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John C. G. Röhl: Wilhelm II. hatte schon vor 1914 die Absicht, einen Krieg auszulösen

Geschrieben am 02-07-2008

Hamburg (ots) - Der Historiker John C. G. Röhl hat sich der
Erforschung des letzten deutschen Kaisers, Wilhelms II.,
verschrieben. Im dritten und letzten Band seiner Biografie, "Wilhelm
II. - Der Weg in den Abgrund 1900 - 1941", versucht er den Nachweis
zu führen, "dass Wilhelm schon Jahre vor 1914 die Absicht hatte,
einen Krieg auszulösen, so im November 1912 während der Balkankrise".
"Doch dann zuckte er zurück", sagt Röhl der ZEIT, "weil er die
Nachricht bekam, dass England in einem Kontinentalkrieg nicht neutral
bleiben würde. Da entschied er sich, doch noch zu warten, in der
Hoffnung, die Briten zur Neutralität bewegen zu können." Dieser
Zeitpunkt war laut Röhl im Sommer 1914 gekommen.

Röhl über den Antisemitismus Wilhelms II.: "Wilhelm war immer
antisemitisch angehaucht, aber das ist nicht ungewöhnlich für die
konservativen Eliten im 19. und frühen 20. Jahrhundert ... Im Ersten
Weltkrieg und vor allem seit 1917, mit dem Kriegseintritt Amerikas
und der Machtergreifung der Bolschewiki, verschärft sich sein Hass
auf die Juden. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so
furchtbares Zeug gelesen, wie diese Judenhetze Wilhelms nach seiner
Abdankung." Auf die Frage, ob der entthronte Herrscher den Wunsch
gehabt habe, die Juden zu vernichten, antwortet Röhl: "Ja, ganz
eindeutig, verbal wenigstens. Ich weiß nicht, was er sich darunter
vorgestellt hat, aber die Juden sollten 'vertilgt', 'ausgerottet' und
'totgeschlagen' werden."

John C. G. Röhl: "Wilhelm II. - Der Weg in den Abgrund 1900 -
1941", ca. 1.696 Seiten, erscheint am 22. September 2008 beim Verlag
C.H. Beck.

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Pressekontakt:
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 28 vom 3. Juli 2008 senden
wir Ihnen für Zitierungen gern zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich
bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
(Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: elke.bunse@zeit.de)


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