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Das Erste / "Menschen bei Maischberger" am Dienstag, 4. März 2008, um 22.45 Uhr im Ersten

Geschrieben am 29-02-2008

München (ots) - Thema: "Tatort Krankenhaus: Erst pfuschen, dann
vertuschen?"

Gäste:
Judith Arlt (Schwiegervater Opfer des "Todesengels der Charité")
Prof. Dr. Ulrich Frei (Ärztlicher Direktor der Charité)
Prof. Karl Lauterbach (Gesundheitsexperte der SPD)
Ute Hönscheid (Sohn starb nach Medikamentenverwechslung)
Thomas Laumann (verlor Bein nach Infektion im Krankenhaus)
Prof. Dr. Peter Sawicki (Internist)

Judith Arlt
Im Juli 2007 wurde Irene B., der sogenannte "Todesengel der Charité",
wegen fünffachen Mordes zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe
verurteilt. Eines der Opfer war der 77-jährige Schwiegervater von
Judith Arlt. Sie erhebt Vorwürfe gegen die Charité. Die Klinik hätte
früher handeln müssen, da die verurteilte Krankenschwester schon
vorher auffällig geworden sei. Sie habe Patienten beschimpft und
geschlagen. Ihre Erfahrungen hat Judith Arlt in ihrem Buch "Entlassen
nach: Tod" aufgezeichnet.

Prof. Dr. Ulrich Frei
"Das Krankenhaus ist ein Ort, an dem auf Leben und Tod gehandelt
wird", weiß Prof. Dr. Ulrich Frei, ärztlicher Direktor der Charité.
Und dass Fehler gemacht werden, habe er in seiner über 30-jährigen
Laufbahn immer wieder erlebt. "So ein 'Todesengel' ist aber sehr
selten, so etwas kommt bundesweit ca. alle zwei Jahre vor." Nach den
Krankenhausmorden von Berlin sorgte Frei dafür, dass an allen
Kliniken der Charité ein Frühwarnsystem eingerichtet wurde.

Prof. Dr. Karl Lauterbach
"Die Selbstüberschätzung der Ärzte ist eine wichtige Fehlerquelle",
da ist sich Prof. Karl Lauterbach sicher. Der Gesundheitsexperte der
SPD fordert ein System zur Registrierung von ärztlichen Kunstfehlern.
Auch glaubt er, dass in Deutschland die entsprechenden
Schadensersatzsummen deutlich erhöht werden müssten. "Eine Klinik,
die mehr zahlen muss, investiert mehr in die Vermeidung von Fehlern."

Ute Hönscheid
Seit dem Tod ihres dreijährigen Sohnes kämpft Ute Hönscheid für die
Einführung einer Fehlerstatistik und gegen die Missstände an
deutschen Kliniken. Der Junge starb im Sommer 1997 an den Folgen
einer Medikamentenverwechslung. Das Krankenhaus wollte den Vorfall
vertuschen. Doch die Hönscheids zogen vor Gericht, und es folgte ein
sieben Jahre dauernder Prozess, den die Familie schließlich gewann.

Thomas Laumann
Bei einer Operation im Jahr 1994 infizierte sich das Knie von Thomas
Laumann mit Bakterien. 13 Jahre lang litt er unter großen Schmerzen
und unterzog sich über 60 Folgeoperationen. Alle Hoffnung schwand,
als im Knie das gefährliche Krankenhausvirus MRSA nachgewiesen wurde.
Die Folge: Antibiotika wirkten nicht mehr. Im Herbst 2007 entschloss
sich der Vater von vier Söhnen zu einer Amputation des
Unterschenkels.

Prof. Dr. Peter Sawicki
Erstmals brachen jetzt Ärzte und Krankenschwestern ein Tabu und
sprachen öffentlich von ihren Fehlern. Einer von ihnen ist der
Internist Prof. Dr. Peter Sawicki, der als junger Assistenzarzt eine
herzkranke Patientin zu einer Operation überredete. Die 75-jährige
Frau starb nach dem Eingriff. "Mein Fehler war, dass ich meinen
eigenen Erfolg zeigen wollte und den Willen der Patientin missachtet
habe", sagt Prof. Sawicki heute.

"Menschen bei Maischberger" ist eine Gemeinschaftsproduktion der
ARD, hergestellt vom WDR in Zusammenarbeit der Pro GmbH und Vincent
Berlin GmbH.
(Redaktion: Carsten Wiese)

Originaltext: ARD Das Erste
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6694
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6694.rss2

Pressekontakt:
POSITION Institut für Kommunikation
Michael Mohr
Tel.: 0221 / 931806 - 50
Fax: 0221 / 33180 - 74


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