(Registrieren)

Klicken statt Blättern - Internet zwingt Zeitschriftenverlage zu neuen Geschäftsmodellen

Geschrieben am 04-08-2008

Frankfurt am Main (ots) - Das Internet setzt das traditionelle
Geschäftsmodell der Zeitschriftenverlage zunehmend unter Druck. Denn
immer mehr Käufer wollen Zeitschriften auch als digitale Ausgabe im
Internet, auf dem Handy oder als E-Paper lesen, gleichzeitig aber
deutlich weniger zahlen als für das gedruckte Heft. Wie aus einer
Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft
PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor geht, wünschen sich weltweit rund
60 Prozent der Zeitschriftenleser eine digitale Ausgabe zumindest als
Ergänzung, Leser unter 15 Jahren ziehen digitale Zeitschriften der
Printausgabe sogar vor. Allerdings wollen die Käufer für ein
elektronisches Magazin nur rund halb so viel ausgeben wie für den
gedruckten Titel.

Diese Entwicklung zwingt Verlage dazu, ihr Geschäftsmodell neu
auszurichten. "Zusätzliche Werbeerlöse werden die Einbußen beim
Vertrieb kaum ausgleichen können. Verlage müssen neue Erlösquellen
erschließen, in dem sie das Markenpotenzial ihrer Zeitschriften
stärker nutzen, beispielsweise durch zielgruppenorientierte
Online-Shops", kommentiert Frank Mackenroth, Partner und Leiter der
Branchengruppe Entertainment & Media bei PwC.

Zeitschriftenverlage erwirtschaften derzeit einen weltweiten
Jahresumsatz von rund 80 Milliarden US-Dollar (50,3 Milliarden Euro).
Bis 2012 prognostiziert PwC einen Erlösanstieg auf 95 Milliarden
US-Dollar. Der Umsatzanteil des digitalen Geschäfts dürfte dann
zwischen 10 und 20 Prozent liegen.

Für die Studie "The medium is the message - Outlook for Magazine
Publishing in the Digital Age" befragte PwC gut 5.000 Leserinnen und
Leser in zehn Ländern, darunter über 500 aus Deutschland.

Deutsche bevorzugen Papier

Auch wenn einige Verlage bereits gedruckte Magazine zu Gunsten
digitaler Ausgaben eingestellt haben, wird dies auf absehbare Zeit
eher die Ausnahme bleiben. Allerdings würde jeder zweite Leser seine
Lieblingszeitschrift auch dann kaufen, wenn sie ausschließlich in
digitalem Format erhältlich ist. Insbesondere Frauen können sich aber
kaum vorstellen, ihre favorisierte Zeitschrift nur noch auf dem
Bildschirm zu lesen. Nur 29 Prozent würden eine rein digitale Ausgabe
kaufen, bei den Männern beläuft sich der Anteil auf 41 Prozent.

Die Vorlieben der Käufer hängt dabei auch von ihrer nationalen
Herkunft ab. So haben in China, Indien und Russland zwischen 70 und
80 Prozent der Befragten kein Problem damit, Zeitschriften
ausschließlich auf ihrem Handy oder PC zu lesen. In Deutschland und
den Niederlanden wären hingegen nur 35 Prozent dazu bereit. Selbst in
den USA würde nur gut die Hälfte der Leser einer Zeitschrift die
Treue halten, die nur noch digital erscheint.

Digital zum halben Preis

Wie viel eine digitale Zeitschrift kosten darf, hängt auch von der
Art des digitalen Angebots ab. Für eine Zeitschrift auf dem Handy
würden Käufer im Durchschnitt nur 35 Prozent vom Preis der
Printausgabe zahlen, für ein E-Paper auf dem PC hingegen 47 Prozent.
Im Paket mit dem gedruckten Titel werden digitale Zeitschriften für
Verlage sogar zum Verlustgeschäft. Denn für E-Paper und Printmagazin
gemeinsam würden Konsumenten nur 66 Prozent vom Preis des Magazins
zahlen. Dies erklärt auch, warum Zeitschriftenverlage digitale
Ausgaben und die Printversion ihrer Zeitschriften unterschiedlich
gestalten.

Überdurchschnittlich hoch ist die Zahlungsbereitschaft für
digitale Zeitschriftenformate bei jüngeren Käufern. In der
Altersgruppe unter 25 Jahren liegt der akzeptierte Preis für das
E-Paper bei 55 Prozent der Printausgabe, in der Altersgruppe von 46
bis 65 Jahren hingegen nur bei 30 Prozent.

Während die Konsumenten in allen Ländern in etwa gleich viel für
ein Magazin als E-Paper ausgeben würden, schwankt die
Zahlungsbereitschaft für eine Ausgabe auf dem Handy stark. Dürfte die
mobile Version von Zeitschriften in Russland fast halb so teuer sein
wie die gedruckte, würden die Deutschen gerade einmal 20 Prozent des
regulären Preises zahlen.

