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Schwacher Empfang für IPTV - Internet-Fernsehen ist nur wenigen Deutschen ein Begriff

Geschrieben am 31-03-2008

Frankfurt am Main (ots) - PwC-Studie: Nur 12 Prozent der
Konsumenten kennen den Internet-Übertragungsstandard / Hohe
Abo-Gebühren und Vertragsbindung schrecken ab / Voraussichtlich zwei
Millionen Kunden im Jahr 2012

Das Fernsehen über Breitband-Internet (IPTV) ist in Deutschland
trotz hoher Marketingaufwendungen kaum bekannt. Über 50 Prozent der
befragten Konsumenten haben von IPTV noch nie gehört, wie aus einer
Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft
PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor geht. Nur 12 Prozent können den
Begriff korrekt zuordnen. Zwar schätzen die Befragten die Vorzüge
der neuen Übertragungstechnik, erläutert man ihnen erst einmal die
Funktionen und Möglichkeiten von IPTV. Den meisten ist der Preis des
Internet-Fernsehens aber noch zu hoch. Abschreckend wirkt auch die
lange Vertragslaufzeit.

Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und
Telekommunikation bei PwC, differenziert: "IPTV hat das Potenzial,
sich in Deutschland neben Fernsehkabel, Satellit und terrestrischem
Empfang als Übertragungsweg zu etablieren. Jedoch müssen die Anbieter
die Alleinstellungsmerkmale von IPTV stärker in den Vordergrund
rücken und ihre Preismodelle überarbeiten." Unter entsprechend
geänderten Voraussetzungen halten die PwC-Experten bis 2012 rund zwei
Millionen Haushalte in Deutschland mit IPTV für möglich. Das
entspräche einem Marktanteil von 5,5 Prozent aller Fernsehhaushalte.
Für die Studie "IPTV - Das neue Fernsehen?" wurden 500 Haushalte mit
Breitband-Internetanschluss und über 30 IPTV-Experten befragt.

48 Euro sind die Schmerzgrenze

Die derzeit üblichen Vertragsmodelle sind für die meisten
potenziellen IPTV-Kunden nicht attraktiv. Für knapp acht von zehn
Befragten ist der Preis für die neue Art der Fernsehübertragung die
höchste Marktbarriere. Bei einem kombinierten Angebot aus
Breitbandanschluss mit IPTV, Internet und Telefonie ("Triple-Play")
liegt die akzeptierte Preisspanne zwar zwischen monatlich 24 und 48
Euro. Bei einem Preis von 30 Euro für Triple-Play-Dienste aber ist
die Wechselbereitschaft am höchsten. Für IPTV als Einzelleistung zu
einem bestehenden Internet- bzw. Telefonvertrag würden die meisten
Befragten zwischen 8 und 17 Euro pro Monat zusätzlich zahlen. Eine
Option, die derzeit am Markt gar nicht angeboten wird.

Als Wechselbarriere zu IPTV wirkt auch die geforderte
Vertragsbindung. Mehr als jeder Zweite wäre bereit, einen
IPTV-Receiver zu kaufen, um eine lange Vertragsbindung zu umgehen,
während nur jeder dritte Befragte eine 24-monatige Vertragsbindung
mit subventioniertem Empfangsgerät eingehen würde.

Interaktives Fernsehen wird kaum verlangt

Sofern die Befragten die Funktion und die besonderen Merkmale von
IPTV kennen, fällt ihr Urteil durchaus positiv aus. Immerhin zwei
Drittel vergeben die Note "gut". Ein eher negatives Gesamturteil
fällen lediglich 13 Prozent der Befragten.

Besonders attraktiv an IPTV ist aus Sicht der Befragten die
Möglichkeit, das Fernsehprogramm individuell zusammenzustellen und
nicht mehr an Sendezeiten gebunden zu sein. Das zeitversetzte
Fernsehen ist für 84 Prozent der Befragten ein wünschenswertes
Feature, jeweils sechs von zehn Befragten hätten gerne einen
persönlichen Videorekorder, eine virtuelle Videothek ("Video on
Demand") und wünschen sich die Möglichkeit, auch aktuelle
Hollywood-Produktionen im Fernsehen anschauen zu können.
Hochauflösende Bildqualität über den HDTV-Standard erwarten 53
Prozent der Befragten von IPTV, 30 Prozent halten dieses Feature
sogar für ein "must have".

Demgegenüber sind die technisch möglichen interaktiven Funktionen
weniger gefragt. Die Stimmabgabe bei Fernsehwettbewerben wie
"Deutschland sucht den Superstar" per Rückkanal wünschen sich 28
Prozent, Online-Spiele sind für 24 Prozent attraktiv und Shopping
über die Fernbedienung an Stelle des Telefons wollen 22 Prozent.

Diese Ergebnisse zeigen ein grundsätzliches Dilemma bei der
Vermarktung des IPTV auf. Einerseits sind die interaktiven
Zusatzfunktionen das hervor stechende Merkmal des Internet-Fernsehens
gegenüber Kabel- und Satellit, andererseits sehen derzeit erst wenige
Befragte in der Interaktivität einen Mehrwert. "Der Markterfolg des
IPTV hängt also auch davon ab, ob und wie schnell sich die
Fernsehgewohnheiten ändern lassen. In jedem Fall sollten die Nutzer
allmählich an die neuen Möglichkeiten herangeführt und nicht durch zu
komplexe Angebote überfordert werden", kommentiert Ballhaus.

Wachsende Konkurrenz durch Web-TV

IPTV muss sich nicht nur gegen etablierte Kanäle wie das
Fernsehkabel, Satellit und den digitalen terrestrischen Empfang
(DVB-T) durchsetzen, sondern konkurriert zunehmend mit
Web-TV-Angeboten. Immer mehr Fernsehsender stellen ihr Programm
zumindest teilweise als Stream oder Download kostenlos im Internet
zur Verfügung, und die Begeisterung der Nutzer für YouTube und
ähnliche Angebote ist ungebrochen. Zudem etablieren sich Portale wie
Zatoo oder Joost, die die Verbreitung frei empfangbarer
Fernsehprogramme über das Internet ermöglichen.

Dennoch sehen die Konsumenten in Web-TV keine ernsthafte
Konkurrenz zu IPTV. Rund die Hälfte (49 Prozent) der Befragten
erwartet, dass IPTV und Web-TV in Zukunft miteinander verschmelzen
werden. Demgegenüber sind nur 8 Prozent der Ansicht, dass sich Web-TV
gegen IPTV durchsetzen wird.

Redaktionshinweis:

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.390 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,35 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2

Pressekontakt:
Karim Schäfer
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 54 35
E-mail: karim.schaefer@de.pwc.com


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