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stern: Russischer Botschafter fordert mehr Einsatz Berlins für Ostsee-Pipeline - Kotenev sieht Verzögerung und Verteuerung des Projekts

Geschrieben am 27-02-2008

Hamburg (ots) - Der russische Botschafter in Berlin, Wladimir
Kotenev, hat die Bundesregierung zu mehr Einsatz für die umstrittene
Ostsee-Erdgas-Pipeline aufgefordert, um das Projekt vor dem Scheitern
zu bewahren. "Ich würde mir schon viel mehr Einsatz wünschen, ganz
besonders in der Europäischen Kommission", sagte Kotenev am Mittwoch
in einem Interview mit stern.de, dem Online-Magazin der Hamburger
Zeitschrift stern. Auf die Frage, ob das Kanzleramt noch an dem
Projekt interessiert sei, antwortete Kotenev: "Ich habe nichts
Gegenteiliges gehört. Man ist interessiert, aber wir möchten schon
viel mehr Bewegung in dieser Sache." Er hoffe nicht, dass das Projekt
überhaupt gefährdet sei, "aber die Schwierigkeiten liegen auf der
Hand. Vor allen Dingen im Moment mit unseren schwedischen und
finnischen Nachbarn."

Gegen die Pipeline werden in Schweden, Finnland, den baltischen
Staaten und Polen vor allem Umweltbedenken, aber auch politische
Einwände ins Feld geführt. Schweden hatte kürzlich den russischen
Bauantrag als unzureichend zurückgewiesen. Kotenev sagte, schon jetzt
sei absehbar, dass durch diesen Widerstand Zeitplan und Kostenrahmen
für die 1200 Kilometer lange Röhre zwischen dem russischen Wyborg und
dem deutschen Greifswald nicht mehr eingehalten werden könnten. Die
Gasleitung sollte eigentlich ab Sommer 2009 in der Ostsee verlegt
werden und 2010 fertig sein. Als Baukosten waren rund fünf Milliarden
Euro vorgesehen. Kotenev bestätigte nun aber eine neue
Kostenschätzung des Aufsichtsratsvorsitzenden Gerhard Schröder, der
inzwischen von acht Milliarden Euro ausgeht. "Und da sind auch
Arbeitsplätze gefährdet", fügte der Botschafter hinzu.

"Wer nichts machen will, der sucht nach einem Grund, nach einer
Begründung", sagte Kotenev zu dem schwedischen Widerstand gegen das
Projekt. "Und das sehen wir, all diese Argumente. Davon halten wir
gar nichts." Die Pipeline werde von deutschen und norwegischen
Unternehmen "mit allen internationalen Normen projektiert und
gebaut". Er hoffe, dass die geplante Sondersitzung der EU-Kommission
zu der Pipeline am 6. März eine Klärung bringen werde. Die Verlegung
der Pipeline über Land als Alternative zu der Route durch die Ostsee
lehnte der Botschafter ab. Unter Wasser sei der für die Durchleitung
notwendige Gasdruck leichter zu erreichen. An dem
Gemeinschaftsprojekt mit dem russischen Staatskonzern Gasprom sind
auf deutscher Seite die Unternehmen Eon und BASF beteiligt.

Originaltext: Gruner+Jahr, stern.de
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/21391
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_21391.rss2

Pressekontakt:
Das vollständige Interview sehen Sie unter:
www.stern.de/cafeeinstein270208

Bei Rückfragen: stern.de-Redakteur Lutz Kinkel, Tel: 030-20224241


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