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Mitgefühl als Schlüssel ethischer Bildung und Gewaltprävention Rat zeichnet Elisabeth Naurath mit dem Hanna-Jursch-Preis aus

Geschrieben am 07-12-2007

Hannover (ots) - Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD) hat in seiner Sitzung am heutigen Freitag, 7. Dezember,
einstimmig beschlossen, an die Augsburger Theologin Elisabeth Naurath
den Hanna-Jursch-Preis zu verleihen. Ausgezeichnet wird die
Habilitationsschrift "Mit Gefühl gegen Gewalt. Mitgefühl als
Schlüssel ethischer Bildung in der Religionspädagogik. Diese Arbeit
sei ein innovativer Beitrag in der Debatte zur Überwindung der Gewalt
mit großer praktischer Relevanz, hieß in es in einer ersten
Begründung der Entscheidung. Der Hanna-Jursch-Preis wird alle zwei
Jahre vom Rat der EKD zur Förderung herausragender
wissenschaftlich-theologischer Arbeiten aus der Perspektive von
Frauen vergeben.

In der Habilitationsschrift werde auf die vernachlässigte
Dimension emotionaler Aspekte im Bereich ethischer Bildung verwiesen,
erklärt Helga Kuhlmann, Professorin an der Universität Paderborn und
Juryvorsitzende. Im Gegensatz zu den gängigen Begriffen Empathie,
Mitleid oder 'compassion' gehe es beim Mitgefühl um ein Verständnis,
das neben Betroffenheit auch Mitfreude und Mithoffen einschließe.
Dabei werde ethisches Denken und Urteilen mit ethischem Fühlen und
Handeln zusammengeführt: "ein notweniger Schritt zur ethischen
Bildung". Zum anderen intendiere der Fokus 'Mitgefühl' als ein für
die Religionspädagogik weitgehend unentdeckter Terminus ein
friedenspädagogisches Konzept, das den interdisziplinären Dialog zur
Gewalt(präventions)forschung nicht nur aufgreife, sondern weiter
führe. Die Gliederung dieser Studie spiegle dies in ihren drei
aufeinander aufbauende Hauptteile: 'Gewalt', 'Mitgefühl' und
'Mitgefühl als Schlüssel zur ethischen Bildung'.

Die Arbeit von Elisabeth Naurath entfalte den Begriff des
Mitgefühls über die traditionelle Vorstellung von Nächstenliebe und
Mitleid in der Theologie und in der Religionspädagogik hinaus, heißt
es in der Begründung des Rates. Die Arbeit zeige, wie die Ergebnisse
und Erkenntnisse geschlechtergerecht in kirchlichen Handlungsfeldern,
etwa im Elementar- und Primär- oder auch in der Familienbildung,
praktisch umgesetzt werden kann.

Elisabeth Naurath ist 42 Jahre alt und Mutter von drei Kindern.
Sie arbeitete bisher als Wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl
für Evangelische Theologie mit Schwerpunkt Religionspädagogik und
Didaktik des Religionsunterrichts der Universität Augsburg und
unterrichtete evangelische Religionslehre in einer Grundschule.
Gegenwärtig vertritt sie den Lehrstuhl für Praktische Theologie/
Religionspädagogik an der Universität Osnabrück.

Der nächste Hanna-Jursch-Preis für die Jahre 2008/2009
ausgeschrieben. Ein Schwerpunkt der fünften Ausschreibung werde im
Themenbereich "Kirche in Zukunft. Exegetische Einsichten -
ekklesiologische Entwürfe" liegen, kündigte die Jury an. Die
Ausschreibung soll zu Beginn des kommenden Jahres veröffentlicht
werden.

Benannt ist der mit 5.000 Euro dotierte Preis nach der 1902
geborenen Theologin Hanna Marie Margarete Jursch. Sie habilitierte
sich 1934 als erste Theologin an einer deutschen Universität, durfte
ihre Lehrtätigkeit allerdings nur in einem begrenzten Arbeitsgebiet
und unter der Voraussetzung, dass dadurch "Stelle und Bezahlung für
späteren männlichen Nachwuchs in keiner Weise versperrt werden
durfte". Erst nach dem Krieg erhielt sie einen vollen Lehrauftrag an
der Universität Jena. Hanna Jursch ist 1972 gestorben.

Hannover, 7. Dezember 2007
Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Hinweise:
Bestimmungen über die Vergabe des Preises der Evangelischen Kirche in
Deutschland für herausragende wissenschaftlich-theologische Arbeiten
aus der Perspektive von Frauen (Hanna-Jursch-Preis):
http://www.ekd.de/frauen/hanna_jursch_regeln.html

Informationen zu Hanna Jursch:
http://www.ekd.de/frauen/hanna_jursch_biographie.html

Der Text der Ausschreibung: http://www.ekd.de/frauen/6783.html

Originaltext: EKD Evangelische Kirche in Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55310
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55310.rss2

Pressekontakt:
Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: christof.vetter@ekd.de


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