Benediktbeurer Gespräche der Allianz Umweltstiftung 2008 / Globalisierung in der Tier- und Pflanzenwelt / Symposium zur Zukunft von Artenschutz und Wildnis

Benediktbeuern (ots) - "Ist die Einwanderung von neuen Tier- und
Pflanzenarten nach Deutschland Bereicherung oder Gefahr?" Mit dieser
Frage leitete Dr. Lutz Spandau, Vorstand der Allianz Umweltstiftung,
die diesjährigen Benediktbeurer Gespräche ein. Kurz vor der
UN-Naturschutzkonferenz zur biologischen Vielfalt griff die Allianz
Umweltstiftung mit dem zum 12. Mal veranstalteten Symposium ein
hochaktuelles Thema auf: "Einwanderungsland Deutschland - Zur Zukunft
von Artenschutz und Wildnis."

Darüber referierten und diskutierten auf dem Podium Dr. Michael
Kerkloh, Vorsitzender der Geschäftsführung und Arbeitsdirektor der
Flughafen München GmbH, Dr. Elsa Nickel, Leiterin der Unterabteilung
Naturschutz im Bundesumweltministerium, Professor Dr. Josef
Reichholf, Zoologische Staatssammlung München, sowie der Präsident
des bayerischen Landesjagdverbandes Professor Dr. Jürgen Vocke.

Mit rund 400 Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft, Kultur und
verschiedener NGOs war der Allianz Saal im Kloster Benediktbeuern
wieder bis auf den letzten Platz gefüllt.

In seiner Einführungsrede machte Dr. Lutz Spandau deutlich, dass
Deutschland längst ein Einwanderungsland ist. Schätzungsweise über
1500 Tierarten seien in den vergangenen Jahren nach Mitteleuropa
gekommen, davon 190 Arten dauerhaft. Ob das "Bio-Multikulti"
allerdings eine Bereicherung oder eine Gefahr darstelle, darüber
stritten selbst Naturschützer. "Seit jeher erobern und besiedeln
Tiere und Pflanzen neue Lebensräume, das ist für sie
überlebenswichtig", erklärte Spandau. In der emotionalen Diskussion
werde Veränderung oft als Zerstörung gesehen, dabei könne es doch
auch als Entwicklung von etwas Neuem verstanden werden. "Was wir
brauchen, ist eine sachliche Diskussion, und dazu wollen die
Benediktbeurer Gespräche einmal mehr einladen", so Spandau.

Bereits am Abend zuvor hatte Prof. Dr. Matthias Freude, Präsident
des Landesumweltamtes Brandenburg, das Publikum in seinem Festvortrag
"Wilder Kaukasus - Leoparden auf dem Dach Europas" mit auf eine
eindrucksvolle Expedition nach Georgien und Aserbeidschan genommen.

Originaltext: Allianz Umweltstiftung
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