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Finanzierung von Medizintechnik: Krankenkassen weiter zurückhaltend / WirtschaftsWoche-Tagung "Medizintechnik", 3. und 4. Juli 2008, Hotel Palace, Berlin

Geschrieben am 19-06-2008

Düsseldorf (ots) - Bis zu 1,5 Milliarden Euro könnten im
Gesundheitswesen jährlich eingespart werden, wenn Kliniken und
Arztpraxen verstärkt moderne Medizintechnik einsetzten. Das erklärte
der Medizintechnik-Branchenverband Spectaris im Herbst 2007, nachdem
er zehn Medizintechnikprodukte auf ihre Folgen für Abläufe und
Kostenstrukturen untersucht hatte. (Spectaris, 18.10.2007) Im Vorfeld
der WirtschaftsWoche-Tagung "Medizintechnik" (3. bis 4. Juli 2008,
Berlin, http://www.konferenz.de/ots2-medizintechnik08) erklärte Prof.
Dr. h.c. Herbert Rebscher, Vorstandsvorsitzender der DAK Hamburg:
"Auch die gesetzlichen Krankenkassen haben ein großes Interesse an
innovativen Medizinprodukten, die die Qualität der Versorgung unter
Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit verbessern." Allerdings könne
heute niemand sagen, wie der Gesundheitsfonds und der damit
verbundene, neu gestaltete Risikostrukturausgleich auf die Finanzen
der Kassen wirken werde. "Da alle Kassen versuchen werden, eine
zusätzliche Prämie zu vermeiden, wird ihre Bereitschaft, bei der
Unterstützung von Innovationen finanzielle Risiken einzugehen,
vermutlich nicht sehr ausgeprägt sein", so Rebscher gegenüber dem
Veranstalter EUROFORUM. Über die Steuermechanismen von
Integrationsverträgen könnten neue, sinnvolle Produkte gefördert
werden.

Dr. Hans-Jürgen Ahrens (AOK Bundesverband) betonte im
EUROFORUM-Gespräch, es sei in Zeiten knapper werdender Ressourcen die
Pflicht einer gesetzlichen Krankenkasse, darauf zu achten, dass
medizinische Leistungen auch wirtschaftlich erbracht werden. "Nur
diejenigen Leistungen und Therapieformen sollten in den gesetzlichen
Leistungskatalog aufgenommen werden, die auch tatsächlich einen
Zusatznutzen für die Versicherten haben", so Ahrens. Auf der
WirtschaftsWoche-Tagung wird er die Medizintechnik als
Leistungsträger aus Sicht der Krankenkassen präsentieren und dabei
auf Neuregelungen der Gesundheitsreform sowie die veränderte
Wettbewerbssituation eingehen. DAK-Chef Rebscher nimmt Stellung zur
Finanzierungsaufgabe der gesetzlichen Kassen. Strategien zur
Finanzierung von Medizintechnik sind zudem Thema eines Vortrags von
Siemens Financial Services.

Aus Herstellersicht berichten Jochen Franke, CEO Philips
Healthcare Deutschland, und Bernd von Polheim, Präsident der GE
Healthcare Germany, über den Wachstumsmarkt Medizintechnik. "Wir
haben unzählige Beispiele dafür, dass neue Technologien für eine
höhere Produktivität sorgen", sagte Bernd von Polheim,
Deutschlandchef von GE Healthcare, erst kürzlich gegenüber der
WirtschaftsWoche. Zum zögerlichen Investitionsverhalten von Ärzten
und Kliniken sagte er: "Wenn ein Arzt für eine Untersuchung mit einem
neuen Computertomographen genau dasselbe Honorar bekommt wie mit
einem alten, ist seine Investitionsneigung gering." (wiwo.de,
23.04.2008)

Die WirtschaftsWoche Tagung "Medizintechnik" zeigt vor dem
Hintergrund der angespannten Finanzlage im Gesundheitswesen und
angekündigter Innovationen, wie sich die Branche künftig
positioniert. Im Fokus der Tagung stehen neben den Strategien zur
Finanzierung von Medizintechnik auch neue Möglichkeiten durch
Informationstechnologie sowie aktuelle Ergebnisse aus Forschung und
Entwicklung.

Hintergrundinformationen

Die Medizintechnik ist eine der innovativsten Branchen
Deutschlands: Mit jährlich 15 752 Erfindungen führen
Medizintechnikhersteller die Spitze der Patentanmeldungen an. Rund
ein Drittel ihres Umsatzes erzielt die Branche mit Produkten, die
weniger als drei Jahre alt sind. Auch für 2008 planen 80 Prozent der
Hersteller, neue Produkte und Verfahren auf den Markt zu bringen.
(Quelle: Branchenbericht des BVmed, "MedTech 2007/08")

Krankenkassen und Leistungserbringer betrachteten Medizintechnik
aufgrund der hohen Investitionskosten häufig als Kostentreiber, so
die Beobachtung des Verbands Spectaris. Um diese Annahme zu prüfen,
ließen Spectaris und der Zentralverband Elektrotechnik- und
Elektronikindustrie (ZVEI) anhand von zehn Medizintechnikprodukten
analysieren, wie die Medizintechnik Abläufe und Kostenstrukturen
verändert. Zu den untersuchten Produkten zählten unter anderem ein
Implantat zur schonenden Versorgung eines gelenknahen Knochenbruchs,
ein System zur Bestimmung der optimalen Dioptrien-Stärke einer
künstlichen Augenlinse bei der Behandlung des grauen Stars sowie ein
Verfahren zur Entfernung von Krebszellen. Abhängig von der Zahl
möglicher Anwendungsfälle hätten sich dabei Einsparpotenziale
zwischen fünf und 990 Millionen Euro ergeben. Insgesamt habe das
Einsparpotenzial der zehn Produkte 1,5 Milliarden Euro im Jahr
betragen. Die Studie zeige klar, dass Investitionen in moderne
Medizintechnik eine frühere Erkennung von Krankheiten, kürzere
Operationszeiten und schnellere Heilungsprozesse erlaubten. "Das
ermöglicht kürzere Aufenthaltszeiten der Patienten in Krankenhäusern
und damit Einsparungen bei Material- und Personalkosten", betonten
die Autoren. (www.spectaris.de, 18.10.2007)

17,3 Milliarden Euro erwirtschafteten die deutschen
Medizintechnikhersteller im Jahr 2007 und verzeichneten damit ein
Plus von knapp sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr. 6,2 Milliarden
erzielten die Unternehmen davon im Inland. Der Auslandsumsatz konnte
ebenfalls zulegen und wies mit einem Wert von 11,1 Milliarden Euro
ein Plus von 6,7 Prozent aus. (www.spectaris.de, 16.06.2008)

Weitere Informationen zur WirtschaftsWoche-Tagung
"Medizintechnik": http://www.konferenz.de/ots2-medizintechnik08

Originaltext: EUROFORUM Deutschland GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6625
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6625.rss2

Pressekontakt:
Romy König
Pressereferentin
EUROFORUM Deutschland GmbH
Konzeption und Organisation für WirtschaftsWoche-Konferenzen und
-Seminare
Westhafenplatz 1
60327 Frankfurt am Main
Tel.:++49 (0)69 / 244 327 - 3391
Fax: ++ 49 (0)69 / 244 327 - 4391
E-Mail: romy.koenig@informa.com
www.euroforum.de


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