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20 Jahre DAX Einschätzungen von Dr. Sebastian Klein, Sprecher der Geschäftsführung cominvest

Geschrieben am 30-06-2008

Frankfurt (ots) - Der DAX hat sich von Anfang an zu einem
Börsenleitindex entwickelt, der heute - 20 Jahre nach seiner
Einführung - fester und etablierter Bestandteil der internationalen
Finanzmärkte ist. Er repräsentiert rund zwei Drittel des gesamten
Grundkapitals inländischer börsennotierter Aktiengesellschaften.
Damit stellt der DAX alle anderen Börsensegmente in Deutschland in
den Schatten.

Dennoch liegt es in der Natur der Sache, dass Indizes lediglich
einen Ausschnitt und nicht den Markt in seiner Breite abbilden
können. So beschränkt sich beispielsweise der DAX auf die 30
großkapitalisierten börsenorientierten Unternehmen, die sogenannten
Blue-Chips.

Doch auch wenn der DAX lediglich einen Ausschnitt repräsentiert,
so hat er nichts von seiner Bedeutung als Stimmungsindikator für die
deutsche Wirtschaft verloren. Im Gegenteil. Durch die kontinuierliche
Weiterentwicklung des DAX hat der Index im Laufe der Zeit weltweit an
Reputation gewonnen. Vor allem aber ist der DAX in der Vergangenheit
wesentlich internationaler geworden. Das betrifft sowohl die
Ausrichtung der im DAX vertreten Unternehmen als auch die
Aktionärsstruktur. Zum einen erwirtschaften immer mehr DAX-Konzerne
einen Großteil ihrer Erträge im Ausland, weshalb der DAX auch als
Globalisierungsindex bezeichnet wird. Zum anderen hat sich die
Aktionärsstruktur des DAX deutlich verändert. Heute befinden sich gut
50 Prozent des Aktienkapitals der 30 DAX-Unternehmen in ausländischer
Hand.

Dies ist keine erfreuliche Entwicklung, denn sie dokumentiert die
Zurückhaltung der Deutschen gegenüber dem Aktienmarkt. Diese spiegelt
sich auch in einer anderen Kennziffer, nämlich der
Marktkapitalisierung in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Auf
Basis vergleichbarar Indizes liegt Deutschland hier mit einer Quote
von 38 Prozent international am unteren Ende der Skala. Im Schnitt
beträgt der Anteil der Börsenkapitalisierung am BIP in Euroland 42
Prozent. Bedeutende Industrienationen außerhalb Eurolands weisen noch
deutlich höhere Quoten aus. Sie reichen von 65 Prozent in Japan, über
97 Prozent in den USA und 108 Prozent in Großbritannien bis hin zu
221 Prozent in der Schweiz. Auf der Überholspur befinden sich die
asiatischen Wachstumsregionen. Indien kommt bereits auf eine
Börsenkapitalisierung von 63 Prozent des BIP. China liegt mit 39
Prozent schon heute in etwa auf dem Niveau von Deutschland.

Das unterdurchschnittliche Abschneiden Deutschlands bei der am BIP
gemessenen Marktkapitalisierung hat verschiedene Gründe. Zum einen
wird Deutschlands Wirtschaft traditionell sehr stark vom Mittelstand
geprägt. Neben diesem eher strukturellen Faktor kommt hinzu, dass die
Aktienkultur in Deutschland weiterhin noch deutlich unterentwickelt
ist. So setzen deutsche Unternehmen zur Finanzierung traditionell
noch wesentlich stärker auf Kredite als beispielsweise
angelsächsische Firmen, bei denen die Kapitalbeschaffung viel
häufiger über die Börse erfolgt.

Um die Investmentkultur in Deutschland zu stärken, ist neben einem
generellen Umdenken vor allem die Etablierung einer nachhaltigen
Aktienkultur zwingend notwendig. Die Politik hat die Bedeutung und
Dringlichkeit dieses Themas mittlerweile erkannt und mit Blick auf
eine stärkere Partizipation der Arbeitnehmer am Produktivkapital
entsprechende Vorschläge vorgelegt. Damit wird ein richtiger und
wichtiger Weg bestritten. Denn eine stärkere
Aktienmarktkapitalisierung, einhergehend mit einer Stärkung der
Aktienkultur, ist kein Selbstzweck. Sie macht die Unternehmen
unabhängiger von Krediten und verbreitert die Finanzierungsbasis für
weitere Investitionen und Innovationen mit entsprechend positiven
Auswirkungen auf die Beschäftigung, den Wohlstand und das Wachstum in
Deutschland.

Originaltext: Commerzbank AG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6676
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6676.rss2
ISIN: DE0008032004

Pressekontakt:
Commerzbank AG
Zentraler Stab Konzernkommunikation -Presse-
Telefon: 069/136-22830
Telefax: 069/136-29955
Email: pressestelle@commerzbank.com


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