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Erwerbstätigkeit im 1. Quartal 2006: Dienstleistungen immer bedeutender

Geschrieben am 18-05-2006

Wiesbaden (ots) - 38,3 Millionen Erwerbstätige hatten nach ersten
vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im
Durchschnitt des ersten Quartals 2006 ihren Arbeitsort in Deutschland
(Inlandskonzept). Das waren im Vergleich zum entsprechenden
Vorjahresquartal 55 000 Personen (– 0,1%) weniger. Damit hat sich der
Beschäftigungsabbau zuletzt abgeschwächt (viertes Quartal 2005
gegenüber viertem Quartal 2004: – 0,3%). Dazu beigetragen hat vor
allem die verbesserte Beschäftigungssituation in den
Dienstleistungsbereichen, deren Anteil an der Gesamterwerbstätigkeit
weiter zugenommen hat.

Gegenüber dem Vorquartal ging saisonal bedingt die
Erwerbstätigenzahl um 2,1% zurück. Saisonbereinigt, das heißt nach
rechnerischer Ausschaltung der jahreszeitlich bedingten Schwankungen,
sank jedoch die Erwerbstätigenzahl nur leicht um 0,1% gegenüber dem
vierten Quartal 2005. Ausschlaggebend hierfür war, dass die Witterung
im ersten Quartal dieses Jahres besonders kalt und schneereich war
und sich ungünstig auf die Beschäftigung ausgewirkt hat. Zudem wurden
im Januar außergewöhnlich viele Arbeitsverhältnisse insbesondere
älterer Arbeitnehmer im Hinblick auf die seit 1. Februar 2006
geltenden gesetzlichen Neuregelungen der Bezugszeiten von
Arbeitslosengeld beendet.

Nach Wirtschaftsbereichen entwickelte sich die Beschäftigung in
Deutschland zum Jahresanfang unterschiedlich. Die Zahl der
Erwerbstätigen sank gegenüber dem ersten Quartal 2005 gleichermaßen
im Produzierenden Gewerbe ohne Bauwirtschaft (– 1,6%), in der
Bauwirtschaft (– 4,1%) und in der Land- und Forstwirtschaft (– 2,0%).

Jedoch haben sich die Beschäftigungsverluste in den genannten
Wirtschaftsbereichen im Vergleich zu den Ergebnissen vom vierten
Quartal 2005 weiter verlangsamt. Dagegen stieg der Personalbestand in
den Dienstleistungsbereichen insgesamt um 0,6% gegenüber dem Vorjahr.

Damit nahm die Bedeutung der Dienstleistungsbereiche für das
Wirtschaftsleben in Deutschland erneut zu. 72,5% aller Erwerbstätigen
in Deutschland waren im ersten Quartal 2006 in den
Dienstleistungsbereichen tätig. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich
der Anteil um 0,5 Prozentpunkte. Vor 10 Jahren betrug der Anteil der
Beschäftigten in den Dienstleistungsbereichen an der Gesamtwirtschaft
lediglich 65,7%. Gründe für die stärkere Bedeutung der
Dienstleistungen an der Gesamterwerbstätigkeit im Langzeitvergleich
dürften neben einem allgemeinen Strukturwandel zur
Dienstleistungsgesellschaft auch die Ausweitung von verschiedenen
Formen von Teilzeitbeschäftigung sein.

Insgesamt konnten im ersten Quartal 2006 die Zuwächse an
selbstständiger Tätigkeit (+ 56 000 Personen gegenüber dem ersten
Quartal 2005) die Arbeitsplatzverluste bei den Arbeitnehmern (– 111
000 Personen) nicht kompensieren. Die Verringerung bei den
Arbeitnehmerzahlen ist weiter durch anhaltende Rückgänge an
sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung bestimmt.

Nach vorläufigen Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA) nahm im
ersten Quartal 2006 sowohl die Gesamtzahl der geleisteten
Arbeitsstunden aller Erwerbstätigen (+ 1,2%) als auch die
durchschnittliche Zahl je Erwerbstätigen (+ 1,4%) deutlich zu.
Aufgrund der Lage von Ostern standen im ersten Quartal 2006 drei
Arbeitstage mehr zur Verfügung. Auch der weiter abnehmende
Krankenstand hat zu einer Erhöhung der geleisteten Arbeitsstunden
beigetragen.

Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zur
Erwerbstätigkeit nach Quartalen und Jahren können im Internet-
Angebot des Statistischen Bundesamtes direkt unter
http://www.destatis.de/indicators/d/vgr010ad.htm und
http://www.destatis.de/basis/d/vgr/vgrtab10.htm abgerufen werden.


Erwerbstätige mit Arbeitsort in Deutschland
sowie geleistete Arbeitsstunden 1)


Geleistete
Land- Produ- Arbeits-
Er- und zie- Dienst- stunden 3)
Jahr, werbs- Forst- rendes Bau- leis- je der
Viertel- tätige wirt- Gewerbe ge- tungs- Er- Er-
jahr insge- schaft, ohne werbe berei- werbs- werbs-
samt Fische- Bau- che 2) täti- täti-
rei gewerbe gen gen


Personen in 1 000 Stunden Mill.
Stunden


2002 39 096 905 8 355 2 439 27 397 1 440,6 56 322
2003 38 722 881 8 139 2 322 27 380 1 434,3 55 539
2004 38 868 873 8 018 2 251 27 726 1 439,8 55 962
2005 38 783 853 7 882 2 146 27 902 1 434,6 55 638


2004 3.Vj 39 003 911 8 016 2 299 27 777 364,1 14 201
4.Vj 39 270 873 8 037 2 277 28 083 366,0 14 373


2005 1.Vj 38 389 798 7 892 2 067 27 632 363,6 13 958
2.Vj 38 694 873 7 864 2 140 27 817 343,3 13 284
3.Vj 38 892 888 7 869 2 193 27 942 363,9 14 153
4.Vj 39 142 852 7 902 2 179 28 209 363,9 14 244


2006 1.Vj 38 334 782 7 766 1 982 27 804 368,6 14 130


Veränderung gegenüber dem entsprechenden
Vorjahreszeitraum in %


2002 - 0,6 - 2,2 - 2,2 - 6,1 0,5 - 0,9 - 1,4
2003 - 1,0 - 2,7 - 2,6 - 4,8 - 0,1 – 0,4 - 1,4
2004 0,4 - 0,9 – 1,5 – 3,1 1,3 0,4 0,8
2005 – 0,2 – 2,3 – 1,7 – 4,7 0,6 – 0,4 – 0,6


2004 3.Vj 0,5 - 0,5 - 1,3 - 3,0 1,4 - 0,2 0,3
4.Vj 0,6 - 0,8 – 1,2 - 3,4 1,5 0,9 1,5


2005 1.Vj 0,0 - 2,1 – 1,5 – 4,5 0,9 – 1,7 – 1,7
2.Vj – 0,3 - 2,6 - 1,8 - 5,2 0,6 1,0 0,7
3.Vj – 0,3 – 2,5 – 1,8 – 4,6 0,6 – 0,1 – 0,3
4.Vj – 0,3 – 2,4 – 1,7 – 4,3 0,4 – 0,6 – 0,9


2006 1.Vj – 0,1 – 2,0 – 1,6 – 4,1 0,6 1,4 1,2

1) Für Erwerbstätige: Jahres- beziehungsweise
Quartalsdurchschnitte. 2) Handel, Gastgewerbe und Verkehr,
Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister, öffentliche
und private Dienstleister. 3) Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg.


Weitere Auskünfte gibt:
Christoph-Martin Mai,
Telefon: (0611) 75-3378,
E-Mail: vgr-erwerbstaetige@destatis.de

ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de


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