(Registrieren)

Westdeutsche Zeitung: Konjunktur = von Martin Vogler

Geschrieben am 27-06-2008

Düsseldorf (ots) - Wir lieben Rekorde. Eigentlich. Bei Benzin- und
Ölpreisen ist das anders, die haben wieder eine absolute Höchstmarke
geknackt. Das mögen wir nicht, genauso wie uns ein 15-Jahres-Rekord
der Inflationsrate Angst macht. Sind das Anzeichen, dass die
Weltwirtschaft und vor allem die Konjunktur in Deutschland kippen?
Man kann das so deuten. Die Finanzprofis haben das gestern weltweit
offenbar ähnlich interpretiert. Sie verkauften Aktien, die Kurse
gaben deshalb deutlich nach. Allerdings blieb der freie Fall aus -
speziell in Deutschland blieb alles sehr moderat. Die Botschaft der
Börsianer, die ja mit ihren Kursen wirtschaftliche Entwicklung oft
vorausnehmen, kann man so formulieren: Wir müssen uns Sorgen machen,
aber keine Panik haben.
Sorgen vor allem, weil die Preise für Energie in absehbarer Zeit
nicht sinken, wohl eher noch steigen werden. Zu groß ist die
Nachfrage, vor allem auch wegen des Aufschwungs in ehemaligen
Entwicklungsländern. Außerdem gibt es eine in den Auswirkungen eher
schwierige Verbindung zwischen Dollar und dem in dieser Währung
gehandelten Ölpreis: Wenn der Ölpreis sänke, würde wahrscheinlich der
Dollarkurs steigen. Für uns, die wir im Euro-Raum wohnen, würde sich
also nichts verbessern.
Ähnlich besorgt muss man die wachsende Inflation in allen Bereichen
sehen. Wir kennen sie überwiegend als Begleiterin von Boomjahren. Da
nimmt man sie irgendwie in Kauf. Wenn aber, so wie es jetzt droht,
wirtschaftliche Stagnation mit Inflation zusammen trifft -
Stagflation also - dann gibt es kaum Reaktionsmöglichkeiten.
Normalerweise erhöhen die Zentralbanken zur Inflationsbekämpfung die
Leitzinsen. In wirtschaftlich schwachen Zeiten geht das aber nicht,
weil man das bisschen Konjunktur abwürgen würde. Das kann schwierig
werden.
Doch trotz dieser Aspekte: Wir können mit vorsichtigem Optimismus in
die Zukunft blicken. Was auch für Anleger gilt, die in Aktien oder
Fonds investiert haben. Wenn diese sich jetzt verunsichern lassen und
verkaufen, werden sie es spätestens 2009 bereuen. Denn wenn sie dann
doch wieder Aktien erwerben, leiden sie unter den schlechteren
Rahmenbedingungen der neuen Zinsabschlagssteuer. Das Motto heißt:
Ruhe bewahren.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

145374

weitere Artikel:
  • "DNDi-Projekt des Jahres": Entwicklung von Fexinidazol zur Behandlung der "Schlafkrankheit" Nerviano, Italien (ots/PRNewswire) - - Accelera als entscheidender Partner bei der Entwicklung einer neuen Behandlungsform ausgezeichnet Die Entwicklung von Fexinidazol zur Behandlung der allgemein als "Schlafkrankheit" bekannten afrikanischen Trypanosomiase durch die DNDi (Drugs for Neglected Diseases initiative) und Accelera, einen Geschäftsbereich von Nerviano Medical Sciences (NMS), wird als eine der grossen Erfolge des Jahres von DNDi geehrt. Die Auszeichnung wird heute in New York am repräsentativen Hauptsitz der New Yorker Wissenschaftsakademie mehr...

  • WAZ: Benzin auf dem Börsenparkett. Kommentar von Thomas Wels Essen (ots) - Die Preisexplosion beim Rohöl schlägt nun auf die Börsenplätze dieser Welt durch. Ein Wunder ist das nicht. In Asien und den USA hat der Ölpreis einen deutlich größeren Einfluss auf die Wirtschaft als in Deutschland. Aber auch hier zu Lande drücken die Preise für Öl, Gas und Benzin aufs Gemüt. Die Kauflaune der Verbraucher ist futsch, und dass die Erdölländer viel Geld in Förder- und Explorationsanlagen aus Deutschland stecken, ist ein schwacher Trost. Es ziehen dunkle Wolken am Konjunkturhimmel auf. Und wenn die Europäische mehr...

  • Börsen-Zeitung: Trübe Perspektiven, Kommentar zu Aktienmarkt und Ölpreis von Thorsten Kramer Frankfurt (ots) - Mit der ungebremsten Rekordjagd der Ölpreise ist an den Aktienmärkten ein potenzieller Risikofaktor bittere Realität geworden. Als wäre dies nicht genug, dämpfen die nachlassende Dynamik der globalen Wirtschaft und die weiter schwelende Finanzkrise ohnehin die Perspektiven an Europas Börsen. Die von vielen Analysten erwartete Kurserholung noch vor der Jahreshälfte ist in diesem Umfeld verständlicherweise ausgeblieben. Und die Experten werden nicht umhinkönnen, ihre zumeist recht optimistischen Prognosen für das am Dienstag mehr...

  • Rheinische Post: Siemens streicht 600 Stellen in NRW Düsseldorf (ots) - Vom Stellenabbau bei Siemens sind 600 Arbeitsplätze in NRW betroffen. Dies erfuhr die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" aus Branchenkreisen. Der Münchner Konzern will im Zuge seines Milliarden- Sparprogramms weltweit 17200 Stellen abbauen, 6400 davon in Deutschland. Auch die Stellen in NRW sollen nach Möglichkeit ohne betriebsbedingte Kündigungen bis 2010 abgebaut werden, hieß es. Originaltext: Rheinische Post Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2 mehr...

  • "Capital_Investor"-Interview mit David Kostin, Chef-US-Aktienstratege von Goldman Sachs: Kreditausfälle bei Hypotheken, Autos und Kreditkarten erreichen erst nächstes Jahr ihren Höhepunkt Köln (ots) - Kostin rechnet erst in sechs bis neun Monaten mit Turnaround / US-Finanzinstitute benötigen weitere 65 Milliarden Dollar / Hauspreise fallen jährlich um 15 Prozent / Wahlen ohne Einfluss auf den Markt Köln, 28. Juni 2008 - Die US-Finanzkrise ist noch lange nicht überwunden. Wie der neue US-Chef-Aktienstratege von Goldman Sachs, David Kostin, gegenüber dem wöchentlichen Finanzdienst "Capital Investor" betonte, rechnet Goldman Sachs "erst in sechs bis neun Monaten mit einem Turnaround". Das liege daran, dass "die Kreditausfälle mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht