Vertrauen
der Öffentlichkeit in die Ärzteschaft gestärkt werde, oder dass
dadurch gewährleistet werde, dass Ärzte ihr Wissen häufiger auf den
neuesten Stand bringen. Weiterhin glaubt nur ein Drittel, dass durch
die Revalidierung die Praxisstandards angehoben würden, und weniger
als die Hälfte glaubt, dass dadurch einheitliche Praxisstandards in
ganz Grossbritannien geschaffen werden könnten."

"Weiterhin glaubt eine überwältigende Mehrheit - ganze 84 % -
nicht, dass es mit den neuen Verfahren gelingen werde, noch einem
"Harold Shipman" - der niedergelassene Arzt, der über 23 Jahre hinweg
mehr als 200 Menschen ermordet hat - auf die Schliche zu kommen.
Einer der Befragten gab zu verstehen: "Harold Shipman hätte alle
Validierungsanforderungen erfüllt. Es gibt kein System, durch das
diese Art von anomalem Verhalten hätte erkannt werden können." Diese
Sicht teilten die meisten niedergelassenen Ärzte in unserer Umfrage.
Sie wiesen darauf hin, dass Shipman sehr beliebt und kompetent
gewesen sei -- und dass kein Revalidierungssystem der Welt einen
Psychopathen entlarven könne.

Zwar hatten Kritiker bereits seit Jahren ein besseres
Validierungssystem für britische Ärzte gefordert, aber erst nach den
Shipman-Morden kam der Stein ins Rollen, die Bedenken hinsichtlich
einer staatlichen Aufsicht über die Ärzteschaft gewannen zunehmend an
Gewicht, was letztlich zu den neuen Revalidierungsanforderungen
geführt hat. Das neuentwickelte Verfahren, das im Laufe der nächsten
18 Monate ausgearbeitet und in Pilotuntersuchungen getestet werden
soll, umfasst unter anderem ein "Re-licensing"-System zur Überprüfung
der Approbation der 150.000 Ärzte im Vereinigten Königreich, in
dessen Rahmen ärztliche Grundkenntnisse getestet werden sollen.

Alle Ärzte sind von der erneuten Prüfung der Approbation
betroffen, die auf einem strengen, jährlich stattfindenden
Testverfahren basiert. Ärzte, die als niedergelassene,
allgemeinmedizinisch ausgerichtete Ärzte und Fachärzte eingetragen
sind, müssen darüber hinaus auch spezielle Überprüfungen durchlaufen,
anhand derer bestätigt wird, dass sie in ihrem jeweiligen Fachgebiet
weiterhin praktizieren dürfen.

Mehr Zustimmung für Bewertungen durch Kollegen als für Meinungen
der Patienten oder des Pflegepersonals

Über die Hälfte der befragten Ärzte stimmte der Aussage zu, dass
das Einbeziehen von Kollegenmeinungen den Revalidierungsprozess
stärken würde. Hingegen stehen die Ärzte einer Rückmeldung seitens
der Patienten und des Pflegepersonals weniger positiv gegenüber. Nur
41% der Befragten stimmen zu, dass es das Revalidierungsverfahren
verbessern würde, wenn auch Patientenmeinungen miteinbezogen würden;
nur 27% halten es für wichtig, Einschätzungen des Pflegepersonals in
die Bewertung miteinfliessen zu lassen.

Hingegen erkennen über zwei Drittel der Ärzte an, dass ihrer
Fähigkeit, mit Patienten und Betreuern zu kommunizieren,
entscheidende Bedeutung zukommt. Dies weist darauf hin, dass eine
Beurteilung der kommunikativen Fähigkeiten genauso wichtig ist wie
die des Verschreibungsverhaltens von Ärzten. Des Weiteren glauben
mehr als zwei Drittel der Befragten, dass auch persönliche Probleme,
die die berufliche Leistung beeinträchtigen könnten, berücksichtigt
werden sollten.

"Insgesamt sieht nur rund die Hälfte der befragten Allgemeinärzte
irgendetwas Gutes in dem Revalidierungsverfahren, und noch weniger -
nur 28 % - glauben, dass dieses längst überfällig gewesen sei", so
Harris. "Einer der Befragten fasste das vermutlich vorherrschende
Gefühl zusammen, indem er das neue Verfahren als "eine
oberflächliche politische Geste, deren Sinn durch keine
Kosten-Nutzen-Analyse belegt ist" bezeichnete. Ein anderer Befragter
nannte es "eine weitere teuere, auf falschen Voraussetzungen
basierende Massnahme, die dazu führt, dass Ärzte ihren Patienten noch
weniger Zeit widmen können". Wieder andere gaben an, möglicherweise
die ärztliche Tätigkeit aufgeben oder ins Ausland abwandern zu
wollen. Was deutlich wird, ist, dass Ärzte ernste Bedenken
hinsichtlich des neuen Verfahrens und den möglichen Auswirkungen
haben."

Über 200 niedergelassene Ärzte in Grossbritannien nehmen an
Umfrage teil

Die Ergebnisse von TNS Healthcare basieren auf einer
Online-Befragung von 203 Allgemeinärzten aus England, Wales,
Schottland und Nordirland. Die Untersuchung wurde im Juli 2008
durchgeführt.

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TNS Healthcare berät die Pharma-, Biotech- und
Medizintechnikbranche im Bereich Marktforschung und vermittelt ihnen
Werbeagenturen, Medien und Berater, die sich schwerpunktmässig mit
Gesundheitsthemen befassen. Das Unternehmen bietet weltweit
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Produkten und deren Bekanntheitsgrad sowie Verfahren zur Feststellung
der Anwendungsbreite nach einer Produkteinführung
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Interessengruppen, darunter Ärzte, Patienten und Verbraucher
bereitgestellt, um Unternehmen bei der Vorhersage und Beeinflussung
von Kundenverhalten zu unterstützen. Das Angebotsspektrum von TNS
Healthcare umfasst qualitative und quantitative Verfahren, die auf
herkömmlichen und Online-Methoden basieren, wobei das Unternehmen
gleichzeitig eine weltweite Reichweite und lokale Kompetenz bietet.

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Originaltext: TNS
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