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Symantec Sicherheitsreport: Renommierte Webseiten im Visier der Cyberkriminellen

Geschrieben am 08-04-2008

München (ots) -

Untergrundwirtschaft zunehmend professionalisiert / Zwei Drittel
aller bekannten Schadcodes stammen aus 2007

Etablierte, häufig besuchte Internetportale sowie Social
Networking-Seiten rücken ins Visier der Cyberkriminellen. Das ist
eine der Kernaussagen der 13. Ausgabe des Symantec
Internetsicherheitsreports. Zwar ist der Computer immer noch
Angriffsziel Nummer eins, um an finanziell verwertbare Daten der
Anwender zu gelangen - doch das Vertrauen in etablierte Webseiten und
der unbedarfte Umgang mit persönlichen Informationen ermöglichen
immer gezieltere Phishing-Attacken. Dementsprechend ist die Zahl der
Server, auf denen betrügerische Webseiten gehostet werden, im zweiten
Halbjahr 2007 weltweit um 167 Prozent auf 87.963 gestiegen. Darüber
hinaus nutzen die Angreifer seitenspezifische Schwachstellen aus, um
über Shotgun-Angriffe (mehrere, zeitgleiche Attacken über
verschiedene Schwachstellen) Trojaner und Spionagetools in den
Computer einzuschleusen. In den meisten Fällen ist es nicht einmal
notwendig, dass der Anwender bewusst etwas herunter lädt oder
anklickt. Solche Drive-by-Downloads gehören mittlerweile zum
Standard-Repertoire der Angreifer.

"Professionell, organisiert und hochflexibel sind die Attribute,
die den Wandel der Cyberkriminalität zu einer globalen
Untergrundwirtschaft am besten beschreiben", sagt Candid Wüest,
Sicherheitsexperte bei Symantec und Co-Autor des aktuellen
Sicherheitsreports. "Outsourcing und Spezialisierung bei der
Erstellung von Schadcode, das sind neue Trends, die sich fortsetzen
werden. Hier hat sich bereits etwas grundlegend verändert. Wir haben
es nicht mehr mit Amateuren zu tun, sondern mit kriminellen
Geschäftsleuten."

Auf das Jahr 2007 entfallen zwei Drittel der insgesamt 1,1
Millionen Schadcode-Exemplare, die Symantec bisher insgesamt erfasst
hat. Der Zuwachs liegt bei 468 Prozent. Die Masse an neuen
Bedrohungen basiert dabei auf der zunehmenden Vernetzung und
Arbeitsteilung der Cyberkriminellen untereinander. So werden weltweit
je nach Bedarf die Angriffswerkzeuge modifiziert und die
erfolgversprechenden Entwicklungen zu Toolkits zusammengeführt, die
dann auf Untergrundservern für jedermann angeboten werden.
Beispielsweise gehen 26 Prozent aller weltweiten Phishing-Seiten auf
nur drei Toolkits zurück. Diese Entwicklung ist besonders in Rumänien
zu beobachten, das innerhalb weniger Monate Deutschland als
Phishing-Hochburg Europas abgelöst hat.

Deutschland immer noch Spitzenreiter in der EMEA-Region 18 Prozent
der bösartigen Aktivitäten in der Region Europa, Mittlerer Osten und
Afrika (EMEA) wurden von Rechnern in Deutschland aus durchgeführt -
damit ist Deutschland wie auch im Vorberichtszeitraum Spitzenreiter
in der Region. Der Grund für die führende Position liegt in der hohen
Zahl der vorhandenen Breitbandanschlüsse sowie in der weiterhin hohen
Zuwachsrate. Da bei den meisten Internet Service Providern (ISP) für
Sicherheitsmaßnahmen weitere Kosten für den Anwender anfallen,
verzichten viele auf diese Schutzmaßnahmen und gefährden dadurch sich
- und andere. In Deutschland befinden sich mit 18 Prozent immer noch
die meisten Bot-infizierten Rechner in EMEA. Unter einem Bot
(Abkürzung für Robot) versteht man ein heimlich installiertes
Computerprogramm, welches Angreifern den Fernzugriff auf das System
über einen Kommunikationskanal (wie z.B. Internet Relay Chat, kurz
IRC) ermöglicht. Dabei infiziert in der Regel ein Angreifer
zahlreiche Rechner mit einem Bot und verbindet diese dann zu einem
Netzwerk (Botnet). Dieses Netzwerk kann zentral von einem
Command-and-Control-Server aus gesteuert werden, um koordinierte
Aktionen - wie beispielsweise den millionenfachen Versand von
Spam-Mails - zu starten. "22 Prozent der Command-and-Control Server
in der Region EMEA sind in Deutschland zu finden", so Candid Wüest
weiter. "So ist es nicht verwunderlich, dass 71 Prozent des
E-Mail-Verkehrs in Deutschland aus Spam besteht - soviel wie in
keinem anderen Land."

