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Der Tagesspiegel: Bund will keinen IKB-Verkauf "um jeden Preis"

Geschrieben am 08-06-2008

Berlin (ots) - Das Bundesfinanzministerium hat vor einem
voreiligen Verkauf der staatlichen Beteiligung an der kriselnden
Mittelstandsbank IKB gewarnt. "Es gibt eine gute Chance, dass der
Verkauf gelingt, aber der Bund wird sich nicht in die Hand der Bieter
begeben. Einen Verkauf um jeden Preis wird es nicht geben", sagte
Finanzstaatssekretär Thomas Mirow (SPD) dem Tagesspiegel
(Montagausgabe). Es gebe "drei sehr ernsthafte Interessenten", doch
deren Vorstellungen, was die Rahmenbedingungen angehe, werde man noch
"intensiv prüfen müssen". Der Bund ist über die Kfw-Gruppe
Großaktionär der IKB. Als Interessenten werden die schwedische SEB
sowie Lone Star und Ripplewood aus den USA genannt.
Die Finanzkrise, die unter anderem die IKB schwer getroffen hat, ist
nach Mirows Einschätzung keineswegs ausgestanden. "Wir werden auch in
den nächsten Quartalen sehen, dass die Finanzkrise tiefe Spuren in
den Bilanzen der Banken hinterlässt", sagte Mirow, der Finanzminister
Peer Steinbrück (SPD) am 13./14. Juni beim G-8-Finanzministertreffen
in Osaka vertritt. Der Rückgang des US-Wachstums sei zwar "offenbar
nicht so scharf und weitreichend" wie erwartet. "Doch könnten sich
die USA in einer längeren Phase schwachen Wachstums befinden. Die
noch immer sinkenden Immobilienpreise mit den Folgen für das
Konsumverhalten sind ein Indiz dafür." Auch die USA und
Großbritannien, die von der Finanzkrise stark getroffen worden seien,
zeigten nun den Wunsch nach internationalen Maßnahmen, wie sie das
Forum für Finanzstabilität empfohlen habe. "Wir sind ein wichtiges
Stück vorangekommen", sagte Mirow. Es gebe vor Osaka in diesem Punkt
ein "hohes Maß an Einigkeit". Gleichwohl dürfe man nicht zu viel von
diesen Maßnahmen erwarten. Die Fantasie der Marktteilnehmer sei groß.
"Nachdem die US-Notenbank die Zinsen sehr stark gesenkt hat, wird es
neue Versuche geben, über große Hebel und komplexe Risikomodelle
höhere Rendite zu erwirtschaften. Hinzu kommt, dass die Rohstoff
produzierenden Länder sehr viel Kapital akkumulieren," sagte er. "Es
ist zu viel Geld unterwegs." Mirow wechselt Anfang Juli an die Spitze
der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) in
London. Auf seinen Posten im Bundesfinanzministerium rückt Jörg
Asmussen.

Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
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Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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