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Dramatische Versorgungslücken bei HIV/Aids-Behandlung: Fatale Verzögerungen durch Mangel an medizinischem Personal im südlichen Afrika

Geschrieben am 04-08-2008

Berlin/Mexiko-Stadt (ots) - Auf der XVII. Internationalen
Aids-Konferenz hat ÄRZTE OHNE GRENZEN vor den tödlichen Folgen
gewarnt, die der Mangel an medizinischem Personal in der
HIV/Aids-Behandlung und -versorgung hat. In der Veranstaltung "Mind
the Deadly Gaps" beschrieben Experten das Ausmaß des Personalmangels
sowie den dringenden Handlungsbedarf der Regierungen und Geberländer.
Diese müssen schnellstmöglich Maßnahmen einleiten, um medizinisches
Personal zu halten und zu unterstützen.

"Im Bezirk Thyolo in Malawi hält eine einzige Krankenschwester 400
Patienten am Leben, indem sie die lebensnotwendige Behandlung
durchführt. Ihr Grundeinkommen beträgt jedoch gerade drei US-Dollar
pro Tag", erklärte Dr. Moses Massaquoi, medizinischer Koordinator von
ÄRZTE OHNE GRENZEN in Malawi. "Es ist nicht akzeptabel, wenn
Regierungen und Geberländer sagen, dass es nicht nachhaltig ist, ihr
Gehalt zu erhöhen. Wer bereit ist, Medikamente zu finanzieren, der
muss auch einen Weg finden, um Kosten wie Gehälter abdecken zu
können."

Einen Schritt in die richtige Richtung geht der Globale Fonds zur
Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria, indem er sich für die
Stärkung von Gesundheitssystemen öffnet. Länder sollten diese
Fördermöglichkeiten nutzen, um medizinisches Personal zu finden und
zu halten. Nationale und internationale Finanzinstitutionen müssen
Ausgabenbegrenzungen im Bereich Arbeitskraft und Löhne aufheben,
sonst werden die Einstellung von Personal sowie Gehaltserhöhungen
selbst mit zusätzlichen Geldern nur sehr eingeschränkt möglich sein.

Die wachsende Zahl an HIV/Aids-Patienten, die eine antiretrovirale
Therapie begonnen haben, erhöht die Last auf das Gesundheitspersonal.
Die Mitarbeiter haben wenig Zeit für die Patienten. Dies kann zu
niedriger Qualität und Unterbrechungen in der Behandlung führen, und
Patienten werden durch die langen Wartezeiten mehr und mehr
entmutigt. "Es ist erschütternd zu beobachten, wie Menschen immer
kränker werden und manchmal auch sterben, während sie Wochen oder
Monate darauf warten, behandelt zu werden. Und das nur, weil es nicht
genügend Personal gibt", sagte Mit Philips von ÄRZTE OHNE GRENZEN.
"Gesundheits-Personal im südlichen Afrika ist überarbeitet,
unterbezahlt und unterbewertet."

ÄRZTE OHNE GRENZEN und andere Organisationen führen erfolgreiche
Pilot-Projekte durch, um die Arbeit bei der HIV/Aids-Behandlung
besser zu verteilen, vor allem in ländlichen Gebieten. Dabei werden
unter anderem Aufgaben von Ärzten an Pflegepersonal übertragen. Durch
diese Umverteilung sowie Training können Krankenschwestern und
Laienberater bei gleicher Qualität mehr und schneller Patienten
erreichen, wie Projekte in Malawi, Lesotho, Südafrika und Ruanda
zeigen. Allerdings kann dies konkrete Maßnahmen gegen den Mangel an
qualifizierten Arbeitskräften nicht ersetzen.

Noch immer erhalten 70 Prozent der Menschen, die eine
HIV/Aids-Behandlung brauchen, keine antiretrovirale Therapie. Die
internationale Hilfsorganisation ÄRZTE OHNE GRENZEN versorgt in 27
Ländern 140.000 HIV/Aids-Patienten, darunter 10.000 Kinder, mit
antiretroviralen Medikamenten.

Die ehemalige Landeskoordinatorin von ÄRZTE OHNE GRENZEN in
Malawi, Ulrike von Pilar, steht Ihnen für Interviews zur Verfügung.
Infos zu ÄRZTE OHNE GRENZEN auf der XVII. Internationalen
Aids-Konferenz:
http://www.doctorswithoutborders.org/MexicoAIDSConference2008/

Originaltext: Ärzte ohne Grenzen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6684
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6684.rss2

Pressekontakt:
Tel.: 030-22 33 77 00
http://www.aerzte-ohne-grenzen.de


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