"Nachwuchsförderung kostet Geld, zahlt sich aber aus" / Talent-Management als Thema des 5. kalaydo.de-Unternehmerabends

Köln (ots) - Neue Herausforderung für Personalabteilungen: Wer
qualifizierten Führungsnachwuchs benötigt, muss ihn in Zukunft
verstärkt selbst auf die künftigen Aufgaben vorbereiten. Das kostet
zunächst Zeit und Geld, zahlt sich aber langfristig aus. Die
unternehmensinterne Weiterentwicklung spart teures Recruiting auf dem
freien Markt, schützt vor kostspieligen Fehlgriffen und verkürzt
uneffektive Einarbeitungszeiten. Außerdem werden die viel
versprechenden Talente länger an das Unternehmen gebunden. Zu diesem
Schluss kommen die Referenten des 5. Unternehmerabends, den das
regionale Findernet kalaydo.de im Rahmen seiner Initiative "Zukunft
Mittelstand" veranstaltete.

Das führende Online-Anzeigenportal im Rheinland hatte rund 100
Geschäftsführer und Personalentscheider mittelständischer Unternehmen
in das Kölner Colonia Forum eingeladen, um unter dem Titel "Von
Nachwuchsförderung zu Talent Management" die aktuellen
Herausforderungen der strategischen Personalentwicklung zu
diskutieren. Claus Horstmann, Geschäftsführer des 1. FC Köln, Peter
L. Devlin, Senior Manager der Unternehmensberatung Deloitte
Consulting, und Hans-Joachim Höhler, Head of Training & Development
beim Immobilienvermarkter Corpus Sireo, sorgten auf Einladung von
kalaydo.de-Geschäftsführer Joachim Vranken für interessanten
Gesprächsstoff.

Der 1. FC Köln investiert jedes Jahr rund drei Millionen Euro in
sein bundesweit anerkanntes Leistungszentrum zur Nachwuchsförderung
und beschäftigt dort 60 Mitarbeiter. "Das Geld ist gut angelegt",
erklärte Geschäftsführer Claus Horstmann. "Wenn wir aus unserem
Jugendkader jährlich zwei Spieler in unsere Lizenzabteilung
übernehmen können, hat sich der Aufwand gelohnt." Das Modell
funktioniert: Die vorbildlich strukturierte Nachwuchsarbeit des
Vereins hat bekanntlich erfolgreiche Jungstars wie Lukas Podolski,
Lukas Sinkewitz oder Alexander Voigt hervorgebracht.

Von den enormen finanziellen Möglichkeiten des Spitzensports
können viele mittelständische Unternehmen nur träumen. Aber sie sind
durchaus in der Lage, mit deutlich weniger Aufwand vergleichbare
Vorteile zu erzielen, versicherte Hans-Joachim Höhler: "Statt viel
Geld investieren wir viel Zeit in unsere besten Nachwuchskräfte." Der
Head of Training & Development der Corpus Sireo Immobilienverwaltung
hat ein eigenes Programm für die Nachwuchsförderung ins Leben gerufen
- mit überschaubarem Budget. Wie beim 1. FC Köln beginnt das
Auswahlverfahren mit einer genauen Potenzialanalyse. Wer hier
Topnoten erhält, nimmt als so genannter Aufstiegskandidat am
firmeninternen Förderprogramm teil. Es dauert eineinhalb Jahre und
enthält sehr vielfältige Inhalte, vom Kreativitätstraining bis zu
klassischen Managementmethoden. Willkommener Nebeneffekt: "Die Plätze
sind sehr begehrt und helfen dabei, unsere besten Talente an uns zu
binden."

Die langfristige Wirkung des Talent-Managements zahlt sich aus,
bestätigt auch Peter L. Devlin: "Der demografische Wandel macht sich
bereits bemerkbar und wird schon bald zu einem Mangel an
qualifiziertem Nachwuchs führen." Neue Leute zu rekrutieren kostet
viel Geld und Zeit. "Gerade mittelständische Unternehmen stehen daher
heute vor der Herausforderung, ihre besten Köpfe zu halten", so
Devlin beim 5. kalalydo.de-Unternehmerabend im Colonia Forum.

Die Möglichkeiten sind vielfältig, um Top-Talente zu
identifizieren und zielgerichtet weiterzuentwickeln. Allerdings
müssen auch die Unternehmen ihre Hausaufgaben machen und ihren
zukünftigen Bedarf rechtzeitig genau definieren. Wie Claus Horstmann
und Hans-Joachim Höhler sieht auch der international erfahrene
Berater die Hauptaufgabe darin, die individuellen Kompetenzen des
Mitarbeiters zu fördern, ihn aber auch mit konstanter Weiterbildung
und Qualifizierung zu fordern.

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