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Tourismusgipfel auf der Hohen Mut: "Klimawandel könnte Viagra des lendenlahmen Sommertourismus sein!"

Geschrieben am 26-02-2008

Obergurgl-Hochgurgl (ots) - Anlässlich der ersten Auflage zum
"Tourismusgipfel auf der Hohen Mut" (Obergurgl, 2670 m) im Tiroler
Ötztal diskutierten vier österreichische Chefredakteure und vier
österreichweit bekannte Tourismusfachleute zum Thema: "Radikale
Innovationen braucht das (Tourismus-)Land".

Große Pioniertaten - etwa die kühne und weitblickende touristische
Erschließung des Alpenraums - haben Österreich als weltweit gefragte
Tourismusdestination positioniert. Welche Innovationen weisen heute
Erfolg versprechend in die Zukunft der österreichischen
Tourismuswirtschaft, die - mehr denn je - als eine der zentralen
Lebensadern des Wirtschaftsstandortes gilt?

Einen spannenden Schlagabtausch über die Zukunft des Tourismus
lieferten sich unter der Leitung von Frank Staud, Chefredakteur der
Tiroler Tageszeitung, der auf Jamaika lebende erfolgreiche
Auslandsösterreicher Prof. Heinz Simonitsch (leitete u.a. mit dem
Half Moon eines der weltbesten Hotels und ist derzeit in Österreich
mit dem Projekt *****Grand-Hotel in Lienz befasst), Richard Hauser
(GF Biohotel Stanglwirt), Mag. Andreas Reiter (Leiter des ZTB
Zukunftsbüros in Wien), Mag. Oliver Schwarz (GF Ötztal Tourismus),
Mag. Christopher Norden (Chefredakteur Tourist Austria
International), Christoph Sailer (Chefredakteur ORF Tirol) sowie
Manfred Perterer (Chefredakteur Salzburger Nachrichten).

In den Alpen, so brachte es Zukunftsforscher Reiter in seinem
Prolog zur Diskussion auf den Punkt, werde sich künftig "nur eine
Handvoll Leuchttürme im internationalen Wettbewerb behaupten können -
eine touristische Champions League des alpinen Tourismus". Eine klare
Segmentierung in Hot Spots und "Hidden Places", in versteckte Orte,
sowie immer stärker in "Green Resorts" zerteile in Zukunft die
touristische Gebirgslandschaft. Hier die Masse der
Erlebnis-Touristen, dort kleine, hochwertige Nischenprodukte sowie
nachhaltige, Klima zertifizierte Resorts, die den Werten der
ökologisch sensiblen Gäste entsprechen. Die Aufmerksamkeits-Ökonomie
des 21. Jahrhunderts verstärke auch im Tourismus die Entwicklung zu
Lifestyle-Brands. Der Wettbewerbsdruck zwinge Alpen-Destinationen,
sich offensiver mit dem Place-Making zu befassen, mit dem
multisensuellen Auftritt ihrer Marke. "Denn Konsumenten suchen wie
Trüffelschweine nach dem perfekten Angebot!" Darüber hinaus müsse der
Berg als dreidimensionaler Erlebnisraum provokant bespielt werden.
Reiter: "Die Entwicklung alpiner Destinationen findet zwischen den
beiden Polen hochdosierter Kick-Konsum und sinnliche Entschleunigung
statt. Hier muss man sich klar positionieren, denn schon ein
Sprichwort sagt: Wer nach allen Seiten offen ist, kann nicht ganz
dicht sein!" Den Klimawandel bezeichnete Reiter als "Viagra des
lendenlahmen Sommertourismus", der Druck für Innovationen verschärfe
sich.

An große Wachstumschancen rund um die Themen Gesundheit und
Naturerlebnisse glaubt Simonitsch, der derzeit in Österreich das
Projekt *****Grand-Hotel in Lienz betreibt. Authentizität und
Ehrlichkeit sei die Basis, "zurück zur Natur" eine Erfolgsformel.
Gerade in Osttirol existiere eine Landschaft, die den Mythos Berg in
den Mittelpunkt rücke. Neben hochentwickelten Tourismuszentren
brauche es aber auch praktisch unberührte Regionen wie das
Villgratental.

