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"Der Ehren-Oscar stinkt nach Leiche!" Oscarpreisträger und Leinwandlegende Peter O'Toole im exklusiven Tele 5-Interview über den Segen von Schubladen, seinen Ruf als Playboy und die Särge seiner Freu

Geschrieben am 30-07-2008

München (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Zu Peter O'Tooles 76. Geburtstag am Samstag, 2. August zeigt Tele
5 um 14.30 Uhr 'Fremde Wesen' (ab 14.8.2008 auch als DVD im Handel
(Concorde Home Entertainment)

Tele 5: 2003 haben Sie nach sieben Nominierungen endlich einen
Oscar bekommen - für ihr Lebenswerk. War die Auszeichnung denn eine
Genugtuung?

Peter O'Toole: Im Gegenteil, es war eine Beschämung! Dieser
Lebenswerk-Oscar geht meistens an diejenigen, gegenüber denen die
Oscar-Academy ein schlechtes Gewissen hat. Ich fühle mich schon
geehrt, klar, jeder will den Oscar einmal bekommen. Aber der
Ehren-Oscar ist eine Auszeichnung, die immer ein bisschen von
Leichengeruch umweht ist. Sie stinkt! Ohne es auszusprechen, sagen
sie einem damit: Du bist jetzt fertig! Du kannst abtreten! Aber ich
habe keineswegs Lust abzutreten. Ich arbeite noch und ich arbeite
gern. Ich sitze hier vor Ihnen, und bin doch ganz lebendig, oder?

Gewiss...

... ja und darum wollte ich den Preis zunächst ablehnen. Ich will
nicht beerdigt werden, ich habe es schon öfters gesagt: Ich laufe
lieber hinter dem Sarg meiner Freunde her, als selber darin zu
liegen. Also soll auch keiner nachhelfen... [Lacht] Aber ich habe
dann gedacht: Es wäre auch versnobt und arrogant, abzulehnen, genau
wie ein typischer Engländer. Aber auch wenn viele glauben, ich sei
Engländer, bin ich eigentlich Ire. Wussten Sie das?

Ich habe es gelesen, ja...

Sehen Sie! Ich wurde in Connemara geboren. Darum kann ich auch nie
von der britischen Queen zum Ritter geschlagen werden. Das ist auch
so eine Art Ehren-Oscar. Aber ich hätte nichts dagegen, ein Lord zu
sein.

Können Sie es eigentlich noch ertragen, wenn man Sie auf Lawrence
of Arabien" anspricht?

Jetzt tun Sie es ja gerade! [Lacht] Ist schon gut, jeder tut es.
Diese Rolle verfolgt mich mein Leben lang. Ich habe damit gehadert,
aber die Zeiten sind längst vorbei. Natürlich will man als
Schauspieler vielseitig sein, und nicht in Schubladen gesteckt
werden, aber genaugenommen muss man froh sein, wenn die Leute bei dem
eigenen Namen an eine eigene Schublade denken. Stellen Sie sich vor,
Bruce Willis sagt, er will keine Bruce Willis-Filme mehr machen,
sondern Intellektuelle spielen.
Mein Leben ist viel besser verlaufen, als ich es früher erwartet
hätte. Ich wusste zwar bald, dass ich ein ganz anständiger
Schauspieler bin. An Filme hatte ich damals aber nie gedacht. Ich
hatte ein langes gutes Leben als Schauspieler, und der Weltruhm mit
den Filmen kam noch obendrauf.

Sie haben auf der Theaterbühne begonnen. Was haben Sie daran für
Erinnerungen?

An die Anfangszeit keine guten: Es war 1955, ich war Anfang 20 und
spielte in einem Stück von Thornton Wilder das 'The Matchmaker' heißt
- einen Taxifahrer! Ich hatte einen Satz: "Wohin möchten Sie?" In
Tschechows 'Onkel Vanya' hatte ich dann etwas mehr zu sagen: "Dr.
Astrov, die Pferde sind fertig!" Ich habe die Interpretation dieser
Rolle nach Josef Stalin designed und den Satz gebellt. [Lacht]

Jetzt, mit über 70, übernehmen Sie immer noch Kinorollen. Etwa in
Wolfgang Petersens 'Troja'. Später haben Sie sich dann über den
fertigen Film beschwert. Warum?

Na ja, weil er ganz viele Szenen mit mir herausgeschnitten hat.
Der fertige Film war nicht so gut wie er hätte sein können. Nur noch
Schlachten, keine Dialoge und Charakterentwicklung. Nun spiele ich da
den alten König Priamos, der natürlich nicht selber kämpft. Also war
ich kaum im Film, nur ein Name auf dem Plakat. Shakespeare hat das in
seinen Königsdramen besser gemacht. Da gibt es auch Gemetzel, aber
man weiß noch, wer gegen wen und warum.
Petersen hat es später ja auch zugegeben, dass er im Stress den
Überblick verloren hatte, und das Ganze aus den Augen verlor. In
seinem Director's Cut ist die Ökonomie viel besser, und es sind auch
mehr Szenen mit mir im Film.

Sie hatten mal den Ruf, ein großer Playboy zu sein.

Das ist länger her. Ich hab viel getrunken und auch sonst mein
Leben genossen. Es hat Spaß gemacht. Daher habe ich den Ruf weg.
Vieles an den Gerüchten ist Legende, reiner Mythos. Aber dagegen zu
protestieren ist auch nicht klug. Ich habe gern Gesellschaft. Aber
auch wenn ich allein bin, habe ich gute Gesellschaft.

Interview: Rüdiger Suchsland

Textrechte: ©Presse Tele 5

Originaltext: Tele 5
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/43455
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_43455.rss2

Pressekontakt:
Tele 5 Pressestelle: Michaela Simon, Tel. 089-649 568-175/-176,
E-Mail: presse@tele5.de,
Informationen und Bilder zum Programm auch auf www.tele5.de in der
Presselounge


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