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DIW-Studie: Soziale Aufstiegschancen nicht größer als vor 20 Jahren / Durchlässigkeit der Gesellschaft stagniert / Ungleichheiten nach wie vor sehr hoch / Gefühlte soziale Sicherheit deutlich gesunken

Geschrieben am 15-06-2008

Köln (ots) - 15. Juni 2008 - Die Durchlässigkeit der Gesellschaft
ist in Deutschland heute nicht größer als vor 20 Jahren. Das ergibt
sich aus einer Studie, die das Deutsche Institut für
Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin im Auftrag des
Wirtschaftsmagazins 'Capital' (Ausgabe 10/2008, EVT 19. Juni)
durchführte. Der Untersuchung zufolge haben sich zwischen 1987 und
2007 die je nach sozialer Herkunft stark unterschiedlichen Chancen
auf eine anspruchsvolle berufliche Position nicht nennenswert
verändert. Die Studie basiert auf Daten des Sozioökonomischen Panels
des DIW (SOEP), der größten regelmäßigen Umfrage zur Lebenslage und
Zufriedenheit der Deutschen, das 20.000 Personen umfasst.

Zwar sind laut Studie die Chancen für Frauen aus der Ober- und
Mittelschicht leicht gestiegen. Doch für Frauen aus gering gebildeten
Familien sind die Aufstiegschancen etwas gesunken und bei Männern
durch alle sozialen Schichten in etwa gleich geblieben. Damit sind
sowohl die guten Aussichten von Söhnen aus der Oberschicht
zementiert, die es zu zwei Dritteln in interessante Jobs schaffen,
als auch die schlechten Chancen von denen aus der Unterschicht, die
es nur zu einem Drittel schaffen. "Nach wie vor sind die sozialen
Ungleichheiten sehr hoch", erklärt Studien-Autor Olaf Groh-Samberg.

Der DIW-Forscher hat außerdem für 'Capital' ermittelt, wie gut die
Deutschen sich sozial abgesichert fühlen. Dazu untersuchte das DIW,
wie die Bürger den Schutz gegen die Lebensrisiken Krankheit,
Gebrechlichkeit, Arbeitslosigkeit und Altersarmut wahrnehmen. Danach
ist die gefühlte soziale Sicherheit im Westen wie im Osten in den
vergangenen fünf Jahren in allen vier Bereichen gesunken. Auch im
Vergleich zu 1987 ist sie im Westen - für den Osten liegen hier keine
Daten vor - in drei von vier Bereichen zurückgegangen. Ausnahme ist
die Absicherung gegen Gebrechlichkeit, da es 1987 noch keine
Pflegeversicherung gab.

Die Studie ist umso alarmierender, als aus ihren Ergebnissen
außerdem hervorgeht, dass Aufstieg und soziale Sicherheit erheblich
zum Wohlbefinden der Menschen beitragen. Wer aufsteigt, wird ebenso
zufriedener wie derjenige, der mehr Schutz gegen die Lebensrisiken
spürt. "Die soziale Marktwirtschaft kann die Menschen durchaus
glücklicher machen - wenn sie ihre Versprechungen erfüllt", so
Groh-Samberg. Die Studie ist unter www.capital.de/Marktwirtschaft im
Internet abrufbar.

Originaltext: Capital, G+J Wirtschaftspresse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8185
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8185.rss2

Pressekontakt:
Joachim Haack, PubliKom, Tel. 040/39 92 72-0, E-Mail:
jhaack@publikom.com


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