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Kinder auf Achse - trügerische Sicherheit im Straßenverkehr

Geschrieben am 04-07-2008

Stuttgart (ots) - Nach wie vor verunglücken auf Europas Straßen
viel zu viele Kinder. Umso dringender ist es daher, die Autofahrer
noch mehr für die Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren. Denn
ein Unfall passiert schneller, als man denkt. Die Folgen sind oftmals
gravierend, wie die aktuellen Crashtests der AXA Gruppe und der DEKRA
eindrucksvoll belegen.

Ob auf dem Fahrrad, auf Inline-Skates oder auch im Auto: Kinder
sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer. Nicht selten endet für sie
ein Unfall mit schweren Verletzungen oder sogar mit dem Tod. Zwar
nimmt die Zahl der verletzten und tödlich verunfallten Kinder sowohl
in Deutschland als auch in der Schweiz seit Jahren kontinuierlich ab.
So zählte die Schweiz im Jahr 2006 auf ihren Straßen 16 Todesopfer
unter 15 Jahren und 1.931 verletzte Kinder - zwei Jahre zuvor waren
es noch 23 Todesopfer und 2.128 verletzte Kinder. Ähnlich sieht es in
Deutschland aus: Hier waren 2006 insgesamt 136 Todesopfer im Alter
unter 15 Jahren sowie 34.398 verletzte Kinder zu beklagen, zwei Jahre
zuvor waren es noch 153 beziehungsweise 37.132. Dennoch ist jedes
Kind, das bei einem Verkehrsunfall verletzt wird oder ums Leben
kommt, eines zu viel. Und der Vergleich mit anderen Ländern zeigt:
Die Zahl der jungen Opfer im Straßenverkehr könnte durchaus noch
deutlich gesenkt werden.

Vor diesem Hintergrund haben die Unfallforscher der AXA Winterthur
(Schweiz) und der DEKRA das Gefahrenpotenzial von Kindern im
Straßenverkehr untersucht und anhand verschiedener Crashtests die
gravierenden Unfallfolgen dargestellt. So zum Beispiel ein Crashtest,
bei dem ein Cabrio mit einem zwischen den beiden Vordersitzen
stehenden Kind frontal versetzt auf einen Kombi prallt. Das Kind
schlägt beim Crash massiv auf das Armaturenbrett und die
Windschutzscheibe auf und hat dabei nur geringe Überlebenschancen.
"Kein verantwortungsbewusster Mensch lässt sein Kind im dritten Stock
eines Hauses am offenen Fenster spielen - zwischen den
Vordersitzlehnen eines Autos kann dasselbe Kind aber ungesichert auch
bei Autobahntempo herumturnen", spielt Anton Brunner, Leiter
Unfallforschung der AXA Winterthur, kritisch auf eine gar nicht so
seltene Verkehrssituation an.

Viele Kinder falsch gesichert

Auch wenn die Anschnallquote von Kindern in den letzten Jahren
zugenommen hat, besteht hier noch großes Verbesserungspotenzial.
"Denn für ungesicherte Kinder ist das Risiko, tödliche oder schwere
Verletzungen zu erleiden, siebenmal höher als für Erwachsene", gibt
Jörg Ahlgrimm, Leiter Unfallanalyse der DEKRA, zu bedenken.
Verschiedene Studien belegen zudem, dass Kinder oft nicht optimal
angegurtet werden. In der Schweiz und in Deutschland sind rund 60
Prozent aller Kinder im Kindersitz nicht richtig gesichert. "Dieser
Anteil könnte durch stärkere Aufklärung über die richtige Anwendung
der Kindersicherungssysteme erheblich reduziert werden", so Ahlgrimm.

Gesichert werden muss auch die Ladung im Fahrzeug - insbesondere
bei Kombis. Bereits bei geringer Geschwindigkeit und kurvenreicher
Straße geraten schlecht gesicherte Gegenstände wie zum Beispiel eine
Getränkekiste im Fahrzeug in Bewegung. Schnell können sie bei einer
Kollision zu tödlichen Geschossen werden.

Erwachsene haben wichtige Vorbildfunktion

Die Crashtests unterstreichen ebenfalls, dass Kinder im
Straßenverkehr einem großen Sicherheitsrisiko ausgesetzt sind, weil
sie im Straßenverkehr anders reagieren als Erwachsene, durch ihre
geringe Körpergröße nur eingeschränkte Sicht- und
Orientierungsmöglichkeiten haben und Gefahren nicht richtig
einschätzen können. In ihr Spiel oder auf ihre eigene Fortbewegung
mit dem Fahrrad oder den Inline-Skates vertieft, nehmen sie oft nur
die Dinge wahr, die sie gerade beschäftigen. Sie vergessen die Welt
um sich herum und beachten nur ungenügend den Straßenverkehr. Als
Autofahrer ist man dadurch umso mehr gefordert. Wie man auf der
Autobahn damit rechnen muss, dass ein Fahrzeug plötzlich ausschert,
muss man speziell in Wohngebieten immer darauf gefasst sein, dass
plötzlich ein Kind auf die Straße rennt oder fährt. "Autofahrer
müssen sich bewusst sein, dass selbst Tempo 30 in einer Wohnstraße zu
viel sein kann", sagt Anton Brunner.

Wird das Kind auf dem Fahrrad oder mit dem Trailerbike
mitgenommen, hat umfassender Schutz ebenfalls oberste Priorität.
Neben einem gut sitzenden Fahrradhelm empfiehlt es sich, dem Kind
eine auffällige, kontrastreiche Kleidung anzuziehen und eine Fahne am
Fahrrad zu befestigen. So wird es besser gesehen. "Die Eltern sollten
darüber hinaus darauf achten, dass sich das Fahrrad in einem
verkehrssicheren Zustand befindet", rät Jörg Ahlgrimm. Dazu gehören
Lenker und Sattel in der richtigen Höhe, funktionierende Bremsen und
Beleuchtung, Reflektoren und eine Klingel.

Die Erwachsenen müssen sich außerdem bewusst sein, dass sie eine
wichtige Vorbildfunktion haben. Ihr Verhalten im Straßenverkehr wird
von Kindern häufig übernommen. Falsche Gewohnheiten können dabei
verheerende Folgen haben.

Informationen über die Crashtests finden Sie auch im Internet:
www.dekra.de (unter "Presse") und www.axa-winterthur.ch/crashtests

Originaltext: Dekra AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6647
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6647.rss2

Pressekontakt:
DEKRA e.V.: AXA Konzern AG:
Presse und Information Konzernkommunikation
Tel. +49 (0)711 78 61 24 19 Tel. +49 (0)221 14 82 41 13


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