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Umweltorganisationen und Kraftfahrzeuggewerbe rufen zu neuer Diesel-Nachrüstwelle auf

Geschrieben am 08-11-2007

Berlin (ots) - Wenige Wochen vor Einrichtung der ersten
Umweltzonen in deutschen Städten kann die Nachrüstung mit wirksamen
Partikelfiltern für Diesel-Pkw endlich flächendeckend in Gang kommen
- Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes informiert
gemeinsam mit Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen über
zuverlässige Filtersysteme -Jetzt auch die Nachrüstung bei Lkw auf
den Weg bringen

Halter von Diesel-Pkw, die noch vor der bevorstehenden Einrichtung
von Umweltzonen in zahlreichen deutschen Städten einen Partikelfilter
nachrüsten wollen, können dies nun ohne größere Sorge vor so
genannten Betrugsfiltern tun. Nachdem mangelhafte und
funktionsuntüchtige Filtersysteme der Firmen GAT, Tenneco/Walker und
Bosal ihre Allgemeinen Betriebserlaubnisse (ABE) verloren haben, hat
das Kraftfahrtbundesamt die Staatsanwaltschaft Essen zu Ermittlungen
gegen das Unternehmen GAT aufgefordert. Das Kraftfahrzeuggewerbe hat
zugesagt, bis auf Weiteres keine Partikelfiltersysteme der auffällig
gewordenen Hersteller mehr zu verbauen. Damit ist ab sofort
sichergestellt, dass nur mehr qualitativ hochwertige Partikelfilter
nachgerüstet werden, die zu bis zu 70 Prozent der lebensgefährlichen
Feinstaubpartikel unschädlich machen. Darauf haben das Deutsche
Kraftfahrzeuggewerbe (ZdK), die Deutsche Umwelthilfe (DUH), der Bund
für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Verkehrsclub Deutschland
(VCD) anlässlich einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin
hingewiesen.

"Gewisse Situationen erfordern ungewöhnliche Allianzen - so einen
Fall haben wir, wenn Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe und Deutsche
Umwelthilfe gemeinsame Sache machen", erklärte Robert Rademacher, der
Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes
(ZdK), den gemeinsamen Auftritt mit DUH, BUND und VCD.
"Dieselfahrzeuge mit einem Rußpartikel-Filter nachzurüsten, ist heute
Stand der Technik". 1,2 bis 1,5 Millionen Nachrüstungen bis zum Ende
des Förderzeitraums im Jahr 2009 nannte Rademacher ein "realistisches
Volumen". Vom Gesamtpotenzial der rund acht Millionen grundsätzlich
zur Nachrüstung geeigneten Diesel-Pkw sollten 20 Prozent Erfolgsquote
im Interesse der Umwelt der unterste Wert sein. Dieselpartikelfilter
mit ABE seien ein "wertvoller Beitrag zum Klimaschutz".

Es könne nicht sein, dass "nach Jahren härtester
Auseinandersetzungen um die Filter-Nachrüstung", nun einige wenige
Hersteller von Betrugssystemen eine ganze Branche in Misskredit
brächten, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. "Wir begrüßen
die Zusage des Kraftfahrzeuggewerbes, ab sofort Partikelfilter der
auffällig gewordenen Firmen zu sperren". Somit könne die DUH nun alle
Halter von Diesel-Pkw ohne Bedenken auffordern, ihre Fahrzeuge mit
seriösen Markenfiltern nachzurüsten. Die DUH werde diese
Selbstverpflichtung kontrollieren und Verstöße auf der
"Schmuddelfilterliste der DUH" im Internet veröffentlichen, sagte
Resch. Von den zuständigen Behörden verlangt die DUH, zukünftig
Wirksamkeitskontrollen für alle Filtersysteme vor der Zulassung sowie
regelmäßige Feldkontrollen durchzuführen - außerdem die Aufnahme der
Messung des Partikelausstoßes in die Abgasuntersuchungen (AU).

Wichtig für den Erfolg der Nachrüstung sei auch, dass die in den
kommenden Monaten eingeführten Umweltzonen in deutschen Städten
wirklich eine messbare Entlastung der Feinstaubfrachten brächten. Im
Gegenzug müssten die ab Januar 2008 in Umweltzonen geltenden
Feinstaubplaketten besonders anfangs konsequent kontrolliert werden.
Die Einhaltung der Regelungen werde die DUH genau beobachten, so
Resch: "Wo rußfrei draufsteht, muss auch rußfrei drin sein - und das
heißt: Ein Filter, der funktioniert."