Schwarz wiederum zog Parallelen zu seiner beruflichen
Vergangenheit als erfolgreicher Automobil-Manager. Jede Destination
müsse sich künftig noch viel stärker über seine Qualitäten und seine
Markenwerte positionieren, in diesem Sinne trete das Ötztal bereits
heute als erfolgreiches Sortiment auf: "Dort das mit dem Aqua Dome
perfekt umgesetzte Thermen- und Wellnessthema, hier
Top-Quality-Skiing in den Ötztaler Skiregionen und an anderer Stelle
eine Apres-Ski-Kultur". Es wäre ein Irrtum zu glauben, jeder könne
alles anbieten, denn der eine wolle einen einser BMW, der andere eben
einen siebener BMW. Als ausgezeichnete Innovation rückte Schwarz die
"Waldklause" in Längenfeld ins Rampenlicht, das jüngst vom Magazion
"GEO" zum besten Öko-Hotel gekürt wurde. Dort würde gelebt, was auch
angeboten würde. Die Gäste würden diese Angebote immer mehr schätzen.
Bereits im 3. Betriebsjahr habe man eine ganzjährige Auslastung von
über 85% erreicht.

Sailer betonte die Rolle der Berge als Kraftorte. "Die Klaviatur
der Sehnsüchte" könne man aber besser bespielen, viel mehr gute
Inszenierungen seien gefordert. Unterstützung erhielt Sailer von
Gotthard Scheiber, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft
in der Wirtschaftskammer Tirol: "Es gehe um unvergessliche Momente am
Berg. Wenn mich ein Bergführer über den Gletscher führt, soll er mich
in eine Gletscherspalte abseilen."

Hauser räumte im Zuge der hitzigen Diskussion mit dem Vorwurf auf,
dass alles was mit Tourismus zu tun habe Simulation und Inszenierung
sei. "Im Stanglwirt in Going stehen die Kühe schon seit 1609 am
selben Platz und geben Milch. Wir stellen unseren Gästen lediglich
einen natürlichen Ablauf vor, wir machen einen Vorgang sichtbar und
schaffen damit einen Mehrwert für ein Produkt. Hauser plädierte in
diesem Zusammenhang für mehr Selbstbewusstsein: "Das was wir
authentisch tun und leben, das können wir ruhig auch herzeigen!"
Generell sei es etwas sehr Positives, Dienstleister im Alpenraum sein
zu dürfen und Gästen aus aller Welt fehlende Werte, etwa ein Heimat-
und damit auch Glücksgefühl vermitteln zu können. Das touristische
Handeln müsse viel stärker als bisher auch unter dem Aspekt der
Wertschöpfung bewertet werden - in finanzieller wie auch in
menschlicher Hinsicht. Nicht eine Seite, jeder müsse davon
profitieren.

Norden betonte ebenfalls, dass die ewige Kritik an der
Inszenierung fehl am Platz sei. Es gehe schlussendlich um ehrliche
Produkte und um ein authentisches Erleben. Dass etwa im Biohotel
Stanglwirt das Thema Wasser so erfolgreich inszeniert wurde, sei eine
Innovation, für die Gäste Wertschätzung hätten. Gut und notwendig
seien Innovationen immer dort, wo auch die Nachhaltigkeit garantiert
sei. Norden verwies etwa auf das neue Hotelkonzept der "Cube-Hotels",
die sich immer stärker und erfolgreich im Ganzjahrestourismus
etablierten.

Mit einer Innovationsidee der anderen Art ließ Perterer
aufhorchen. Österreich sei bekannt als perfekter Ausbildungsort für
Touristiker, vielfach arbeite die österreichische Elite aber in aller
Welt, während man in heimischen Betrieben oft als Gast kaum einen
Einheimischen zu Gesicht bekomme. Eine radikale Innovation, so
Perterer, die dem touristischen Erleben in Österreich wieder mehr
Identität und Authentizität gäbe, wäre demnach eine Rückholaktion
unter dem Titel "Come back home!"

Veranstaltet wurde der "1. Tourismusgipfel auf der Hohen Mut 2008"
in Obergurgl von Ötztal Tourismus und der Tiroler Agentur pro.media
kommunikation. Kooperationspartner der Premiere: Hohe Mut Alm &
Bahn/Familie Falkner, KNEISSL und APA-OTS Tourismuspresse.

Bilder unter:
http://prfoto.at/main.php?g=1&u=57&dir=200802&e=20080225_t&a=event

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