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stern: Überlebende Bergsteiger am Nanga Parbat kämpften mit Halluzinationen - Simon Kehrer und Walter Nones erzählen exklusiv vom Drama am Nanga Parbat und dem Tod ihres Freundes Karl Unterkircher

Geschrieben am 06-08-2008

Hamburg (ots) - Der tödlich verunglückte Extrembergsteiger Karl
Unterkircher, 37, und seine beiden Seilschaftskameraden Simon Kehrer
und Walter Nones hatten beim Aufstieg auf den 8125 Meter hohen Nanga
Parbat nur ein Seil dabei. Sie hätten vor der Expedition diskutiert,
mehr Seile mitzunehmen, sich aus Gewichtsgründen aber dagegen
entschieden, sagte der 29-jährige Simon Kehrer in einem exklusiven
Interview in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des
Hamburger Magazins stern. Kehrer und der dritte Bergsteiger, Walter
Nones, mussten Unterkircher am 15. Juli nach einem tödlichen Sturz in
eine Gletscherspalte in 6350 Meter Höhe zurücklassen. "Hätten wir
doch zwei Seile mitgenommen, dann wäre ich schneller bei ihm gewesen,
dann hätte ich vielleicht noch was tun können", sagte Kehrer.

Nach Unterkirchers Sturz verloren die beiden Überlebenden durch
das fehlende Seil kostbare Zeit bei ihrem Rettungsversuch. "Ich hatte
die Idee, unsere Seilschlaufen, von denen jeder vier dabei hatte,
aufzuschneiden und aneinanderzuknoten", sagte Nones. Kehrer habe sich
dann in die Spalte abgeseilt. "Das ging nur quälend langsam, weil ich
jeden einzelnen dieser verdammten Knoten durch den Karabiner
quetschen musste", sagte Kehrer dem stern. Er habe zunächst mit den
Händen "wie ein Verrrückter" nach Unterkircher gebuddelt. Erst nach
etwa 30 Minuten sei er auf den Rucksack des Freundes gestoßen, der
unter Schnee- und Eismassen verschüttet war. Er grub Kopf und
Oberkörper des Verunglückten aus. "Als ich Karls Gesicht gesehen
habe, wusste ich, dass da nichts mehr zu machen ist", sagte Kehrer.
"Ich habe auch keinen Puls mehr gespürt."

In den Tagen nach dem Tod Unterkirchers hatten die beiden
Überlebenden mit Halluzinationen zu kämpfen. "Wir hörten manchmal
Hubschaubergeräusche, obwohl da gar keine waren. Wir hofften, mit
Hilfe des Hubschraubers könnten wir Karl bergen", sagte Nones im
stern-Interview. Nachts hätten sie das Gefühl gehabt, jemand
schleiche um ihr Zelt. Nach neun Tagen im ewigen Eis wurden Nones und
Kehrer am 24. Juli gerettet. Sie hatten es geschafft, bis auf 7500
Meter hoch zu klettern und dann auf einer leichteren Route bis auf
5200 Meter abzusteigen, wo sie ein Hubschrauber aufnahm.

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6329.rss2

Pressekontakt:
Für Rückfragen: stern-Nachrichtenredaktion 040/3703-3555


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