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Teil 6 der DUH-Serie: Die Schmuddel-Werkstattkette Pit-Stop und die Betrugsfilter

Geschrieben am 17-07-2008

Berlin (ots) - Heute: Auch Pit-Stop-Werkstatt in Saarlouis
verweigert rechtswidrig seit November 2007 Filtertausch - Pit-Stop
schädigt Umwelt sowie viele tausend betrogene Kunden -
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch fordert Pit-Stop-Kunden auf,
angesichts des "Dauerskandals" beim nächsten Kundendienst unseriöse
Werkstätten zu meiden - "Ohne Filtertausch - Werkstatttausch!"

17. Juli 2008: Die Werkstattkette Pit-Stop verweigert ihren Kunden
weiterhin ebenso konsequent wie rechtswidrig den kostenlosen
Austausch der von ihr eingebauten unwirksamen und den motor- bzw.
umweltgefährdenden Dieselpartikelfilter der Hersteller GAT, Tenneco
und Bosal gegen lieferbare funktionierende Systeme anderer
Hersteller. Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) dokumentierte in den
vergangenen Wochen Leidenswege von Pit-Stop-Kunden im westfälischen
Hamm, in Frankfurt/M und Berlin. Weitere Betroffenen-Fälle zeigten
die TV-Sender VOX und SAT1.

Der nächste von der DUH aufgegriffene Fall betrifft Dirk
Müllenbach aus dem Örtchen Nalbach. Er lässt schon im Januar 2007
seinen Audi A4 TDI in der Pit-Stop-Filiale im saarländischen
Saarlouis mit einem Dieselpartikelfilter nachrüsten und gehört damit
zu den Vorreitern. Zehn Monate später erfährt er aus den Medien, dass
der Filter der Firma GAT nicht annähernd tut, was er tun soll:
Gefährlichen Feinstaub aus den Abgasen filtern. Er erfährt auch, dass
deshalb die Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) seines Filters
zwischenzeitlich vom Kraftfahrtbundesamt (KBA) gelöscht wurde.

Unmittelbar nachdem die Bundesregierung mit dem Zentralverband des
Deutschen Kraftfahrzeug-Gewerbes (ZDK) und dem Gesamtverband
Autoteile Handel (GVA) die so genannte "Kulanzregelung" verabredet
und veröffentlicht, wendet sich Müllenbach am 29. November 2007 an
seine Pit-Stop-Filiale und bittet gemäß der soeben verkündeten
Regelung um den Austausch gegen einen funktionstüchtigen
Alternativfilter der Firmen Twintec oder HJS. Die Werkstatt lehnt
dies ab und verweist Müllenbach an die Pit-Stop-Hauptverwaltung in
Heusenstamm. Noch am selben Tag formuliert Herr Müllenbach seine
Forderung nach Austausch seines nicht funktionierenden GAT-Filters
gegen ein funktionierendes Alternativsystem schriftlich und schickt
die Bitte nach Heusenstamm. Daraufhin erhält er mit Datum vom 14.
Dezember 2007 das bekannte Standardschreiben von Roland Kern vom
Pit-Stop-Kundenservice. Tenor: Es entstehe ihm "weder ein
finanzieller Nachteil noch eine Mobilitätseinschränkung", die
Hersteller der Mangelfilter arbeiteten unter Hochdruck an
Ersatzfiltern, die würden "zeitnah im Jahr 2008 ... eingebaut werden
können".

Noch vor Weihnachten antwortet Müllenbach, er sei mit der von
Pit-Stop vorgeschlagenen "Verfahrensweise nicht einverstanden", werde
Pit-Stop für "eventuell entstehende Folgeschäden an meinem Fahrzeug
haftbar machen" und erinnert daran, dass er mit dem Filtertausch für
netto entstandene Kosten von fast 300 Euro "keinerlei Nutzen erzielt"
habe. Die Umwelt werde "nach wie vor stark belastet", die Äußerung,
ihm sei kein finanzieller Nachteil entstanden sei "absoluter Unsinn".
Müllenbach verlangt erneut den Einbau eines funktionstüchtigen
Filters der schon zuvor genannten Firmen entsprechend der so
genannten Kulanzregelung, die einen "zeitnahen" Austausch verspreche.

Monatelang geschieht nichts. Pit-Stop schweigt. Im Juni 2008
erfährt Müllenbach, dass er mit seinem Ärger nicht allein ist. Auf
Nachfrage teilt die Pit-Stop-Filiale in Saarlouis mit, die
Austauschquote für Betrugsfilter liege bei ihr bei Null. Kein
einziger Filter wurde seit Veröffentlichung der Kulanzregelung im
November 2007 ausgetauscht.

Dirk Müllenbach wendet sich erneut, zunächst telefonisch, an die
Hauptverwaltung in Heusenstamm. Dort wird ihm mitgeteilt, der
Betrugsfilterhersteller GAT komme bei der Entwicklung
funktionstüchtiger Filter gut voran, das neue Produkt müsse nur noch
zugelassen werden, bald habe das Warten ein Ende. Damit setzt
Pit-Stop die systematische Falschinformation seiner Kunden fort. Nach
Recherchen der Deutschen Umwelthilfe gibt es bis heute keinen neu
entwickelten, funktionierenden GAT-Partikelfilter. Das
Kraftfahrtbundesamt hat noch nicht einmal einen Antrag des Gladbecker
Unternehmens GAT erhalten. "Wie lange lassen sich die zuständigen
Behörden eigentlich noch von dem Unternehmen auf der Nase
herumtanzen, das viele zehntausend nicht funktionierende Filter auf
der Bais eines durch GAT selbst gefälschten Prüfgutachtens verkauft
hat" fragt sich Jürgen Resch. GAT ist mit seiner Technik bisher nicht
in der Lage, Filter herzustellen, die den vorgeschriebenen
Mindestwirkungsgrad von 30 Prozent erreichen. Die Überprüfungsmessung
durch das Kraftfahrtbundesamt ergab eine Filterleistung von 0 bis
10%. Die Nachrüstfilter von Oberland, Twintec und HJS und anderer
Hersteller erreichen hingegen Filterwirkungsgrade deutlich oberhalb
der Mindestquote und liegen zum Teil deutlich über 50%

Immerhin, Herr Speicher, Müllenbachs Pit-Stop-Gesprächspartner in
Heusenstamm, fordert ihn auf, sich mit seinem Austauschwunsch gegen
Twintec- oder HJS-Filter noch einmal schriftlich an die
Hauptverwaltung wenden, dann werde der Austausch wunschgemäß
erfolgen. Zwar hatte Müllenbach eben diesen Wunsch sechs Monate lang
bereits mehrfach schriftlich und mündlich vorgetragen. Dennoch: Am
11. Juni bittet Müllenbach erneut schriftlich, den Filter nun
"unverzüglich" kostenlos auszutauschen und ihm einen Werkstatttermin
mitzuteilen. Das ist nun über ein Monat her. Reaktion von Pit-Stop:
Keine. Müllenbach hat nun einen Anwalt beauftragt, seiner Forderung
mit einer Klagedrohung Nachdruck zu verleihen.

DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch nennt das Verhalten der
Werkstattkette Pit-Stop "einen Dauerskandal, der fassungslos macht".
Schließlich gehe es nicht nur darum, dass den Pit-Stop-Kunden die
versprochene Leistung seit weit über einem Jahr verweigert werde oder
darum, dass die mit GAT-Filtern bestückten Motoren wegen des enormen
Gegendrucks beschädigt werden können. Es gehe vielmehr zuallererst
"um die verheerenden gesundheitlichen Folgen in den Ballungszentren,
die der massenhafte Einbau von Nachrüstfiltern eindämmen sollte".
Resch forderte alle Pit-Stop-Kunden auf, sich "vor dem nächsten
Reifen- oder Auspufftausch zu überlegen, ob eine
Schmuddelwerkstattkette wie Pit-Stop, die um des eigenen
wirtschaftlichen Vorteils Willen schwere Erkrankungen und vorzeitige
Todesfälle vieler Menschen in Kauf nimmt, der richtige
Vertragspartner ist." Resch: "Ich empfehle allen Pit-Stop-Kunden eine
Konsequenz: Ohne Filtertausch - Werkstatttausch!"

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22521
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin; Mobil.: 0171 3649170, Fax.: 030 2400867-19, E-Mail:
resch@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin; Tel.: 030 24008670, Mobil: 0171 5660577, Fax: 030 240086719,
E-Mail: rosenkranz@duh.de


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