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Mit kleinen Krediten neue Hoffnung geben

Geschrieben am 16-01-2008

Stuttgart (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Reader's Digest hat die gebürtige Polin Maria Nowak in Frankreich
als "Europäerin des Jahres 2008" ausgezeichnet

Stuttgart, 16. Januar 2008. Die gebürtige Polin Maria Nowak ist
von Reader's Digest als "Europäerin des Jahres 2008" ausgezeichnet
worden. Das Magazin würdigt damit den Einsatz der in Frankreich
lebenden 72-Jährigen, die sich weltweit um kleine Kredite für
Menschen bemüht, die ein Geschäft aufbauen wollen, aber von den
Banken kein Geld erhalten. Die frühere französische
Gesundheitsministerin Simone Veil hat die mit 5000 Euro dotierte
Auszeichnung am 16. Januar in Paris überreicht.

Nowak ist Gründerin und Leiterin der französischen
Nichtregierungsorganisation ADIE (Vereinigung für das Recht auf
wirtschaftliche Initiative), die seit ihrer Gründung 1989 gut 45.000
angehenden Kleinunternehmern Hilfe zur Selbsthilfe gegeben hat.
"Mikrokredite lösen das Armutsproblem nicht, sind aber ein echter und
konkreter Beitrag", sagt Nowak, die rückblickend feststellt: "Die
Zeit war reif für diese Idee."

Seit 1996 wählen die Chefredakteure der 21 europäischen Ausgaben
von Reader's Digest Persönlichkeiten, die am besten die Traditionen
und Werte Europas verkörpern, zum "Europäer des Jahres". Maria Nowak
ist die 13. Trägerin dieser Auszeichnung. Mit dem Preisgeld will
Maria Nowak Jugendliche in französischen Problemvierteln
unterstützen. "Das hat für mich Vorrang, da die Arbeitslosenquoten in
diesen Wohnvierteln mit teilweise über 30% extrem hoch sind."

Die 21 europäischen Ausgaben des Magazins Reader's Digest haben
die "Europäerin des Jahres 2008" zeitgleich in der Januar-Ausgabe
vorgestellt. Im vergangenen Jahr war die Auszeichnung, die für
Solidarität, Zivilcourage und den Einsatz für Mitmenschen verliehen
wird, an den Schweizer Mediziner Ruedi Lüthy gegangen, der in
Simbabwe aidskranke Menschen kostenlos behandelt. Nun wird Maria
Nowak für ihre Pionierarbeit bei der Unterstützung von vermeintlich
kreditunwürdigen Menschen geehrt.

Die Frau, die eigentlich Ärztin werden wollte, dies als
Kriegsflüchtling in Frankreich aber nicht durfte, hatte während ihres
Studiums der Wirtschaftswissenschaften ein Jahr in Afrika verbracht.
Später kehrte sie dorthin zurück und engagierte sich fast 30 Jahre
für Entwicklungs¬hilfeprojekte auf dem schwarzen Kontinent. Dabei
stellte sie schon früh fest, dass die staatliche Entwicklungshilfe
meist nur in Großprojekte fließt, aber oftmals nicht bei den armen
Menschen ankommt.

So begann sie in Burkina Faso und Guinea mit ersten
Pilotprojekten, bei denen sie Kleinstkredite vermittelte. Später, als
Nowak bei der Weltbank arbeitete, unterstützte sie in Albanien mit
Hilfe von Genossenschaftsbanken die Bauern, Vieh und Geräte
anschaffen zu können. In Bosnien startete sie die Kreditvergabe für
Überlebende des Massakers von Srebrenica, viele weitere Projekte
folgten. 1989 gründete sie die Organisation ADIE, sammelte Gelder für
Kredite, warb um Spenden, erhielt Mittel der EU. Inzwischen hat die
Vereinigung allein in Frankreich rund 100 Außenstellen, vor allem in
Städten und Stadtvierteln mit hoher Arbeitslosigkeit und Armut.

Nowak wird dabei von rund 1000 ehrenamtlichen Helfern unterstützt.
Finanzielle Hilfe kommt inzwischen von europäischen Institutionen,
Ministerien, Handelskammern und Großbanken. Ans Aufhören denkt Maria
Nowak noch lange nicht. Nebenbei leitet sie das Europäische Netzwerk
für Mikrokredite. Nach dessen Schätzungen werden 91,5 Prozent der 2,5
Millionen neuen Firmen, die jährlich in der Europäischen Union
entstehen, von Klein- und Kleinstunternehmern gegründet. Für Nowak
ist dies Motivation genug, weiterzumachen. Sie arbeite 70 Stunden in
der Woche, sagte sie Reader's Digest. Wenn sie eines Tages ihr Amt
abgeben werde, sei das aber nicht gleichbedeutend mit dem Nichtstun:
"An Ruhestand denke ich nicht. Ich trete als Vorsitzende ab und mache
als Ehrenamtliche weiter."

Die Preisträger früherer Jahre

Die folgenden Persönlichkeiten waren die Vorgänger von Maria Nowak
als "Europäer des Jahres".

2007: Der Schweizer Arzt Professor Ruedi Lüthy hat sich durch
seinen unermüdlichen Einsatz für Aids-Kranke verdient gemacht und
führt u. a. eine Aids-Klinik in Simbabwe, die er selbst gegründet
hat.
2006: Die Niederländerin Ayaan Hirsi Ali setzt sich seit Jahren gegen
religiöse Fanatiker und für die Rechte muslimischer Frauen ein.
2005: Der russische Arzt Leonid Roshal, der bei über zwei Dutzend
Katastrophen auf vier Kontinenten schwer verletzten Kindern geholfen
hat. Beim Geiseldrama von Beslan wurde er als Mittelsmann
eingeschaltet.
2004: Peter Eigen aus Deutschland, Gründer und Vorsitzender der
weltweit tätigen Organisation "Transparency International" mit Sitz
in Berlin, die sich dem Kampf gegen Korruption widmet.
2003: Simon Pánek, Gründer der tschechischen Hilfsorganisation
"People in Need".
2002: Eva Joly, ehemals Untersuchungsrichterin in Frankreich (u. a.
Fall Tapie, Korruptionsskandal um Elf-Aquitaine).
2001: Der gebürtige Finne Linus Benedict Torvalds, Erfinder des
Linux-Betriebssystems.
2000: Der Niederländer Paul van Buitenen, der schwerwiegendes
Missmanagement innerhalb der Europäischen Kommission aufdeckte.
1999: Die Dänin Dr. Inge Genefke, Vorkämpferin auf dem Gebiet der
Behandlung und Rehabilitation von Folteropfern.
1998: Der britische Solo-Skipper Pete Goss, der während eines
Wettkampfs seinen französischen Freund Raphael Dinelli aus Seenot
rettete.
1997: Frederic Hauge, norwegischer Begründer der Umweltschutz-Gruppe
"Bellona".
1996: Pater Imre Kozma, Vorsitzender des ungarischen Malteser
Caritas-Dienstes.

Originaltext: Reader's Digest Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32522
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32522.rss2

Pressekontakt:
Reader's Digest Deutschland: Verlag Das Beste GmbH
Öffentlichkeitsarbeit, Uwe Horn
Augustenstr. 1, 70178 Stuttgart
Tel. 0711 / 6602-521, Fax 0711 / 6602-160,
E-mail: presse@readersdigest.de


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