Online-Zeitschriftenshops versprechen Zusatzerlöse

Da die Konsumenten für digitale Inhalte weniger auszugeben bereit
sind als für das gedruckte Zeitschriften, sind die Verlage in Zukunft
auf alternative Geschäftsmodelle angewiesen. Eine Möglichkeit sind
weiter steigende Online-Werbeeinnahmen. Doch bereits heute tragen
Anzeigen rund 60 Prozent zu den digitalen Erlösen bei, und allzu
aggressive Werbung schreckt Leser im Internet ab. Unabhängig vom
Alter empfinden rund 80 Prozent der Befragten aufspringende "Pop-Ups"
auf Webseiten als lästig. Gleichzeitig würde nur etwa jeder fünfte
für ein digitales Magazin Geld bezahlen, um Werbung zu entgehen.

Eine deutlich erfolgversprechendere alternative Erlösquelle sind
Direktmarketing-Angebote. Der Verlag "Reader's Digest" beispielsweise
verkauft nicht nur Bücher, Musik und Filme im Internet, sondern ist
auch im Versicherungs- und Finanzanlage-geschäft aktiv. In
Deutschland kann sich immerhin knapp jeder zweite Befragte
vorstellen, Shopping-Angebote der Zeitschriftenverlage zu nutzen.

Redaktionshinweis:

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.390 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,35 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:
Karim Schäfer
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 54 35
E-mail: karim.schaefer@de.pwc.com


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

151271

weitere Artikel:
  • In 167 Tagen um die Welt - mit MS COLUMBUS auf Weltreise Hamburg (ots) - - Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - Einmal um die Welt reisen - dieser Traum geht auf der COLUMBUS in Erfüllung: Das 3-Sterne-plus-Schiff (laut Berlitz Cruise Guide) von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten startet am 28. November 2008 in Genua zu einer Reise einmal rund um den Globus und legt dabei in 42 Ländern an. Nach 167 Tagen und Stationen wie Ägypten, Dubai, Indien, Vietnam, Bali, Australien, Tahiti, Chile, Argentinien, Brasilien mehr...

  • 3000 Buddhisten meditieren im Allgäu Hamburg/Immenstadt (ots) - - Größtes jährliches Buddhistentreffen Deutschlands mit Teilnehmern aus 40 Ländern in Immenstadt am Alpsee - tibetisches Oberhaupt vom 21.-24. August zu Gast - Pressegespräch am 12. August Mehr als 3000 Buddhisten aus über 40 Ländern treffen sich vom 12. bis 24. August beim 16. Buddhistischen Sommercamp des BDD in Immenstadt am Allgäuer Alpsee. Die Veranstaltung des Buddhistischen Dachverbands Diamantweg (BDD) e.V. umfasst Vorträge, geleitete Meditationen und buddhistische Zeremonien. mehr...

  • ots.Audio: Insektenstiche: Mythos und Wahrheit - Mücken sind nicht gefährlicher als vor zehn Jahren - Bei Kreislauf-Reaktion unbedingt zum Arzt gehen - Schützen Sie Kinder vor Wespen in Getränken! Stuttgart (ots) - - Querverweis: Audiomaterial ist unter http://www.presseportal.de/audio und http://www.presseportal.de/link/multimedia.mecom.eu abrufbar - Anmoderation: Jetzt haben sie wieder Hochsaison: Stechmücken, Moskitos, Wespen. Alles, was stechen kann, macht vielen von uns Angst. Und hartnäckig hält sich das Gerücht, dass Insektenstiche immer schlimmere Folgen haben. Dr. Michael Oertel, Allgemeinarzt und Allergologe vom Ärzteverbund MEDI Deutschland, kann das nicht bestätigen. 1. O-Ton Dr. Michael Oertel mehr...

  • Deutsche im Reisefieber - Umfrage: Mehrheit reist gerne und viel, jeder Fünfte war allerdings schon lange nicht mehr im Urlaub Baierbrunn (ots) - Die Deutschen gelten als eines der reiselustigsten Völker der Welt. Bei einer repräsentativen GfK-Umfrage im Auftrag des Online-Portals "GesundheitPro.de" haben die Bundesbürger diesen Ruf jetzt bestätigt: Mehr als vier von fünf Männern und Frauen ab 14 Jahren (82,1 %) haben in den vergangenen zehn Jahren Urlaubsreisen unternommen. Mehr als die Hälfte (54,0 %) hat seine Ferien nicht nur an deutschen Urlaubsorten (49,1 %) verbracht, sondern auch im europäischen Ausland. Mehr als jeder sechste Befragte (16,0 %) legte mehr...

  • Offene Golfwoche 2008 Alpenregion Bludenz Auf den 18-Loch Golfanlagen in Bludenz-Braz und Brand im Süden Vorarlbergs Bludenz (ots) - Lust auf ein "schönes Spiel"? Dann sind Sie im Brandnertal und Klostertal rund um die Alpenstadt Bludenz genau richtig! Mit zwei 18-Loch Golfanlagen in Bludenz-Braz und Brand (ca. 20 km voneinander entfernt), sowie mehreren innerhalb einer Autostunde erreichbaren Plätzen im In- und benachbarten Ausland ist die Region die neue Top-Golf-Destination in Vorarlberg. Golfclub Bludenz-Braz Zwischen der Alpenstadt Bludenz und dem Arlberg gelegen mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht