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KPMG: "Deutliche Abkühlung auf dem M&A-Markt"

Geschrieben am 19-12-2007

Berlin/Frankfurt a. M. (ots) - Das globale Geschäft mit Fusionen
und Übernahmen hat sich im zweiten Halbjahr 2007 weiter abgeschwächt.
Sowohl die Transaktionsvolumina als auch die Anzahl der angekündigten
Transaktionen sind im Vergleich zum ersten Halbjahr 2007 stark
zurückgegangen. So nahm das Transaktionsvolumen um 34 Prozent ab (von
2.718 Mrd. USD auf 1.788 Mrd. USD); damit ist erstmals seit 2003 der
stetige Aufwärtstrend durchbrochen. Die Anzahl der angekündigten
Transaktionen hat sich um 11 Prozent reduziert (von 17.535 auf
15.654). Leif Zierz, Partner im Bereich Corporate Finance und Leiter
von M&A Deutschland bei KPMG: "Die Abkühlung auf dem weltweiten
M&A-Markt im zweiten Halbjahr 2007 hat zwei Ursachen: Zum einen war
durchaus zu erwarten, dass die hohe Anzahl an Transaktionen des
ersten Halbjahres 2007 nicht wieder erreicht werden würde, da die
Unternehmen gegenwärtig vornehmlich damit beschäftigt sind, ihre
kürzlich getätigten Akquisitionen zu integrieren. Somit setzt sich
der von KPMG zur Jahresmitte prognostizierte Trend weiter fort. Zum
anderen führte die Situation am Kreditmarkt zu einer spürbaren
Verknappung von Fremdkapital, was sich insbesondere bei großen
Transaktionen auswirkte."

Dennoch ist das Jahr 2007 insgesamt ein Boomjahr, was das
Transaktionsvolumen angeht. Mit einem Anstieg um 15% auf 4.506 Mrd.
USD wurde sogar der Rekord 2006 nochmals übertroffen - trotz des
Einbruchs in der zweiten Jahreshälfte. Die Anzahl der Transaktionen
war in 2007 aber leicht rückläufig (-0,5 Prozent oder 33.189
Transaktionen). Das ist das Ergebnis einer Analyse des Bereichs
Corporate Finance von KPMG, die auf Daten des
Marktforschungsinstitutes Dealogic beruht.

US-Markt bricht ein - Europäischer M&A-Markt steht besser da Der
US-amerikanische Markt erlebte im zweiten Halbjahr 2007 einen
regelrechten Einbruch. Das Dealvolumen fiel um 55 Prozent auf 468
Mrd. USD, die Anzahl der Transaktionen ging um 19 Prozent auf 2.962
zurück. Der europäische Markt konnte sich demgegenüber besser
behaupten: Im zweiten Halbjahr 2007 verringerte sich das
Transaktionsvolumen in Europa um 26 Prozent auf 795 Mrd. USD und die
Anzahl der Transaktionen um 6 Prozent auf 5.266. Auch der
asiatisch-pazifische Raum konnte sich dem allgemeinen Trend nicht
entziehen. Das Dealvolumen sank um 13 Prozent auf 319 Mrd. USD, die
Anzahl der Transaktionen um 8 Prozent auf 5.849.

Deutschland jetzt Zielland Nummer 2 in Europa Entgegen dem
weltweiten Trend erhöhte sich auf dem deutschen Markt die Anzahl der
Transaktionen im zweiten Halbjahr um 17 Prozent auf 586. Das
angekündigte Transaktionsvolumen war dagegen auch für den deutschen
Markt rückläufig und fiel um 20 Prozent auf 77 Mrd. USD. Mit 118
Transaktionen lag der Immobiliensektor vorn, gefolgt von 70
Transaktionen im Computer- und Elektronik-Sektor. Bei den
Transaktionsvolumina konnten die Automobilindustrie sowie die
Immobilienbranche mit jeweils 17 Mrd. USD die höchsten Werte
verzeichnen. Deutschland verbesserte sich insgesamt im europäischen
Vergleich der Zielländer für M&A-Aktivitäten von Platz 3 auf Platz 2
hinter Großbritannien.

Starker Anstieg im Bergbausektor - Megadeal Rio Tinto Das größte
Transaktionsvolumen wurde im zweiten Halbjahr 2007 mit einem
Gesamtwert von rund 188 Mrd. USD (erstes Halbjahr 2007: 3 Mrd. USD)
im Bergbausektor angekündigt. Dieser hohe Anstieg wird maßgeblich
durch die angekündigte Übernahme von Rio Tinto plc beeinflusst
(Transaktionsvolumen rund 152 Mrd. USD). Den stärksten Einbruch
erlitten die Baubranche (-71 Prozent auf 21 Mrd. USD) und der
Gesundheitssektor (-60 Prozent auf 17 Mrd. USD).

Auswirkungen der Subprime-Krise spürbar

Einer der wesentlichen Auslöser für den Rückgang des
Transaktionsvolumens im zweiten Halbjahr 2007 ist die Krise am
US-Hypothekenmarkt, da sich hierdurch insbesondere die
Finanzierungskonditionen für LBOs verschlechterten. Betrug im ersten
Halbjahr 2007 der DEBT/EBITDA-Multiple für Total Debt im Durchschnitt
noch 5,9x und für Senior Debt 4,7x, so liegen diese Werte gegenwärtig
bei 4,6x sowie 3,2x, wobei bestimmte Branchen wie beispielsweise
Chemie noch deutlich geringere Werte aufweisen. Leif Zierz: "Es ist
jedoch davon auszugehen, dass sich diese für die
Private-Equity-Gesellschaften wichtigen Kennzahlen wieder auf 5x und
4x und somit auf dem Niveau von 2005 einpendeln werden. Wir erwarten
durchaus, dass Unternehmen in Zukunft wieder Total Debt bis zum
fünffachen des EBITDA's zur Finanzierung des Kaufpreises aufnehmen
können"

Fazit und Ausblick

Leif Zierz: "Das weltweite Geschäft mit Fusionen und Übernahmen
wird sich im kommenden Jahr voraussichtlich noch stärker abkühlen.
Insbesondere im Bereich der großen Transaktionen dürften sich die
Turbulenzen an den Kreditmärkten bemerkbar machen. Bei Transaktionen
mit einem Volumen von bis zu 500 Mio. EUR dürfte es hingegen nur zu
einem geringen Rückgang kommen. Die weiche Landung ist hier das
wahrscheinlichste Szenario. Insgesamt erwarten wir, dass sich der
Mid-Market-Bereich auch 2008 positiv entwickeln wird."

Originaltext: KPMG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/33170
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_33170.rss2

Pressekontakt:
KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft
Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Marita Reuter/Thomas Blees
Tel.: (0 30) 20 68-11 18, Fax: (0 30) 20 68-11 48
eMail: mreuter@kpmg.com / tblees@kpmg.com
KPMG im Internet: www.kpmg.com


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