Technologie-Chefs setzen auf grüne Zukunft
Geschrieben am 13-02-2008 |
Frankfurt am Main (ots) - Umweltschutz und die Schonung von Ressourcen spielen weltweit eine immer größere Rolle. Die Technologieunternehmen forcieren Green-IT-Initiativen, um ihren Anteil an der Umweltbelastung zu verringern. Gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein ist für sie nur einer von zahlreichen Beweggründen, sich intensiver mit dem Umweltschutz zu befassen. Eine aktuelle Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) zeigt: Es sind vor allem die ökonomischen Vorteile, die Technologiefirmen zu umweltfreundlichem Verhalten anregen.
Laut der Studie "Technology Executive Connections: Going Green: Sustainable Growth Strategies" von PwC sind sich 40 Prozent der Führungskräfte in Technologieunternehmen sicher, dass der Umweltschutz-Trend ihre Marktchancen erhöht. Denn sie spüren bereits die steigende Nachfrage nach "grünen" Produkten und Dienstleistungen. Bei 60 Prozent der Unternehmen ist die Energieeinsparung ausschlaggebend für Entscheidungen zugunsten umweltfreundlicher Lösungen. Für 51 Prozent zählt die Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften und 45 Prozent führen die Befriedigung der Kundenwünsche als eines der wichtigsten Kriterien an.
Im Rahmen der Studie befragte PwC in Zusammenarbeit mit der Economist Intelligence Unit (EIU) weltweit 148 Manager aus der Technologie- und Telekommunikationsbranche sowie aus dem Bereich digitale Medien (davon 31 Prozent aus Europa). Die Ergebnisse wurden durch mehr als 20 vertiefende Interviews mit Führungskräften ergänzt.
"Die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten und Dienstleistungen birgt ein enormes Marktpotenzial. Davon profitieren können aber nur die Unternehmen, die sich rechtzeitig auf diesen Trend einstellen", erklärt Kerstin Müller, Partnerin bei PricewaterhouseCoopers im Bereich Technologie. "Wer Umweltschutz heute nicht ernst nimmt, wird künftig Kunden und Geschäftspartner verlieren."
Umweltschutz beginnt bei der Beschaffung
61 Prozent der Führungskräfte, so die Studie, glaubt, dass es sehr wichtig (29 Prozent) oder wichtig (32 Prozent) ist, dass ihr Unternehmen etwas gegen die Umweltbelastung unternimmt. Diese Verschiebung zugunsten umweltfreundlicher Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse hat direkten Einfluss auf die Zusammenarbeit und die Einführung von Innovationen entlang der gesamten technologischen Wertschöpfungskette bis hin zu Marketing, Personalwesen, Forschung und Entwicklung, Produktion und Beschaffung. So überprüfen Unternehmen nicht nur ihre eigenen Geschäftspraktiken, sondern auch die Maßnahmen ihrer Geschäftspartner und Lieferanten. Jeder fünfte Befragte (18 Prozent) gibt an, dass sein Unternehmen verstärkt Produkte und Dienstleistungen von Unternehmen beschafft, die diese umweltschonend bereitstellen. In den nächsten zwei Jahren wird sich, so ihre Einschätzung, dieser Anteil mehr als verdoppeln (53 Prozent).
Ein Fünftel der Unternehmen setzt auf eigene Umweltschutzpolitik
Die Technologieunternehmen verpflichten sich freiwillig zu umweltfreundlichem Verhalten, um strenge gesetzliche Vorschriften und Auflagen zu vermeiden. 20 Prozent der Manager geben an, dass ihr Unternehmen eine klare Umweltschutzpolitik verfolgt. Für die nächsten zwei Jahre ist mit einer Erhöhung auf 48 Prozent zu rechnen. Um das Risiko gesetzlicher Auflagen weiter zu reduzieren, führen Unternehmen beispielsweise Prüfungen ihrer internen Umweltpraktiken durch, stellen Führungskräfte zur Überwachung der Umweltprogramme ab und legen Programme auf, um Umweltaktivitäten auf die Abläufe im Unternehmen abzustimmen.
Nachhaltigkeitsberichte als vertrauensbildende Maßnahme
Zahlreiche Technologieunternehmen veröffentlichen darüber hinaus Nachhaltigkeitsberichte. Diese Berichte tragen dazu bei, Abläufe innerhalb der Organisation effizienter zu steuern und gleichzeitig Risiken zu minimieren. Nach außen dokumentieren die Unternehmen mit diesen Berichten ihre Marktposition bei Umweltthemen gegenüber Wettbewerbern, Gesetzgebern und Kunden.
"Ausschlaggebend ist, dass die Angaben in den Berichten richtig sind. Nur dann dient er als vertrauensbildende Maßnahme", betont Michael Werner, Partner im Bereich Sustainable Business Solutions von PricewaterhouseCoopers. "In der Praxis fehlt es jedoch häufig an erprobten Systemen, Regeln und Verfahren, um kontinuierlich richtige Informationen zu sammeln und zu verarbeiten. Das beginnt bei fehlenden Definitionen, welche Sachverhalte wie zu erfassen sind und setzt sich fort mit fehlenden Plausibilitätsprüfungen und anderen internen Kontrollmöglichkeiten. Eine unabhängige Prüfung des gesamten Berichtssystems ist daher unabdingbar", so Werner weiter.
Hardware-Hersteller reagieren auf Druck der Kunden
International agierende Unternehmen sind branchenübergreifend bestrebt, umweltfreundlicher zu werden. Nicht überraschend sind deutliche Unterschiede zwischen Hardware-Herstellern und Software-Unternehmen. Die Studie belegt, dass sich Hardware-Produzenten intensiver mit Umweltfragen beschäftigen als Dienstleister wie beispielsweise Software- und Inhalteanbieter. Demnach entwickeln 60 Prozent der produzierenden Unternehmen "grüne" Produkte und Dienstleistungen, im nicht-produzierenden Bereich sind es lediglich 33 Prozent. Interessant sind jedoch die angeführten Gründe für das höhere Umweltbewusstsein. Für die Hardware-Hersteller ist der Druck der Kunden ausschlaggebend, dies bestätigen 36 Prozent der befragten Manager. Bei den Software- und Serviceunternehmen treiben dagegen hohe Marktwachstumspotenziale (46 Prozent) und das Umweltbewusstsein des Managements (32 Prozent) die Umstellung an. Lediglich 16 Prozent reagieren auf die Nachfrage der Kunden nach "grünen" Lösungen.
Die Hersteller erweitern ihr Angebot an umweltfreundlichen Produkten und Dienstleistungen, indem sie auf Energieeffizienz setzen, auf den Einsatz gesundheitsgefährdender Materialien ganz oder teilweise verzichten und verstärkt recycelte oder wiederverwertbare Materialien einsetzen. Zudem bemühen sie sich, Produkte mit längerer Lebensdauer zu fertigen und Verpackungen zu entwickeln, die den Umweltstandards entsprechen oder diese gar übertreffen. Durch die Gewichtsreduzierung ihrer Produkte und die Verbesserung ihrer Wiederverwertung werden Themen wie Rückgewinnung und Entsorgung von Produkten am Ende des Lebenszyklus für sie immer weniger zum Problem.
Der Trend zu "grünen" Produkten birgt aber auch für Technologieunternehmen aus dem Software- und Dienstleistungsbereich beträchtliche Wachstumschancen. Die Nachfrage nach Beratungsleistungen bei Umwelttechnologien und nach IT-Lösungen, um Geschäftsreisen zu vermeiden und so den Kohlendioxid-Ausstoß zu vermindern, wird in den kommenden Jahren deutlich zunehmen, so die PwC-Studie.
Die Studie "Technology Executive Connections: Going Green: Sustainable Growth Strategies" können Sie hier kostenlos herunterladen: www.pwc.de/de/tmt
Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8664 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8664.rss2
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Sandra Otte PricewaterhouseCoopers AG WPG Corporate Communications / Presse Tel.: (069) 95 85 - 15 64 E-Mail: sandra.otte@de.pwc.com
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