Kernaussagen des 13. Symantec Internet Security Threat Reports
Schwachstellen auf Webseiten:

- Im zweiten Halbjahr 2007 wurden insgesamt 11.253
seitenspezifische Cross-site-scripting-Schwachstellen
registriert - gegenüber 6.961 registrierten seitenspezifischen
Schwachstellen im ersten Halbjahr 2007.
- Von diesen 11.253 Schwachstellen wurden lediglich 473 durch den
Administrator der jeweiligen Seite behoben.
- Von den zehn wichtigsten Schadcode-Familien, die im zweiten
Halbjahr 2007 entdeckt wurden, sind zwei darauf spezialisiert,
Webseiten zu manipulieren. Sieben Prozent der 50 bedeutendsten
Schadcode-Beispiele manipulierten ebenfalls Websites.
- Es ist sehr wahrscheinlich, dass gerade in letzter Zeit Toolkits
wie MPack besonders das Interesse von Angreifern wecken, die
Webseiten attackieren und dort Schadcode installieren wollen.
MPack ist ein Toolkit, das in der ersten Jahreshälfte 2007
entdeckt wurde und in der Lage ist, Exploits für Browser- und
Client-Schwachstellen einzusetzen, die sich gegen alle Besucher
einer infizierten Website richten.

Der Markt für gestohlene Daten und Informationen

- Daten mit finanzieller Relevanz machten im zweiten Halbjahr 2007
insgesamt 53 Prozent sämtlicher Angebote auf Servern der
Untergrundwirtschaft aus, während dieser Zeit waren Bankkonten
mit 22 Prozent des Gesamtaufkommens die am häufigsten
angebotenen Güter.
- Der Rückgang bei der Bewerbung von Kreditkarten von 21 auf 13
Prozent ist maßgeblich auf die verstärkte Beobachtung der Szene
durch die Kreditkarteninstitute sowie die größeren Hürden bei
der Einlösung von Kreditkarten zurückzuführen.
- Die Preise in der Schattenwirtschaft richten sich zunehmend nach
"normalen" Marktgesetzen wie Angebot und Nachfrage. So begründet
sich der Preis für eine Kreditkartennummer in der Lage der Bank
und der Seltenheit der Karte.
- Insbesondere Zugangsdaten für Konten mit hohen Guthaben, wie
beispielsweise Geschäftskonten oder Konten der EU sind
kontinuierlich teurer geworden. Dasselbe gilt für
Kontoinformationen, die auch persönliche Daten wie Namen,
Adressen und Geburtsdaten enthielten.
- Nicht nur der Diebstahl durch kriminelle Handlungen ist beim
Schutz persönlicher Informationen ein Problem. Diebstahl oder
Verlust eines Computers oder eines vergleichbaren Speichergeräts
verursachten 57 Prozent aller Datenverluste im zweiten Halbjahr
2007.

Flexibilisierung als Erfolgsgarant

- Angreifer aus dem Internet reagieren inzwischen immer schneller
und präziser auf neue Sicherheitsmaßnahmen. Sie werden mobiler,
adaptieren neue Taktiken und versuchen so, neu implementierte
Sicherheitsmechanismen auszuhebeln.
- Immer häufiger ziehen sich Angreifer in Regionen zurück, in
denen die Sicherheitsmaßnahmen noch nicht so ausgereift und
Administratoren sowie Anwender mit Best Practices in Sachen
Sicherheit nicht so vertraut sind.

Statements zum aktuellen ISTR

Dr. Andreas Knäbchen, Leiter der IT-Sicherheitsberatung von
Accenture: "In immer mehr Unternehmen wird IT zum Kern des Geschäfts,
also werden auch Lücken und verkannte Risiken in der IT-Sicherheit
immer bedrohlicher für das Geschäft. Besonders gefährdet sind
Unternehmen, die Internetanwendungen wie Online-Buchungen und
Online-Banking anbieten: Sind ihre Dienste einmal nicht verfügbar,
kommen viele Kunden nicht wieder und wechseln zum Wettbewerber."

Günther Ennen, Leiter des Referats Beratung des Bundesamtes für
Sicherheit in der Informationstechnik (BSI): "Der Marktplatz Internet
stellt völlig neue Anforderungen daran, das Eigentum zu schützen und
Bösewichte zu stellen. 'Haltet den Dieb!' war gestern. Internetnutzer
müssen heute risikobewusst sein und aktuelle, effiziente
Sicherheitsmaßnahmen umsetzen."

Dr. Mathias Tötzke, Department Head Trust and Safety bei eBay:
"Der aktuelle Internetsicherheitsbericht von Symantec zeigt einmal
mehr, dass sich die Kriminalität im Internet ständig
weiterentwickelt. Für uns bedeutet dies, dass wir unsere
Sicherheitsmaßnahmen kontinuierlich überprüfen und anpassen müssen,
um den Nutzern größtmögliche Sicherheit beim Handeln auf eBay zu
bieten. Parallel legen wir großen Wert darauf, unsere Mitglieder über
die wichtigsten Schutzinstrumente und Regeln zum sicheren Kaufen und
Verkaufen auf unserem Marktplatz aufzuklären."

Originaltext: Symantec (Deutschland) GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6332
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Pressekontakt:
Symantec (Deutschland) GmbH, Humboldtstraße 6, 85609 Aschheim
Telefon: +49 (0) 89 / 94302 - 100
Telefax: +49 (0) 89 / 94302 - 950

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