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Bürger würden andere Urteile fällen als die Richter

Geschrieben am 27-12-2007

Stuttgart (ots) - Reader's Digest ließ ermitteln: Welche Strafen
halten die Deutschen für gerecht?

Stuttgart, 27. Dezember 2007. Die Mehrheit der Deutschen würde bei
Gerichtsprozessen offenbar deutlich härtere und höhere Strafen
verhängen als die deutschen Richter. Dies geht aus einer
repräsentativen Meinungsumfrage von Emnid für das Magazin Reader's
Digest (Januar-Ausgabe) hervor. In der Umfrage hatten die Befragten
über zehn Fälle zu urteilen, die tatsächlich vor deutschen Gerichten
verhandelt worden waren; der Katalog möglicher Sanktionen reichte von
Freispruch über Geldstrafe bis hin zu lebenslänglicher Haft. Vor
allem bei Straftaten, die im Zusammenhang mit Kindern stehen,
reagiert die Bevölkerung besonders sensibel.

So wollten 77 Prozent der Befragten einen Arzt, der zu Hause rund
3500 kinderpornografische Bilder gesammelt hatte, zu einer
mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilen; im wahren Prozess war er zu
sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Überhaupt ist bei
Sexualstraftaten der Wunsch der Bevölkerung nach harten Strafen
besonders groß. So wurde ein Mann für die Vergewaltigung einer Frau
in erster Instanz zu viereinhalb Jahren verurteilt; würde es nach der
Bevölkerung gehen, hätten ihn 36 Prozent zu lebenslanger Haft
verurteilt.

Experten wie Professor Rudolf Egg, Direktor der Kriminologischen
Zentralstelle in Wiesbaden, erklären dieses erwünschte hohe Strafmaß
mit psychologischen Faktoren und dem so genanten Bauchgefühl der
Befragten: "Das betrifft vor allem Delikte, die einem sehr fern und
besonders unangenehm erscheinen. Bei denen man sich gleichsam sagt:
So etwas können nur Monster tun, und die muss man einsperren."

Dazu passt eine weitere Erkenntnis der Umfrage. Während Richter
bewusst auf die Abstufung im Strafenkatalog setzen, würden die Bürger
oftmals gerne sofort zu drastischen Mitteln greifen. So gab ein
Viertel der Befragten an, gegen den Vergewaltiger die so genannte
Sicherungsverwahrung anzuordnen. 16 Prozent der Befragten würden
dieses Strafmaß - also die Haft nach dem eigentlichen Verbüßen der
Strafe - sogar beim Besitzer der kinderpornografischen Bilder
verhängen.

Interessant auch: Wenn es nach den Bürgern geht, wären manche
Urteile mehr durch Mitleid bestimmt. So sagten 13 Prozent der Frauen,
sie würden eine Frau freisprechen, deren Mann sie jahrelang peinigte
und den sie schließlich im Schlaf erschoss. Auch 13 Prozent der
Männer würden in diesem Fall auf Freispruch entscheiden. 30 Prozent
aller Befragten hielten angesichts des jahrelangen Martyriums eine
Geld- oder Bewährungsstrafe für angemessen.

Ein möglicher Ausweg, um Urteile nicht nur im Namen des Volkes zu
sprechen, sondern des Volkes Stimme tatsächlich in die Urteilsfindung
zu integrieren, wären so genannte Geschworenenprozesse wie in den
USA. Allerdings darf die Jury dort nur über Schuld oder Unschuld des
Angeklagten entscheiden, das eigentliche Strafmaß legt auch weiterhin
der Richter fest.

Für weitere Informationen zu diesem Reader's Digest-Thema stehen
wir Ihnen gerne zur Verfügung. Die Januar-Ausgabe von Reader's Digest
Deutschland ist ab sofort an zentralen Kiosken erhältlich.

Artikel aus der Januar-Ausgabe zum Download:
http://www.readersdigest.de Auf Service für Journalisten klicken
(Rubrik Magazin Reader's Digest)

Originaltext: Reader's Digest Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32522
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32522.rss2

Pressekontakt:
Reader's Digest Deutschland: Verlag Das Beste GmbH
Öffentlichkeitsarbeit, Uwe Horn
Augustenstr. 1, 70178 Stuttgart
Tel. 0711 / 6602-521, Fax 0711 / 6602-160,
E-mail: presse@readersdigest.de


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