Der verkehrspolitischer Sprecher des Verkehrsclub Deutschland
(VCD), Gerd Lottsiepen verwies auf die Bedeutung des Lkw-Verkehrs und
der Bautätigkeit für die Feinstaubbelastung in den Ballungszentren.
Um innerhalb der Umweltzonen eine spürbare Reduzierung des
Feinstaubproblems zu erreichen, sei neben der Pkw-Nachrüstung auch
die der Nutzfahrzeuge und Baumaschinen überfällig. Die
Feinstaub-Belastung der schweren Dieselstinker sei enorm und werde
häufig unterschätzt. "Fast alle Neu-Pkw werden heute mit einem
geregelten Partikelfilter verkauft. Nicht so Lkw, wo der derzeit noch
geltende Partikelgrenzwert auch ohne Filter unterschritten werden
kann" sagte Lottsiepen. Auch eine Nachrüstung von Nutzfahrzeugen wie
Busse, Transporter und Lkw finde kaum statt. Dass Filter in schweren
Nutzfahrzeugen problemlos einsetzbar wären, zeigten die mehr als
tausend Partikelfilter-Busse der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) im
täglichen Einsatz. Auch deshalb fordern die Verbände die vorzeitige
Einführung des Euro VI-Grenzwertes für Nutzfahrzeuge. Problematisch
seien auch Baumaschinen, die in Deutschland unbegrenzt Rußpartikel in
die Atemluft pusten dürften und so in Innenstädten mit bis zu 30
Prozent zur Feinstaubbelastung beitragen.

Der Verkehrsreferent beim Bund für Umwelt und Naturschutz BUND,
Werner Reh, erinnerte daran, dass bis zum 1. März 2008 in mindestens
11 Städten in Deutschland Umweltzonen eingerichtet werden sollen.
Ältere Diesel-Fahrzeuge können dort dann nur noch fahren, wenn sie
einen funktionstüchtigen Partikelfilter nachträglich eingebaut haben.
Reh zeigte sich besorgt über die zahlreichen Ausnahmeregelungen in
manchen der betroffenen Städten. "Überall muss das Prinzip gelten:
´Nachrüstung geht vor Ausnahmegenehmigung´. Die Umrüstung müsse jetzt
sofort beginnen, andernfalls drohten massive Liefererengpässe im
unmittelbaren Vorfeld des Umweltzonen-Starts. In Baden-Württemberg,
wo allein im nächsten Frühjahr acht Städte Umweltzonen einrichten,
seien bis heute erst drei Prozent des betroffenen Fahrzeugbestandes
von 1,4 Mio. Kfz, die schlechter als EURO II sind, mit Filtern
nachgerüstet. "Das ist viel zu wenig.", schloss Reh.

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22521
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Pressekontakt:
Helmut Blümer, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK),
Franz-Lohe-Str. 21, 53129 Bonn, http://www.kfzgewerbe.de/,
Tel: 0228 91 27-270, Fax: 0228 9127-154,
E-Mail: schuster@kfzgewerbe.de

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, Hackescher Markt 4,
10178 Berlin; Mobil: 0171 3649170, Tel: 07732-9995-0;
Fax: 030 258986-19, E-Mail: resch@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik der DUH, Hackescher Markt 4,
10178 Berlin, Mobil: 0171 5660577, Tel: 030 258986-0,
Fax: 030/258986-19, E-Mail: rosenkranz@duh.de

Gerd Lottsiepen, Verkehrspolitischer Sprecher des VCD, Kochstr. 27,
10969 Berlin, Mobil: 0171 8824449, Tel: 030 28 03 51-11,
Fax: 030 28 03 51-10, E-Mail: gerd.lottsiepen@vcd.org

Werner Reh, Verkehrsreferent des BUND, Am Köllnischen Park 1,
10179 Berlin, Mobil: 0171 499 79 27, Tel: 030 27 586 435,
Fax: 030 27 586 440, E-Mail: werner.reh@bund.net


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