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Erholung der Aktienmärkte in Sicht? / Rallye auf Energierohstoffe bedingt Anstieg der Risikoaversion

Geschrieben am 15-07-2008

Frankfurt am Main (ots) -

- Massiver Ölpreisanstieg in erheblichem Maße
kapitalmarktinduziert
- Notenbanken zielen auf Eindämmung der Inflationsängste
- Spürbare Erholung erst bei Energiepreisrückgang denkbar

Nachdem sich im Frühjahr eine Erholung abgezeichnet hatte, ist die
Risikoaversion der Anleger an den internationalen Aktienmärkten seit
Mitte Mai wieder deutlich gestiegen. Grund hierfür ist die
fortgesetzte Rallye auf Energierohstoffe, die den Ölpreis in den
zurückliegenden zwölf Monaten um das Doppelte in die Höhe getrieben
hat. Deutlich zu spüren sind die Folgen: Die Kaufkraft der privaten
Haushalte in den Öl importierenden Ländern sinkt und die
Unternehmensgewinne schrumpfen - branchenübergreifend. "Die
tatsächliche Ursache für den anhaltenden und konjunkturunabhängigen
Anstieg der Energiepreise ist nicht in erster Linie die faktische
Verknappung der Rohstoffe, sondern vielmehr eine Verkettung
verschiedener Entwicklungen an den Finanzmärkten", erklärt Gerrit
Weber, der die Kapitalmärkte für das Commerzbank Private Banking im
Blick hat.

Kapitalmarkt treibt Ölpreis

So ist trotz aller Maßnahmen der großen Notenbanken das Vertrauen
in die Stabilität des von der Finanzkrise belasteten
Geschäftsbankensystems noch nicht wieder hergestellt. Selbst in der
Eurozone liegen die Geldmarktsätze im Interbankenhandel rund 100
Basispunkte über dem Refinanzierungssatz. Das belastet die
Ertragslage der Banken und schränkt aufgrund der hohen Kreditzinsen
die stabilisierende Wirkung der US-Geldpolitik ein. "Die
Subprime-Krise, entstanden aus einer Überversorgung des
Wirtschaftssystems mit Liquidität, wird nun mit dem gleichen
Instrument bekämpft", stellt Weber fest. "Das erhöht den
Inflationsdruck, der wiederum durch die allgemeine
Güterpreisentwicklung verstärkt wahrgenommen wird." Höhere Liquidität
und Inflationsängste treiben zur Inflationsabsicherung die Nachfrage
nach Terminkontrakten auf Rohstoffe, die von der tatsächlichen
Verwendung entkoppelt ist. Da Energierohstoffe gegenüber
Industriemetallen weniger konjunkturabhängig sind, greifen Anleger
und Investoren vor allem hier zu. "Der massive Energiepreisanstieg
ist vor allem ein Kapitalmarktphänomen", ist Weber überzeugt.
"Anhaltend steigende Energiepreise verteuern zudem die Produktion, so
dass sich die erhöhten Inflationsängste zunächst einmal bestätigen."

Auf Basis dieser Erfahrung wird sich die Geldpolitik in den USA
und Europa darauf konzentrieren, die Inflationsbewegung abzufangen.
Die EZB hat aus diesem Grund ihren Leitzins Anfang Juli bereits
erhöht. Seitens der US-Notenbank ist ab Spätherbst mit der ersten
Zinsanhebung für das Frühjahr 2009 zu rechnen. Als direkter
Einflussfaktor auf Aktien-, Renten- und Devisenmärkte wäre dies als
offizielles Signal für eine weitgehende Überwindung der Finanzkrise
zu werten und sollte dazu beitragen, dass die Gewinnrevisionen im 2.
Halbjahr auslaufen.

Ausblick steht und fällt mit dem Ölpreis

Die Energiepreise bleiben wegen ihrer hohen realwirtschaftlichen
Relevanz der determinierende Faktor für die Entwicklung auf den
Aktienmärkten 2008. Für die großen europäischen und amerikanischen
Indizes ergibt sich ein Gewinnrückgang von circa 5% im Vergleich zum
Vorjahr und auch die typischen frühzyklischen Marktindikatoren, wie
der koreanische KOSPI oder der Dow Jones Transport, geben - anders
als noch im April - kein eindeutiges Erholungssignal. Trotzdem sind
die Aktienmärkte aufgrund des anhaltenden Pessimismus und der
aktuellen Gewinneinschätzungen sehr günstig bewertet. Weiterhin
rückläufige Kurse im kommenden Jahr sind daher unwahrscheinlich. Eine
"Normalisierung" der Risikoaversion, die sicher nur bei rückläufigem
Ölpreis denkbar ist, könnte den DAX in eine Region von 7.000 bis
7.200 Punkte zurückführen. Von einer nachhaltig positiveren
Entwicklung in Richtung eines Jahresendziels von 7.800 Punkten ist
nur dann auszugehen, wenn sich der Ölpreis dem fundamental
erklärbaren Fixpunkt von 120 USD je Barrel annähert, das Vertrauen in
die US-Fiskalpolitik wiederkehrt und sich basierend darauf die
Gewinnerwartungen für 2009 stabilisieren.

"Anleger sollten für die kommenden Monate davon ausgehen, dass
sich die 'Sägezahnformation' fortsetzt", schätzt Gerrit Weber die
Lage ein. "Branchenrotation und hohe Volatilität bei langfristig
attraktiven Einzelwerten, die sich 2008 noch fortsetzt, erfordert
aktives Portfoliomanagement. Der Fondsmantel ist hierbei für private
Anleger wohl am besten geeignet."

Originaltext: Commerzbank Private Banking
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54251
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54251.rss2

Pressekontakt:
Commerzbank Private Banking
Public Relations
Thekla Wießner
60261 Frankfurt am Main
Tel. (069) 136 - 44552
Fax (069) 136 - 56928
E-Mail: PR.PrivateBanking@commerzbank.com
Internet: www.privatebanking.commerzbank.de


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