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Westdeutsche Zeitung: Die Tour de France kämpft weiter um Glaubwürdigkeit - Die Hoffnung ringt mit dem Zweifel = Von Christoph Fischer

Geschrieben am 27-07-2008

Düsseldorf (ots) - Die gewöhnlich gut unterrichteten Kreise
spekulierten gegen Ende der Tour de France über Kontakte des
luxemburgischen Radprofis Frank Schleck zum spanischen Doping-Arzt
Eufemiano Fuentes. Nicht wenige halten diese Spekulationen für
zielgerichtet und begründet. Die Tour bleibt weiter umstritten, aber
vielleicht hat sie zumindest aufgeräumt. Nicht mit dem
Doping-Problem, aber mit dem Eindruck, den Missstand nur verwalten
und nicht bekämpfen zu wollen. Drei Profis waren positiv, bei 20
wurde ein auffällig hoher Hämatokritwert gemessen. In Butter ist
nichts, aber die Entschlossenheit von Tourdirektor Christian
Prudhomme verdient zumindest Respekt. Eine Sportart, in der
systematisch gedopt wird, braucht Jahre, um ihre Glaubwürdigkeit
zurück zu gewinnen. Und es wäre schon ein Gewinn, wenn man von der
95. Tour de France des Jahres 2008 in der Rückschau behaupten könnte,
dass sie eine Umorientierung eingeleitet hat.

Dass Carlos Sastre als dritter Spanier nach Oscar Pereiro und
Alberto Contador die Tour gewann, nennt Sastre die Erfüllung seines
Lebenstraumes. Zweifel lasten auch auf ihm. Als Profi begann er im
Once-Team des in der Fuentes-Affäre aktenkundig gewordenen Manolo
Saiz.

Aktuell fährt er für das übermächtige CSC-Saxo-Team von Bjarne
Riis. Zunächst war er dort Helfer von Ivan Basso, dessen Dopingsperre
erst im Oktober abläuft. Riis gewann die Tour 1996 und gab später zu,
dass Erythropoietin, Kurzform Epo, dabei eine herausragende Rolle
spielte. Für CSC zu fahren, nährt irgendwie immer einen Verdacht.
Aber wer will entscheiden, ob der auch 2008 noch berechtigt ist.
Sastre ist noch kein einziges Mal in seiner Karriere positiv getestet
worden. "Ich bin sauber", sagt der 33-Jährige. Vielleicht sollte man
ihm ausnahmsweise einmal glauben.

Denn vielleicht ist die Hoffnung 2008 erstmals größer als der
Zweifel. Jedenfalls gab es lange keine Tour mehr, bei der das Gelbe
Trikot so häufig wechselte und die Zeitvorsprünge der Sieger in den
Bergen so gering waren wie in diesem Jahr. Was man als gutes Zeichen
werten kann. Wenn man denn will. Und vielleicht sollten jetzt auch
die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten aufhören, nachgewiesene
Dopingsünder als Fachkommentatoren zu verpflichten.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Sportredaktion
Telefon: 0211 / 8382-2360
redaktion.sport@westdeutsche-zeitung.de


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