(Registrieren)

Kultur ist mehr als "Musikantenstadl"

Geschrieben am 06-05-2008

Leipzig (ots) - Wenn Birgit Kolkmann von Deutschlandradio Kultur
ihren Fernseher anschaltet, flimmern regelmäßig "Musikantenstadl" und
Co. über den Bildschirm. Sie flüchtet sich dann verzweifelt in
Nischenprogramme. Ein Fakt, den ARD-Programmdirektor Dr. Günter
Struve auf einem Podium des Medientreffpunkts Mitteldeutschland am
Dienstag nicht nachvollziehen konnte: "Ihr Fernsehgerät muss defekt
sein, denn der "Musikantenstadl" kommt nur fünf Mal pro Jahr. Ich
schalte jährlich 700, 800 Mal den Fernseher an, und mir begegnet er
nie." Der ironische Schlagabtausch zum Auftakt der Diskussion "Kultur
im Fernsehen - Was trägt der Markt?" machte die zentralen
Fragestellungen deutlich: Kultur und Unterhaltung - Widerspruch oder
Erfolgsrezept?

Auch wenn Struve kein Anhänger der Volksmusik ist, verteidigte er
das Konzept. Kultur sei für ihn mehr als "Titel, Thesen,
Temperamente". Vielmehr müsse ein erweiterter, aber nicht beliebiger
Kulturbegriff angelegt werden.

Dass Kultur kein Privileg der großen gebührenfinanzierten Sender
sein muss, darüber waren sich Prof. Dr. Norbert Schneider, Direktor
der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, und
VOX-Geschäftsführer Frank Hoffmann einig. "Wer heute welche Art von
Kultur auch immer sucht, er wird sie finden, nicht nur bei arte,
sondern mitunter auch bei RTL II", so Schneider. Hoffmann, der seinen
Sender zwischen den Öffentlich-Rechtlichen und den Privaten
positioniert wissen will, verwies auf eine zehnteilige Opernserie von
insgesamt 237 Minuten Sendelänge im vorigen Jahr. ARD-Programmchef
Struve meinte dazu in Anspielung auf zahllose Kochshows des Kölner
Privatsenders: "Der Beitrag von VOX zur Weltkultur ist die
Esskultur."

"Der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk darf sich nicht hauptsächlich
auf Kultur konzentrieren, er muss auch die Zuschauer in großer Breite
gewinnen", meinte Dr. Matthias Esche, Geschäftsführer der Bavaria
Film GmbH. Wenn der Zuschaueranteil sinke, werde zurecht gefragt,
wofür die Öffentlich-Rechtlichen die Gebührengelder verwendeten. Die
Kritik, dass bei den Öffentlich-Rechtlichen gerade in der Vorabend-
und Hauptsendezeit zu wenig Kultur ausgestrahlt werde, hält er für
berechtigt.

Originaltext: Medientreffpunkt Mitteldeutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58100
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58100.rss2

Pressekontakt:
Thomas Köhler
Tel.: 0170 - 1759594
Email: koehler@s-wok.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

135148

weitere Artikel:
  • Nach dem verheerenden Zyklon in Birma / Kindernothilfe stellt 50.000 Euro bereit und ruft zu Spenden auf Duisburg/Rangun (ots) - Nach dem verheerenden Zyklon in Birma stellt die Kindernothilfe 50.000 Euro Soforthilfe für die Opfer bereit und ruft zu Spenden auf. Die Kindernothilfe arbeitet vor Ort mit verschiedenen Organisationen zusammen, die über langjährige Erfahrungen im Land verfügen. In einem ersten Schritt sollen vor allem die Kinder mit Zusatznahrung, Decken sowie frischem Wasser versorgt werden. Allerdings gestaltet sich die Hilfe extrem schwierig. Fehlende Kommunikationsmöglichkeiten und fehlende staatliche Genehmigungen machen mehr...

  • Brandenburg hat PC-Prüfung bestanden Potsdam (ots) - Bei DEKRA in Brandenburg und Berlin: Theoretische Führerscheinprüfung am Computer Pilotphase beendet - Wichtiger Beitrag zur Verringerung der Unfallzahlen von Fahranfängern Auf die Führerscheinbewerber in Brandenburg und Berlin wartet bei der theoretischen Führerscheinprüfung Hightech. Seit dem 1. April 2008 ist die Theorieprüfung am Computer für alle Prüflinge verbindlich, die Prüfungsbogen aus Papier gehören endgültig der Vergangenheit an. Am 1. Januar 2008 begann die Pilotphase in der Modellregion. mehr...

  • Myanmar: Aktion Deutschland Hilft weitet Hilfe massiv aus / Weitere Bündnispartner werden aktiv - Deutschsprachige Mitarbeiter vor Ort Bonn (ots) - Nachdem das wahre Ausmaß der durch Zyklon Nargis verursachten Zerstörungen immer klarer wird, weiten die Bündnispartner von Aktion Deutschland Hilft ihre Hilfsmaßnahmen in Myanmar massiv aus. So versorgt derzeit World Vision rund 10.000 Familien mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und sonstigen Hilfsgütern; es ist weiterhin geplant, gemeinsam mit anderen Bündnispartnern von Deutschland aus einen Hilfsflieger auf den Weg zu bringen. Unterdessen hat CARE 500 lokale und internationale Helfer im Einsatz, um gemeinsam mit dem World mehr...

  • Kriminologe Pfeiffer im ZDF-Magazin "drehscheibe Deutschland": Frauen handeln bei Kindstötungen aus Isolation und Verzweiflung Mainz (ots) - Kindstötungen geschehen quer durch alle sozialen Schichten und oft unter vergleichbaren Umständen, sagte der Kriminologe Professor Christian Pfeiffer heute, am Dienstag. 6. Mai 2008, gegenüber dem ZDF-Magazin "drehscheibe Deutschland". "Da ist die Studentin dabei, die Akademikerin und die völlig von Armut belastete Frau. Das Entscheidende ist, dass sie isoliert sind, dass sie keinen Menschen haben, mit dem sie über die Schwangerschaft reden können oder reden wollten, alles in sich hineinfressen und dann in Panik nach der mehr...

  • Vorsitzender von CARE-Deutschland im "ZDF-Mittagsmagazin": Nach Zyklon "Nargis" ist in Myanmar Soforthilfe nötig Mainz (ots) - Der Vorstandsvorsitzende von CARE-Deutschland, Heribert Scharrenbroich, hat vor dem Ausbruch von Krankheiten in Myanmar gewarnt, insbesondere vor Durchfallerkrankungen: "Es ist daher dringend notwendig, dass wir Nahrungsmittel ins Land bringen und für sauberes Wasser sorgen", sagte Scharrenbroich im "ZDF-Mittagsmagazin" am Dienstag, 6. Mai 2008. CARE sei bereits mit 500 Mitarbeitern im Land. Wichtig sei aber auch die Koordination der Hilfswerke untereinander. Mit dieser Zusammenarbeit habe man bereits bei anderen Aktionen mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht