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47% der Krankheitskosten entstehen im Alter

Geschrieben am 05-08-2008

Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, entstanden im Jahr 2006 bei der älteren Bevölkerung ab 65
Jahren Krankheitskosten von rund 111,1 Milliarden Euro. Damit
entfielen 47% der gesamten Krankheitskosten in Deutschland auf ältere
Menschen. Das zeigen die neuesten Ergebnisse der
Krankheitskostenrechnung, einem Rechensystem des Statistischen
Bundesamtes, das die ökonomischen Konsequenzen von Krankheiten für
die deutsche Volkswirtschaft abschätzt.

Über alle Altersgruppen hinweg summierten sich die
Krankheitskosten im Jahr 2006 auf einen Betrag von rund 236,0
Milliarden Euro. Dazu zählen - bis auf die Investitionen im
Gesundheitswesen - sämtliche Gesundheitsausgaben, die unmittelbar mit
einer medizinischen Heilbehandlung, einer Präventions-,
Rehabilitations- oder Pflegemaßnahme verbunden waren. Die
Krankheitskostenrechnung zeigt, wie sich der krankheitsbedingte
Ressourcenverbrauch auf Krankheiten und die Bevölkerung nach Alter
und Geschlecht verteilt. Danach wurde im Jahr 2006 mit rund 60,1
Milliarden Euro über die Hälfte der Krankheitskosten älterer Menschen
durch nur vier Krankheitsgruppen verursacht: Die höchsten Kosten von
24,6 Milliarden Euro waren im Alter auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen
zurückzuführen. Mit Abstand folgten im Anschluss:
Muskel-Skelett-Erkrankungen (13,1 Milliarden Euro), psychische und
Verhaltensstörungen (12,7 Milliarden Euro) sowie Krankheiten des
Verdauungssystems (9,8 Milliarden Euro).

Ausgeprägt war bei älteren Menschen auch der Anstieg der
Krankheitskosten im Zeitverlauf: Von 2002, dem ersten Berichtsjahr
der zweijährlich durchgeführten Statistik, bis zum Jahr 2006 nahmen
die Krankheitskosten der 65-Jährigen und Älteren um 16,5 Milliarden
Euro zu. Zum Vergleich: Insgesamt stiegen die Krankheitskosten in
diesem Zeitraum um 17,2 Milliarden Euro. Da gleichzeitig auch die
Zahl älterer Menschen in Deutschland zugenommen hat, fällt die
Entwicklung der Pro-Kopf-Krankheitskosten moderater aus: Gegenüber
2002 stiegen die durchschnittlichen Pro-Kopf-Kosten im Alter von 65
Jahren und mehr um 4,0% auf 6 910 Euro (+ 270 Euro). In der
Altersgruppe bis 65 Jahre erhöhten sie sich im Vergleich dazu um 3,5%
auf 1 880 Euro (+ 60 Euro).

Für die hohen Krankheitskosten im Alter werden von Fachleuten
verschiedene Gründe angeführt, wie zum Beispiel das verstärkte
Auftreten von Mehrfacherkrankungen (Multimorbiditäten),
Pflegebedürftigkeit und die intensivere Inanspruchnahme medizinischer
und pharmazeutischer Angebote. Verschiedene Studien weisen zudem
darauf hin, dass ein Großteil des Ressourcenverbrauchs im letzten
Lebensjahr anfällt, unabhängig vom Lebensalter. Die hohen
Krankheitskosten älterer Menschen lassen sich entsprechend durch die
mit dem Alter steigenden Sterberaten erklären.

Weiterführende Daten zum Gesundheitswesen stehen kostenlos zum
Download bereit im Publikationsservice des Statistischen Bundesamts
unter http://www.destatis.de/publikationen oder im Informationssystem
der Gesundheitsberichterstattung des Bundes (IS-GBE) unter
http://www.gbe-bund.de.

Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Manuela Nöthen,
Telefon: (0611) 75-8231,
E-Mail: gesundheitsrechensysteme@destatis.de

Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de


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