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LVZ: Heftiger West-Ost-Streit zwischen Milbradt und Leipziger SPD-Bundestagsabgeordneten um gesondertes Leipziger Wende-Denkmal / Milbradt solle nicht zum "Erntehelfer" der "Ver-Kohl-er" werden

Geschrieben am 01-12-2007

Leipzig (ots) - Der Streit um ein gesondertes Einheits- und
Freiheitsdenkmal in Leipzig, neben Berlin, hat jetzt zu einem
heftigen Konflikt zwischen dem aus Westdeutschland stammenden
sächsischen Ministerpräsidenten Georg Milbradt (CDU) und den
ostdeutschen SPD-Bundestagsabgeordneten Rainer Fornahl und Gunter
Weißgerber aus Leipzig, beide aktive Montags-Demonstranten aus der
Wendezeit, geführt. "Herr Milbradt muss aufpassen, dass er nicht wie
andere ,Erntehelfer' aus dem Westen wird, die drüben am Fernseher
mit den lieben Brüdern und Schwestern im Osten mitgebebt haben, um
später als Ver-Kohl-er die Menschen glauben machen zu wollen, die
Ostdeutschen haben Helmut Kohl und nicht sich selbst die Freiheit zu
verdanken", meinte Weißgerber gegenüber der "Leipziger Volkszeitung"
(Sonnabend-Ausgabe).

Nach der im Bundestag erfolgten knappen Ablehnung eines doppelten
Wende-Denkmals in Berlin und Leipzig hatte Milbradt den
Parlamentariern in einem Brief, der der Zeitung vorliegt, eher
lapidar mitgeteilt, dass man nun in Sachsen an mehreren Stellen
gedenken wolle, denn: "Entscheidend für den Erfolg des Bürgerprotests
der Wendezeit war es, dass er sich nicht auf einen Ort beschränkte,
sondern sich im ganzen Land formierte." Für Weißgerber führt dieser
Ministerpräsidenten-Brief zum Fazit; "Es macht mich traurig, dass ein
politischer Mensch nun schon so lange in Ostdeutschland lebt und
dennoch so wenig in die Tiefe der Zusammenhänge geschaut hat." Der
Parlamentarier Fornahl sagte: "Statt gleichgültig zu antworten hätte
Herr Milbradt alles tun sollen, um den Bund für ein besonderes
Leipziger Einheitsdenkmal doch noch mit in die Pflicht zu nehmen".

Die bedauerlicherweise knapp abgelehnte Leipziger
Denkmals-Initiative durch den Bundestag, so schreibt Milbradt, sollte
nicht als Geringschätzung der aktiven Rolle Sachsens bei der Wende
gewertet werden. Deshalb werbe er für drei Denkmäler in Plauen,
Dresden und Leipzig, ließ Milbradt wissen. Es sei natürlich an vielen
Stellen in der DDR seinerzeit demonstriert worden, schreiben Fornahl
und Weißgerber dem Ministerpräsidenten (der Brief liegt der Zeitung
vor). "Doch schaute die gesamte DDR im Spätsommer 1989 gebannt nach
Leipzig". Sollte er es nicht wissen, so würden ihm dies "seriöse
Historiker jederzeit bestätigen können", lassen Fornahl und
Weißgerber wissen. Und: "Es waren Berliner, keine Leipziger, die
unserer Stadt den Namen Heldenstadt verliehen." Beide bitten Milbradt
deshalb "eindringlich" um ein "unterstützendes Signal" für eine
besondere Leipziger Wende-Ehrenstätte.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/72626-2000


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