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Börsen-Zeitung: Wir machen den Weg frei, Kommentar zum neuen Versuch einer Fusion von DZ Bank und WGZ Bank von Bernd Wittkowski

Geschrieben am 25-06-2008

Frankfurt (ots) - Hat die deutschen Banken der Hafer gestochen?
Eigentlich fehlte gestern nur noch die Mitteilung, dass sich alle elf
Landesbanken unter dem Dach der LBBW zusammenschließen wollen. Aber
auch ohne Beteiligung der Öffentlich-Rechtlichen: Mit einem Mal kommt
ziemlich viel Bewegung in die Bankenlandschaft. Dass die Postbank vor
dem Verkauf steht, wusste man im Grunde seit den kryptischen und
kursrelevanten Andeutungen des vormaligen Post-Chefs Klaus Zumwinkel
im vorigen November - nun wird es konkret. Dass aber die
Kreditgenossen auf den Konsolidierungszug aufspringen und aufs Neue
den Versuch einer Fusion von DZ Bank und WGZ Bank wagen, kommt
jedenfalls zu diesem Zeitpunkt überraschend.

Spektakulär ist vor allem die Art und Weise, wie sie dies tun.
Getreu dem alten genossenschaftlichen Motto "Wir machen den Weg frei"
wird mal eben der verdiente und weithin, auch außerhalb des Verbundes
der Volks- und Raiffeisenbanken, hoch geschätzte Verbandspräsident
und bisherige DZ Bank-Aufsichtsratsvorsitzende Christopher Pleister
geopfert. Die Not muss groß sein, wenn mir nichts, dir nichts ein
solches Fusionshindernis beiseite geräumt wird. Ein Hindernis war
Pleister objektiv insofern, als eine auch nur halbwegs entspannte
Verhandlungssituation zwischen ihm und WGZ Bank-Chef Werner Böhnke
seit langem allenfalls unter der Bedingung vorstellbar war, dass
beide kugelsichere Westen tragen. Aber man fragt sich allmählich,
welche personellen Hürden noch beseitigt werden müssen, damit der
Zusammenschluss für die Düsseldorfer eine reelle Chance hat. Aus
deren Sicht standen ja auch der frühere DZ Bank-Vormann Ulrich
Brixner und dessen Vorstandskollege Heinz Hilgert der Fusion im Weg.
Beide sind nicht mehr da. Langsam, aber sicher gehen den Genossen die
Buhmänner aus.

Der wirtschaftliche Sinn des Zusammenrückens im
genossenschaftlichen Oberbau ist seit vielen Jahren erkannt und
unbestritten. Die Finanzkrise und die sich abzeichnende
Konsolidierung im Wettbewerbsumfeld haben den Handlungsdruck
zusätzlich verstärkt. Nach der Vorleistung, die die Trennung von
Pleister bedeutet, kann es nun wirklich keine Ausreden mehr geben.
Die Genossen haben nur noch einen Schuss frei. Sollte die
Kräftebündelung zum fünften Mal scheitern, werden andere dem Schritt
des Verbandspräsidenten folgen müssen.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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