(Registrieren)

Börsen-Zeitung: Wackliger Kompromiss, Kommentar von Peter Olsen zur Genehmigung des Planfeststellungsantrags der Fraport AG für den Bau einer zusätzlichen Landebahn am Frankfurter Flughafen

Geschrieben am 18-12-2007

Frankfurt (ots) - Politik ist die Kunst des Machbaren. Ob in
diesem Sinne Hessens Wirtschaftsminister Alois Rhiel mit der
Genehmigung des Planfeststellungsantrags der Fraport AG für den Bau
einer zusätzlichen Landebahn einen guten Job gemacht hat, wird sich
weisen. Ein absolutes Nachtflugverbot zum Ausgleich der geplanten
Kapazitätserweiterung am Frankfurter Flughafen um 50% wird es -
erwartungsgemäß - nicht geben. Rhiel ließ mit Blick auf einen
rechtssicheren Entscheid "allerhöchstens" 17 geplante Flüge in der
sogenannten Mediationsnacht zwischen 23 und 5 Uhr zu.

Für den Flughafenbetreiber stellt der positive Entscheid
selbstredend eine ganz wichtige Etappe auf dem Weg zum "dringend
notwendigen Ausbau des Frankfurter Flughafens" dar, wie Fraport-Chef
Wilhelm Bender meinte. Kein Wunder, dass der MDax-Wert in einer
unmittelbaren Reaktion auf die frohe Kunde aus Wiesbaden von Anlegern
um mehr als 2% in die Höhe gezogen wurde. Der von Rhiel gefundene
Kompromiss - strikte Nachtruhe auf der künftigen neuen Landebahn und
eine generelle Obergrenze für Flugbewegungen zwischen 22 und 6 Uhr -
bleibt wacklig. Denn Fraport selbst und 63 betroffene Kommunen haben
einen Monat Zeit, gegen den Beschluss juristisch vorzugehen.

Ob die Deutsche Lufthansa als stärkster Nutzer des Frankfurter
Flughafens den Rhielschen Kompromiss attackieren wird, ließ die
Gesellschaft offen. Sie allein hatte für die Mediationsnacht Anspruch
auf 41 Nachtflüge angemeldet, weit mehr als jetzt für alle
Fraport-Kunden vorgesehen sind. Klagen gegen den positiven
Planfeststellungsbeschluss sind von kommunaler Seite wie vom
Umweltverband Bund schon angekündigt worden.

Für den Flughafenbetreiber Fraport ist nun der Weg für den Bau
realistischerweise frei, denn der Rhiel-Entscheid ist mit der Option
des Sofortvollzugs versehen. Dass Fraport dennoch keine vollendeten
Tatsachen schaffen und eine möglichst rasche Entscheidung des
Verwaltungsgerichtshofes in Kassel abwarten will, signalisiert den
Wunsch, den Ausgleich mit den Opponenten zu finden. Viel Zeit aber
kann Fraport nach zehnjährigem Gezerre um die 4 Mrd. Euro schweren
Ausbaupläne nicht mehr ins Land gehen lassen. Denn nur mit dem Ausbau
würde die Rolle der Drehscheibe Frankfurt als Nummer 3 im
europäischen Wettbewerbsumfeld gesichert werden.

(Börsen-Zeitung, 19.12.2007)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

111091

weitere Artikel:
  • Wettbüro PartyBets.com prognostiziert immens hohen Preis bei Magna-Charta-Auktion Gibraltar (ots/PRNewswire) - Heute Abend wird in New York eine Kopie der Magna Charta versteigert und bei den Buchmachern von http://www.PartyBets.com kann auf die Höhe des Verkaufspreises gewettet werden. Die Auktion gilt als einer der wichtigsten Dokumentenverkäufe der Geschichte. PartyBets.com macht einen Preis von über 35.000.000 US-Dollar zum 6/4-Favoriten, obwohl die Schätzungen zwischen 20.000.000 und 30.000.000 US-Dollar liegen. Ein Sprecher von PartyBets.com erklärte: "Es ist schwierig, den Wert von einem solch bedeutenden Dokument mehr...

  • Moskauer Flughafen Domodedowo erweitert seine technischen Bodendienste vor Ort um Rad- und Bremsendienst für Flugzeuge aus westlicher Produktion Moskau (ots/PRNewswire) - Der Internationale Flughafen Domodedowo gab bekannt, dass die Liste der unterstützenden technischen Bodendienste vor Ort um einen Rad- und Bremsendienst für im Westen hergestellte Flugzeuge erweitert wurde. Den Dienst stellt EAST LINE TECHNIQUE Co. Ltd. bereit, ein Mitglied der EAST LINE Group, die Domodedowo, den grössten und am schnellsten wachsenden Lufttransport-Knotenpunkt Russlands und Osteuropas betreibt. EAST LINE TECHNIQUE leistete bei der Bereitstellung eines solchen Dienstes in Russland Pionierarbeit: mehr...

  • Playlogic erwirbt "Dimensity" vom bulgarischen Entwickler Dagger Games New York und Amsterdam, Niederlande (ots/PRNewswire) - - Neues Abenteuerspiel soll im zweiten Quartal 2008 veröffentlicht werden Playlogic Entertainment, Inc. (OTC Bulletin Board: PLGC), ein unabhängiger Herausgeber von Unterhaltungssoftware, hat das Hack-and-Slash-Abenteuerspiel "Dimensity" vom bulgarischen Entwickler Dagger Games erworben. Die neuste Erweiterung des Angebots von Playlogic soll im zweiten Quartal 2008 für den PC eingeführt werden. Playlogic erwartet im ersten Quartal 2008 insgesamt 6 bis 8 neue Titel zu veröffentlichen. mehr...

  • WAZ: Commerzbank-Chef Müller verzichtet auf sieben Millionen Euro Gehalt Essen (ots) - Commerzbank-Vorstandssprecher Klaus-Peter Müller verzichtet nach eigenen Angaben freiwillig auf sieben Millionen Euro Gehalt. Im Interview mit der in Essen erscheinenden "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ), Mittwochausgabe, antwortete er auf die Frage, ob es stimme, dass er beim Wechsel in den Aufsichtsrat im Frühjahr auf eine Auszahlung seines Vertrages in dieser Höhe verzichte, mit "Ja". Zugleich gestand er ein, in der Commerzbank bei weitem nicht zu den Top-Verdienern zu gehören. "Es gab ein Jahr, da war ich innerhalb mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Der stellvertretende FDP-Chef Andreas Pinkwart tritt für Lohnerhöhung ein: "Arbeitnehmer am Aufschwung beteiligen" Köln (ots) - Der stellvertretende FDP-Chef Andres Pinkwart hat sich für eine moderate Erhöhung der Grundgehälter ausgesprochen. Die Arbeitnehmer sollen "schneller und wirksamer als bisher am Aufschwung teilhaben", forderte Pinkwart. Im Gespräch mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwochausgabe) wirft er der großen Koalition in Berlin vor, die Debatte um Mindestlöhne und Managergehälter sei "ein Schattenboxen, von dem die Mehrzahl der Beschäftigten nichts hat". Pinkwart betont, in den letzten Jahren hätten die Arbeitnehmer durch Lohnzurückhaltung mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht