(Registrieren)

Boersen-Zeitung: Börse weckt Begehrlichkeiten, Kommentar von Christopher Kalbhenn zum weit über den Erwartungen liegenden Quartalsergebnis der Deutschen Börse

Geschrieben am 05-05-2006

Frankfurt (ots) - Wie eine Granate hat das Quartalsresultat der
Deutschen Börse eingeschlagen. Dass der Marktbetreiber sein
bisheriges Rekordergebnis von rund 180 Mill. Euro weit übertreffen
würde, war angesichts der boomenden Handelsaktivitäten erwartet
worden. Mit mehr als einer viertel Milliarde Euro wurden jedoch
selbst die kühnsten Erwartungen übertroffen und die
Durchschnittsprognose der Analysten um rund 30 Mill. Euro
"geschlagen".

Bemerkenswert ist, dass die Deutsche Börse eine operative
Entwicklung zeigt, die den im Jahr 2004 kassierten langfristigen
Zielen entspricht. Diese lauteten: Jedes Jahr ein zweistelliges
Umsatz- sowie ein darüber hinausgehendes Ergebniswachstum. Das
Unternehmen handelt aber richtig, jetzt nicht wieder öffentlich an
dieses Ziel anzuknüpfen und auch keine konkrete Ergebnisprognose für
das Gesamtjahr abzugeben. Niemand kann eine seriöse Voraussage
darüber machen, wie sich die Handelsaktivitäten nach dem Sprung des
Auftaktquartals weiterentwickeln.

Derzeit brauchen sich die Aktionäre keine Sorgen zu machen. Denn
das Geschäft beschleunigt sich im zweiten Quartal sogar noch. Mittel-
bis langfristig müssen sie sich aber auf eine eingedämmte oder leicht
gedrückte Entwicklung einstellen - wenn auch von extrem hohem Niveau
aus. Ein kritischer Punkt könnte eben die Handelsaktivität werden.
Dass sowohl Termin- als auch Kassamarkt einen kräftigen Aufschwung
erleben, ist eine Konstellation, die nicht ewig anhalten wird. Früher
oder später wird der Kassamarkt eine Abschwächung erleben. Druck
könnte auch von den Kosten ausgehen. Derzeit tritt das Unternehmen
massiv auf die Kostenbremse. So sind u.a. die Investitionen auf ein
Niveau heruntergefahren worden, das langfristig so nicht
durchzuhalten ist.

Aber selbst wenn das Unternehmen die derzeitige Ergebnishöhe "nur"
einigermaßen halten kann, würde es damit immer noch eine
hervorragende Profitabilität zeigen. Genau dies wird allerdings auch
Begehrlichkeiten wecken. Je höher Ergebnis und Marge ausfallen, desto
größer der Spielraum für Preissenkungen, den die Börsennutzer
vermuten. Dass das Unternehmen zudem am Freitag andeutete, dass bei
der milliardenschweren Auskehrung entsprechend der operativen
Entwicklung im Sommer die Schlagzahl erhöht werden könnte, wird
entsprechende Forderungen der Nutzer nur verstärken.

(Börsen-Zeitung, 6.5.2006)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

10911

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: Volksbank erwartet Preiskampf in Berlin - 20 neue Filialen geplant - Beschäftigungsgarantie bis 2008 Berlin (ots) - Die Verbraucher in Berlin können nach Einschätzung der Berliner Volksbank mit niedrigeren Bankgebühren rechnen. Wenn ausländische Investoren beim Verkauf der Berliner Bank in diesem Jahr oder bei der Bankgesellschaft Berlin im nächsten Jahr nicht zum Zuge kommen sollten, könnten sie mit Kampfpreisen auf den Berliner Markt drängen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Genossenschaftsbank, Holger Hatje, dem Tagesspiegel (Montagausgabe). "Das kann den Markt durcheinander bringen oder kaputt machen. Das bringt keinem etwas, mehr...

  • Der Tagesspiegel: Debeka droht mit Klage gegen Gesundheitsreform Berlin (ots) - Berlin - Die größte private Krankenversicherung in Deutschland, die Debeka, droht der Bundesregierung mit einer Klage gegen die geplante Gesundheitsreform. "Die Private Krankenversicherung ist in ihrem Bestand geschützt, keiner darf sie antasten", sagte der Vorstandsvorsitzende der Debeka, Uwe Laue, dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe). Insbesondere die Alterungsrückstellungen von 100 Milliarden Euro, die allein die Debeka-Versicherten angespart hätten, müssten vor dem Zugriff der Politik geschützt werden. "Wenn man den mehr...

  • Der Tagesspiegel: Air Berlin sieht "deutlichen Aufschwung" bei Zeichnung Berlin (ots) - Nach der Verschiebung des Börsengangs sieht die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin ein gestiegenes Interesse an ihrer Aktie. "Die Zeichnung hat nach der Senkung der Preisspanne einen deutlichen Aufschwung genommen", sagte der Sprecher der Airline, Peter Hauptvogel, dem Tagesspiegel (Montagausgabe). Mangels Nachfrage hatte Air Berlin die Preisspanne von 15 bis 17,50 Euro auf 11,50 bis 14,50 Euro gesenkt sowie die Erstnotiz vom vergangenen Freitag auf diesen Donnerstag verschoben. Diese Maßnahmen, die bei Börsengängen mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Hotel-Reservierungen zur Fußball-WM Fifa zieht Buchung von Hotelzimmern in Sachsen-Anhalt zurück Halle (ots) - Nach Angaben der Landesmarketing-Gesellschaft hat die Welt-Fußballorganisation Fifa auch in Sachsen-Anhalt einen erheblichen Teil der für die Fußball-WM reservierten Hotel-Buchungen rückgängig gemacht. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Montagausgabe).So blieben im halleschen Dorint Novotel von rund 1.000 Reservierungen gerade noch 120 übrig. Die betroffenen Hotels müssen nun versuchen, ihre Zimmer selbst zu vermarkten. "Das muss man nüchtern betrachten, auch wenn es natürlich nicht toll mehr...

  • Talkline vermarktet zukünftig auch die Mobilfunk-Produkte von O2 / Ab 1. Juni 2006 hat der Service Provider Talkline die Produkte aller vier Mobilfunk-Netzbetreiber im Angebot Elmshorn (ots) - Ab 1. Juni 2006 nimmt der Service Provider Talkline auch die Produkte des Mobilfunknetzbetreibers O2 Germany in sein Angebot auf. "Wir können dadurch zukünftig dem Kunden die gesamte Bandbreite der Mobilfunkprodukte in Deutschland anbieten", freut sich Christian Winther, Talkline Geschäftsführer und CEO anlässlich der Bekanntgabe der Zusammenarbeit. "Neben den klassischen Vertragsangeboten von O2 werden wir natürlich auch das Produkt Genion in unser Portfolio aufnehmen und über den Fachhandel, unsere verschiedenen Partner sowie mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht