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Notenbank der Notenbanken warnt vor Grenzen des Wachstums

Geschrieben am 02-07-2008

Hamburg (ots) - Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich
(BIZ) erwartet eine längere Phase mit niedrigen Wachstumsraten. "Ich
glaube, dass wir in den kommenden Jahren erheblich niedrigere
Wachstumsraten erleben werden als bisher. In gewisser Weise könnte
man sagen, dass das Spiel aus ist", sagt ihr Chefvolkswirt William
White der ZEIT. "Unsere Art, zu leben und zu wirtschaften, war
exzessiv, es konnte nicht ewig so weitergehen. Und was nicht ewig
weitergehen kann, endet irgendwann einmal", sagt White.

Nach Einschätzung des Volkswirts kann die Welt kurz- und
mittelfristig nicht so rapide weiterwachsen wie bisher: "Die
Weltwirtschaft überhitzt sich. Die steigende Teuerung zeigt uns an,
dass wir an unsere Grenzen stoßen. Vor allem in den Schwellenländern
ist die Lage dramatisch." Wichtige Ressourcen wie Öl würden knapp, am
Arbeitsmarkt gebe es einen Mangel an Fachkräften. Es brauche einige
Zeit, bis sich die Wirtschaft an die neue Situation anpassen könne.

Die BIZ mit Sitz in Basel ist die Dachorganisation der
Zentralbanken weltweit und wird auch als Notenbank der Notenbanken
bezeichnet. Eine Debatte über die Grenzen des Wachstums hatte es
bereits in den siebziger Jahren gegeben, als der Club of Rome einen
entsprechenden Bericht vorlegte.

White macht indirekt die Zentralbanken für die hohen
Inflationsraten verantwortlich: "Die Globalisierung und der
technische Fortschritt haben die Inflationsraten gebremst. Die
Zentralbanken waren aber nicht bereit, den Rückgang der Teuerung
hinzunehmen. Also haben sie die Zinsen niedriger gehalten, als sie
eigentlich hätten sein müssen."

White fordert die Notenbanken auf, entschieden gegen die
Inflationsgefahren vorzugehen - auch wenn sich derzeit die Wirtschaft
abkühle. "Wir sollten uns jetzt zuerst um die Inflation kümmern. Erst
wenn die Teuerung wieder unter Kontrolle ist, wenn die
Inflationserwartungen stabil sind, kann man sich der
Wachstumsschwäche widmen", sagt er. Das müsse dann aber ohne
ideologische Scheuklappen geschehen. Auch Konjunkturprogramme könnten
nötig werden. "Wenn keiner mehr Geld ausgeben will, muss es der Staat
tun."

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Pressekontakt:
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 28 vom 3. Juli 2008 senden
wir Ihnen für Zitierungen gern zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich
bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
(Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: elke.bunse@zeit.de)


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