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Westdeutsche Zeitung: Dollar bringt Wirtschaft aus dem Takt = von Ingo Faust

Geschrieben am 14-03-2008

Düsseldorf (ots) - Die Verbraucher spüren es täglich: Die
Heizölrechnung ist astronomisch hoch, die Tankfüllung teuer wie nie
und selbst der Kaffee wird immer kostspieliger. Da kann es nur wenig
trösten, wenn Gold ebenfalls wertvoller wird. Die wenigsten Haushalte
haben Barren oder Krügerrands im Safe. Und beim Schmuck spielt der
Goldanteil nur eine untergeordnete Rolle. Schuld an allem ist der
rasante Wertverfall des Dollar, den die Amerikaner nicht in den Griff
bekommen. Vielleicht wollen sie das angesichts ihrer enormen Defizite
auch gar nicht. Die Staatsanleihen verlieren an Wert. Dann stottert
die übrige Welt mit ihren härteren Währungen einen Teil der
amerikanischen Schulden ab.
Seit der Krise am US-Immobilienmarkt vergeht kaum ein Tag ohne neue
Horrormeldungen aus den USA. Und in Europa müssen deswegen Banken
einen Teil ihrer faulen Kredite abschreiben. Der Euro ist auf nie
dagewesenem Erfolgskurs - aber zu welchem Preis. Er ist inzwischen
Reservewährung für alle, die aus dem Greenback aussteigen. Wegen des
zu hohen Geldzuflusses und der explodierten Rohstoffpreise lässt sich
die Inflation kaum noch im Zaum halten. Da gleichzeitig die
Weltwirtschaft lahmt und die Exporteure ihre Waren im Dollarraum nur
mit Verlusten losschlagen können, geht das Wachstum zurück.
Schlimmeres könnte noch bevorstehen: die Stagflation, also kein
Wachstum bei weiter steigenden Preisen.
So weit muss es nicht kommen - das wissen auch die Amerikaner, die
ihrerseits eine Rezession fürchten. Entsprechende Konjunkturprogramme
sind in den USA aufgelegt. Die entpuppen sich aber meist als
Strohfeuer, und falls sie wirken, dauert es Monate, bis etwas
Positives festzustellen ist. Als erstes sollten die Amerikaner
versuchen, wieder zu ihrem Dollar zu stehen, und das der Welt auch
unmissverständlich klar machen. Allein mit Worten lässt sich der
Wechselkurs positiv beeinflussen. Zur Zeit will das aber offenbar
niemand.
Die US-Wirtschaft ist teilweise auch durch die Präsidentschaftswahlen
gelähmt. Niemand wagt mehr einzugreifen. Und niemand weiß, wie tief
die Hypothekenkrise noch geht. Einige sehen erst die Spitze des
Eisbergs. Gestern stand der erste Milliarden-Fonds vor dem Aus. Das
verheißt für den Dollar-Kurs nichts Gutes. Er wird noch weiter
fallen.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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