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Die Zukunft der Medien bleibt spannend: Erfolgreiche Diskussionsreihe "Im Sog des Internets" gestern in München zu Ende gegangen

Geschrieben am 08-07-2008

Hamburg (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Unter großem Zuspruch fand gestern in München die media
coffee-Reihe "Im Sog des Internets - Was bleibt übrig von Print, TV
und Radio?" ihren Abschluss. Rund 250 Pressesprecher, PR-Fachleute
und Journalisten waren zu Gast bei der dpa-Tochter news aktuell.
Fazit der Diskussionsreihe: Die Medienunternehmen haben die
Herausforderung Internet angenommen. Fraglich aber bleibt, in welcher
Form Leser, Hörer und Zuschauer zukünftig journalistische Produkte
konsumieren werden.

Rudolf Bögel, Chefredakteur der tz, blickte gestern Abend
optimistisch in die Zukunft. Am grundlegenden Informationsbedürfnis
der Menschen werde sich auch in Zukunft nichts ändern: "Wenn wir
fragen, stirbt die Zeitung, dann müssen wir eher fragen, stirbt die
Nachricht", sagte Bögel im Haus der Bayerischen Wirtschaft. Bögels
Blatt setzt heute im Internet auf Videos, um sich auf neuen Wegen den
Lesern zu nähern. Aber er machte auch klar, dass Redaktionen wie die
tz noch viele Erfahrungen sammeln müssen: "Wir machen nicht
Fernsehen. Wir setzen die Themen, die aktuell sind, in laufende
Bilder um. Dass dabei manchmal unfreiwillige Komik entsteht, ist
klar. Aber das Ganze ist unheimlich kreativ." Hans-Jürgen Jacobs,
Chefredakteur von sueddeutsche.de, sieht aufgrund des Wandels bei den
Tageszeitungen Schwierigkeiten auf den Zeitschriftenmarkt zukommen.
"Die großen Magazine wie Spiegel und Stern haben das Problem, dass
Tageszeitungen immer mehr zu Tageszeitschriften werden. Zeitschriften
müssen noch viel mehr als andere Medien in Zukunft ihre Rolle
definieren. Sie müssen ganz stark in Reportagen und exklusive Inhalte
gehen. Aber sie müssen auch eine ganz enge Verbindung zu Online
haben."

Dass sich besonders das klassische lineare Fernsehen auf neue
Sehgewohnheiten einstellen müsse, betonte Thomas Knüwer, Reporter
beim Handelsblatt und Autor des Blogs "Indiskretion Ehrensache". "Das
Fernsehen hat die größten Probleme aller Mediengattungen in der
Zukunft." Knüwer mahnte die gesamte journalistische Zunft, dass sie
sich noch viel mehr als bisher mit den Anforderungen des Internets
auseinanderzusetzen habe. "Journalisten müssen demütiger werden bei
der Frage, was sie da eigentlich machen. Das Internet kann uns
helfen, viel besser zu werden, als wir es momentan sind." Dass die
Branche nach wie vor einem immensen Anpassungsdruck unterliegt,
unterstrich Malte von Trotha, Geschäftsführer der Deutschen
Presse-Agentur dpa. "Die klassischen Zeitungshäuser müssen sich zu
Medienhäusern wandeln, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein." Auch
in der Radiolandschaft stehen weit reichende Veränderungen an. "Der
Hörfunk wird sich mit neuen Formaten auseinandersetzen müssen. Auch
mit der Frage, wie bringe ich in Zukunft den Content zum Hörer, wie
mache ich historisches Material zugänglich. Da hat der Rundfunk große
Chancen. Ich bin aber auch davon überzeugt, dass es für einige Marken
sehr schwierig sein wird zu überleben", gab von Trotha zu bedenken.

Mercedes Riederer, Chefredakteurin Hörfunk des Bayerischen
Rundfunks, glaubt fest daran, dass auch im Internetzeitalter viel vom
Radio übrig bleiben wird. "Es gibt immer Tageszeiten und auch
Lebenszeiten, in denen die Menschen Medien nutzen. Zum Beispiel hören
Jugendliche tagsüber Radio, und gehen dann am Abend vermehrt ins
Internet." Auch die Tageszeitung spielt weiterhin eine maßgebliche
Rolle in der Medienlandschaft, so Riederer. "Die Tageszeitung wird in
Zukunft wie auch schon heute eine wichtige Lotsenfunktion haben."

Videobeitrag zu Diskussion:
http://de.youtube.com/watch?v=uzKzBZ44Po0

Alle Diskutanten und Moderatoren der media coffee-Reihe 2008 "Im
Sog des Internets - Was bleibt übrig von Print, TV und Radio?":

Hamburg, 8. April:
* Wolfgang Blau, Chefredakteur ZEIT online
* Menso Heyl, Chefredakteur Hamburger Abendblatt
* Steffen Klusmann, Chefredakteur Financial Times Deutschland
* Joachim Knuth, NDR-Hörfunkdirektor
* Fried von Bismarck, Verlagsleiter SPIEGEL
Moderation: Meinolf Ellers, Geschäftsführer dpa-infocom

Köln, 27. Mai:
* Hans Demmel, Geschäftsführer n-tv
* Helmut Heinen, BDZV-Präsident und Herausgeber Kölnische Rundschau
* Jochen Rausch, Programmchef 1LIVE, WDR
* Ulrich Reitz, Chefredakteur Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ)
* Frank Thomsen, Chefredakteur stern.de
Moderation: Kai-Hinrich Renner, Medienautor WELT / Welt am Sonntag

Frankfurt, 3. Juni
* Robert Amlung, Leiter des Bereichs für digitale Strategien des ZDF
* Hans-Dieter Hillmoth, Programmdirektor von Hit Radio FFH
* Tobias Trevisan, Geschäftsführer FAZ und F.A.Z. Electronic Media
GmbH
* Peter Turi, Journalist und Geschäftsführer turi2 GmbH
* Dr. Uwe Vorkötter, Chefredakteur Frankfurter Rundschau
Moderation: Meinolf Ellers, Geschäftsführer dpa-infocom

Berlin, 18. Juni
* Jürgen Doetz, Präsident Verband Privater Rundfunk und Telemedien
e.V. (VPRT)
* Bascha Mika, Chefredakteurin die tageszeitung (taz)
* Dagmar Reim, Intendantin Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB)
* Frank Syré, Chefredakteur Zoomer.de
Moderation: Kai-Hinrich Renner, Medienautor WELT / Welt am Sonntag

München, 7. Juli 2008
* Rudolf Bögel, Chefredakteur tz
* Hans-Jürgen Jacobs, Chefredakteur sueddeutsche.de
* Thomas Knüwer, Reporter der Printredaktion Handelsblatt, Autor des
Blogs "Indiskretion Ehrensache"
* Mercedes Riederer, Chefredakteurin Hörfunk des Bayerischen
Rundfunks
* Malte von Trotha, Geschäftsführer dpa
Moderation: Michael Geffken, Leiter Journalistenfortbildung an der
VDZ Zeitschriften Akademie

Alle Videos zur Veranstaltungsreihe:
http://de.youtube.com/profile_videos?user=newsaktuell

Originaltext: news aktuell
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6344
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6344.rss2

Pressekontakt:
news aktuell
Leiter Unternehmenskommunikation
Jens Petersen
Telefon: 040/4113 - 2843
Fax: 040/4113 - 2855
petersen@newsaktuell.de


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