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Erfolg immer noch wichtiger als Werte

Geschrieben am 03-06-2008

Frankfurt am Main (ots) -

Im Zuge der Finanzkrise stellen erste Banken ihre
Vergütungssysteme auf den Prüfstand, nicht aber ihre Kultur

Jeder zweite Bankmanager gibt zu: Solange die Erfolgsbilanz
stimmt, werden Verstöße gegen die eigenen Unternehmenswerte
toleriert. Doch die aktuelle Finanzkrise zwingt die Branche zum
Umdenken. Das belegt eine Umfrage der Unternehmensberatung Hay Group
unter Topbankern.

Verstöße gegen die eigenen Unternehmenswerte gelten in Banken und
Kreditinstituten nach wie vor als Kavaliersdelikt. Daran hat auch die
Finanzkrise wenig geändert. Jeder zweite Bankmanager kann sich
vorstellen, dass im eigenen Hause bei Führungskräften, die
geschäftlich sehr erfolgreich sind, Verstöße gegen die deklarierten
Unternehmenswerte toleriert werden. Nur jeder Dritte kann dies ohne
Wenn und Aber für das eigene Haus ausschließen. Für 40 Prozent der
Führungskräfte ist die derzeitige Krise auch nur eine von vielen. Sie
sehen keinen Anlass, Lehren daraus zu ziehen. Das ergab eine Umfrage
unter 300 Top-Bankern in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die
die Unternehmensberatung Hay Group im März und April 2008
durchgeführt hat.

Keine gute Voraussetzung für die Bankenbranche ihre Hausaufgaben
zu machen und den notwendigen Paradigmenwechsel einzuläuten. Immerhin
hat die aktuelle Finanzkrise die Bankmanager nachdenklich gemacht:
Jeder dritte Bankmanager ist überzeugt, dass falsche Anreize in der
Vergütung die Krise entscheidend mit ausgelöst haben, weitere 24
Prozent stimmen zumindest teilweise dieser Aussage zu. Das Problem:
"Lösungsbestrebungen, die auf einer rein 'technischen' Ebene
ansetzen, springen eindeutig zu kurz. Deshalb kann es diesmal keine
'quick-fixes' geben", urteilt Klaus D. Mittorp, Leiter der Financial
Services Practice der Hay Group in Deutschland, Österreich und der
Schweiz.

Banken müssen jetzt feststellen, dass einige Grundsatzprobleme
ungelöst geblieben sind. Ein über Jahre unumstößliches Credo wankt
damit: Nur noch 50 Prozent der Führungskräfte sind überzeugt, dass
die Finanzbranche eine eigene Vergütungspraxis braucht. Die ersten
Geldhäuser wollen auch konkret handeln: 30 Prozent der Befragten
gaben an, ihr Unternehmen plane aktuell eine umfassende Veränderung
der Vergütungspraxis. "Was sich technisch ändern muss, liegt relativ
klar auf der Hand", so Mittorp. "Mehr Transparenz, eine bessere
Verzahnung der Vergütung mit den Interessen der Anteilseigner und
eine stärkere Berücksichtigung von Risikobetrachtungen sind dringend
notwendig."

Auf dem Weg dahin gilt es jedoch, zwei schwierige Hürden zu
nehmen: es muss Veränderungsbereitschaft geschaffen und die
Rahmenbedingungen gerändert werden - möglichst ohne Mitarbeiter zu
verlieren. Letztlich ist daher nur ein Viertel der Befragten
überzeugt, dass sich etwas ändern wird. Das Tragische daran: Das Gros
der Bankmanager weiß im Prinzip, wo angesetzt werden müsste. 46
Prozent der Befragten sind der Auffassung, eine gute Führung und eine
starke Unternehmenskultur könnten die Bedeutung monetärer Anreize
deutlich relativieren. Sogar 98 Prozent der Topbanker sind überzeugt,
dass Organisationsstrukturen und Kontrollmechanismen angesichts der
heutigen Risiken und Komplexitäten nur funktionieren können, wenn sie
von einer starken Unternehmenskultur getragen werden.

Das Fazit für Mittorp ist klar: "Egal, ob und wie Veränderungen
angegangen werden - jeder Vergütungsansatz ist letztlich nur so gut
wie die Kultur, die ihn trägt und die Führung, die ihn
implementiert."

Originaltext: Hay Group
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66526
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66526.rss2

Pressekontakt:
markenzeichen
Bodo Bimboese
Tel.: 069-710 4880-10
Fax: 069-710 4880-79
haygroup@markenzeichen.eu


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